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Vampirnacht

Vampirnacht

Titel: Vampirnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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vielsagenden Blick fest in die Augen und hoffte, dass sie sich nicht verplappern würde.
    Sie schien zu verstehen und ging wortlos hinaus. Gleich darauf kam sie mit Sharah wieder. Die Notärztin sah uns verwundert an. Während Shade und Morio Chase halfen, sich anzuziehen, warteten wir auf dem Flur. Sharah öffnete mit fragender Miene den Mund, doch ich schüttelte den Kopf.
    »Warte. Bitte, warte einfach ab und tu, was wir sagen.«
    »Also gut. Aber danke, dass ihr Chase gerettet habt.«
    Ich nickte nur. Als Shade und Morio erschienen, die Chase halb zwischen sich schleppten, machten wir uns auf den Weg zu den Autos. Camille und Delilah zitterten, sobald wir hinaus in die Kälte traten. Ich warf ihnen einen kurzen Blick zu.
    »Setzt Chase in meinen Jaguar. Shade, du fährst mit Camille und Morio. Delilah, würdest du bitte Sharah mitnehmen?«
    Während die Jungs den benommenen Detective auf den Rücksitz meines Jaguars bugsierten, nahm ich Shade beiseite. »Woher sollen wir wissen, ob diese Bhutas nicht auch Sharah oder Mallen im Griff haben?«
    »Das wissen wir nicht, deshalb will ich Sharah untersuchen. Aber ich will Mallen nicht misstrauisch machen, nur für den Fall, dass er bereits unter deren Kontrolle steht. Es ist schon merkwürdig genug, dass wir Chase einfach aus dem Krankenhaus mitnehmen, aber wir haben behauptet, wir wüssten nicht, was er hat. Vielleicht glaubt er uns, vielleicht auch nicht. Aber dadurch erkaufen wir uns ein wenig Zeit. Los jetzt, fahren wir.«
    Er war auf dem Weg zu Camilles Lexus, als mein Handy klingelte. Ich holte es aus der Tasche hervor und nahm das Gespräch an.
    Iris’ atemlose Stimme drang an mein Ohr. »Menolly, wir haben hier ein ernstes Problem. Könnt ihr sofort nach Hause kommen?«
    »Was ist los?« Kalte Angst breitete sich in meinem Magen aus.
Bitte nicht schon wieder Dämonen auf dem Grundstück.
Einmal hatten sie es schon geschafft – sie hatten das Haus verwüstet und waren verschwunden. Iris hatte Glück gehabt, dass sie mit dem Leben davongekommen war.
    »Im Garten wimmelt es von Irrlichtern. Bruce und ich sitzen im Wohnwagen fest. Hanna ist im Haus, mit Maggie und Vanzir – er passt auf sie auf. Trillian, Roz, Shamas und Smoky versuchen herauszufinden, woher sie kommen und wie wir sie wieder loswerden können.« Sie klang verängstigt.
    »Haltet durch. Wir sind schon unterwegs. Hast du irgendeine Ahnung, was sie angelockt haben könnte oder woher sie gekommen sind?« Ich bedeutete Delilah, die schon mit Sharah losfahren wollte, stehen zu bleiben. Camille und Morio warteten noch auf Shade.
    Iris’ Stimme zitterte. »Nein. Die ersten sind vor etwa einer Stunde hier aufgetaucht, und jetzt wimmelt es nur so von denen. Bruce und ich waren gerade in den Wohnwagen rübergegangen, als sie kamen. Ich hatte schon einmal mit denen zu tun. Und ich gehe ganz sicher nicht da hinaus – die sind gar nicht gut für Schwangere. Bruce hat sie zuerst für Blickfänger gehalten, aber ich kenne den Unterschied.«
    »Wir kommen. Und wir bringen einen Haufen neue Probleme mit. Kannst du im Wayfarer anrufen und Derrick Bescheid sagen, dass ich heute wahrscheinlich nicht reinkomme? Und ist Nerissa da?« Nerissa war zur Arbeit gegangen, aber ich wusste nicht, ob sie danach in ihre Wohnung gefahren war oder beschlossen hatte, die Nacht bei uns zu verbringen. Leider hatte ich nicht daran gedacht, bei Yugi vorbeizuschauen und ihn zu fragen, ehe wir das Hauptquartier verlassen hatten.
    »Nerissa? Ich habe den ganzen Tag lang nichts von ihr gehört. Ich dachte, sie wäre bei euch. Ich rufe sie gleich an.« Iris legte auf, und ich erklärte den anderen kurz, was zu Hause los war.
    »Irrlichter? Die kommen normalerweise nicht heraus, wenn es so kalt ist.« Camille blickte verwundert drein.
    Irrlichter gehörten im weitesten Sinne zu den Feen. Sie waren hübsch, aber zähe kleine Biester. Sie waren fies und gefährlich, und wir hatten erst einmal mit ihnen zu tun gehabt. Das war alles andere als schön gewesen. Man kannte sie auch unter der Bezeichnung »Kadaverkerzen« – entzückend.
    »Sie sind Energiefresser«, sagte Morio. »Wisst ihr noch, wie wir Aeval in dem Kristall gefunden haben, in der Höhle? Da hatten sie es wegen unserer Magie auf uns abgesehen. Anscheinend wimmelt es in der ganzen Stadt von Energiesaugern aller Arten.« Er seufzte tief. »Wir beeilen uns lieber. Aber ich habe keine Ahnung, was wir gegen sie tun sollen. Was kann denn ein Irrlicht aufhalten?«
    Ich runzelte

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