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Vampirnacht

Vampirnacht

Titel: Vampirnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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dämonische Geister. Sie sind weder ganz Geist noch ganz Dämon. Sie stammen aus der Welt der Schatten, können aber von jemandem aus den Unterirdischen Reichen benutzt werden.« Morio schüttelte den Kopf. »Da werden wir sehr vorsichtig sein müssen. Ich erinnere mich an Legenden von japanischen Kaisern, die Dämonen beschworen, um das Reich zu kontrollieren. Ich fürchte, wir haben gerade einmal die Spitze des Eisbergs gesichtet.«
    Shade setzte sich, stützte die Ellbogen auf die Knie und legte die Zeigefinger aneinander. »Bhutas entstammen auch nicht ganz der Welt der Schatten. Woher sie ursprünglich kommen, weiß wohl niemand so genau, aber sie … sie gehören in dieselbe Kategorie wie Doppelgänger – Wesen, die vor allem Kanäle darstellen. Sie können die Kontrolle über ihr Opfer übernehmen und werden wiederum selbst von ihrem Herrn kontrolliert. Der Meister lenkt den Bhuta – und dadurch auch dessen Opfer. Er kann durch die Augen des Bhuta schauen und letztendlich auch direkte Kontrolle über das Opfer erlangen.«
    »Der Bhuta ist also ein aktives Mittel, jemanden zu beeinflussen?« Mir war das noch nicht ganz klar, aber es hörte sich überhaupt nicht gut an.
    »Das stimmt so nicht. Ein Bhuta ist ein eigenständiges Wesen. Wenn man ihn lenkt, kann man ihn dazu benutzen, andere zu kontrollieren. Aber es kommt noch schlimmer. Bhutas fokussieren magische oder mediale Energie. Sie ernähren sich von der magischen Kraft, nicht der Lebenskraft ihres Opfers. Wenn der Geist nicht durch einen Herrn kontrolliert wird, kann er sein Opfer töten, indem er es gänzlich aussaugt. Dann reißt die Silberschnur.«
    »Die Elfen! Asterias Wachen – das muss sie getötet haben.« Allmählich begriff ich es.
    »Ja. Aber wenn jemand den Bhuta kontrolliert, kann er ihm befehlen, nur so viel Energie abzuziehen, dass das Opfer am Leben und unter seiner Kontrolle bleibt. Das Ding da drüben hat versucht, Chase seinem Willen zu unterwerfen. Wenn ihm das gelungen wäre, wäre Chase aufgestanden und hätte weitergemacht wie sonst, aber er hätte sich selbst nicht unter Kontrolle gehabt.«
    »Mist!« Delilah sprang auf. »Bewusstseinskontrolle? Durch geisterhafte Dämonen?«
    Shade nickte grimmig. »So kann man es zusammenfassen. Die Bhutas, die sich von Lindseys Zirkel nähren, haben es offenbar darauf abgesehen, sie zu kontrollieren, also wurden sie sehr wahrscheinlich eigens dazu beschworen. Gut möglich, dass jemand massenweise Bhutas hierherholt und ihm ein paar entwischen – wie diejenigen, die Asterias Wachen getötet haben.«
    Camille sprang auf. »Lindsey war entsetzlich müde. Ihre Leute sind auch ausgelaugt. Könnten diese Dinger sie inzwischen komplett kontrollieren?«
    Shade überlegte kurz. »Denkbar. Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit. Die Bhutas müssen sich nähren. Wenn irgendjemand sie massenweise hierherbeschwört, müssen die Geister sich irgendwo stärken. Lindseys Gruppe ist allgemein bekannt, aber die eigentlichen Zielpersonen sind wahrscheinlich wichtiger. Chase zum Beispiel. Er führt die AETT s, und seine neu erwachten Fähigkeiten werden immer stärker. Er ist ein attraktives Opfer.«
    »Und inzwischen können die Biester sich an ganz Seattle satt trinken, bei Feen wie VBM .« Camille schwieg, dann wurde sie blass. »Was ist mit Morio … und mir? Worauf müssen wir achten? Können die … na ja, sie können wohl Feen angreifen, oder?«
    »Ja. Feen finden sie sogar besonders lecker und saftig, sozusagen. Ich glaube nicht, dass sie Drachen oder Vampiren etwas anhaben können, also dürften Smoky, Menolly und ich vor ihnen sicher sein. Aber Iris, du, Morio … sämtliche Feen draußen bei Aeval, Titania und Morgana? Ihr seid alle in Gefahr.«
    Mallen betrat das Wartezimmer. »Habt ihr herausgefunden, was ihn attackiert hat?«
    Shade sah ihm gelassen ins Gesicht. »Nein. Aber wir sollten ihn mitnehmen, jetzt, wo es ihm besser geht. Zu Hause können wir besser auf ihn aufpassen.«
    Ich holte Luft, um etwas zu sagen, hielt aber dann den Mund. Shade hatte sicher einen Grund für seine Lüge.
    Mallen musterte ihn kurz mit schmalen Augen, dann zuckte er mit den Schultern. »Schön, wenn ihr wollt, nur zu. Er ist körperlich stabil.«
    Schweigend folgten wir ihm zurück zu Chases Zimmer. Der Detective nuschelte benommen vor sich hin, als wir ihn weckten. »Komm, Chase, wir müssen dich mitnehmen.« Ich wandte mich Delilah zu. »Hol Sharah. Sie sollte auch mitkommen.« Ich sah ihr mit einem

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