Vampirsaga 02 - Honigblut
Zeuge war, konnte er die Frauenkette abgeben.
Xylos Finger schlossen sich um die Stränge, die sich wie lebendig in seine Hand fügten. Trotzdem konnte er sich nicht überwinden, Gorgias Kette abzugeben. Die beinahe fühlbare Angst, die im Club von dem anderen Vampir ausgegangen war, und sein verzweifelter Blick, der vor wenigen Sekunden auf ihm geruht hatte, hielt Xylos davon ab. Er konnte den Frauen einfach noch nicht die Chance gestatten, in den Tod zu gehen. Vielleicht würde tatsächlich eine – oder alle – den Tod als Ausweg wählen, nur weil es noch keine Alternative gab.
Er hatte Gorgias ein Versprechen gegeben und würde es auch halten.
Vielleicht sollte ich es ihm wenigstens sagen, überlegte Xylos, der sich mit plötzlichen und neuerlichen Gewissensbissen konfrontiert sah. Hoffentlich werden die nicht zur Gewohnheit!, dachte er, während er Gorgias folgte.
*** Er kam zu spät! Er konnte es nicht nur an dem Atemrhythmus der Sterblichen hören, sondern wusste es ebenso instinktiv, wie er wusste, wann es Zeit war der Sonne auszuweichen und die Dunkelheit zu suchen.
Die Welle der Erregung traf ihn deswegen nicht unvorbereitet, nur unwillkommen und brachte seinen Plan durcheinander.
Fees kleine Lustgeräusche deckten sich mit denen, die sie im Club von sich gegeben hatte, als sie sich vor seinen Augen selbstbefriedigt hatte. Als hätte sie diese Töne geübt und prüfe nun, ob sie bei jedem Vampir die gewünschte Wirkung erzielten.
Manipulative Schönheit!, dachte Xylos angewidert. Wie er sie allesamt hasste!
Er schüttelte den Kopf, um das dumpfe Gefühl abzuschütteln, welches mit den Geräuschen, den Gerüchen und den Lustschwingungen einherging.
Soviel zu Gorgias Liebe zu seinen Frauen – oder Fees zu mir, dachte Xylos. Er wunderte sich darüber, dass er selbst in seinen eigenen Gedanken verbittert und abfällig klang.
*** Jennifer Schreiner Honigblut Fee wunderte sich, als Gorgias ohne Vorwarnung und ohne Laut wie ein Schatten neben ihr erschien. Er wirkte gehetzt, verlor diesen Ausdruck aber nahezu schlagartig, als er nach ihr griff.
Für Sekunden verspürte sie Panik, doch der Vampir hob sie lediglich hoch, setzte sie auf den Sitz einer Lustschaukel und schob ihren Rock nach oben.
Die Erleichterung war ein ebenso starkes Aphrodisiakum, wie die zuvor durchgestandene Angst und das Adrenalin, welches immer noch in ihren Adern tobte. Sex! Mit Sex kannte sie sich aus.
Sex gegen Liebe war die Währung, die sie nur zu gerne bereit war zu zahlen. Vor allem, da Gorgias Xylos in so gut wie nichts nachstand.
Bereitwillig hatte sie zugelassen, dass Gorgias ihre Beine spreizte und an ihrer Unterhose zog. Ihr Seidenslip zerriss geräuschvoll, und sie war schon bereit für den Vampir, bevor er dazu gekommen war, sich auszuziehen.
Sie staunte über das Geräusch, welches aus ihrem Mund entkam. Dass er sie nehmen wollte, gleich hier und jetzt und auf der Stelle, turnte sie wahnsinnig an. Die Tatsache, dass die anderen Vampire und auch Xylos sie würden hören können, war ihr nicht nur egal – nein, es heizte sie zusätzlich auf.
Dann war der Vampir in ihr. Er hatte nicht einmal gefragt, ob es ihr recht war, nicht einmal kontrolliert, ob sie feucht genug war, um ihn problemlos aufzunehmen. Er hatte es gewusst.
Fee versuchte sich gegen ihn zu stemmen, um ihn tiefer aufzunehmen und ihn dazu zu zwingen, ihr Tempo aufzunehmen. Doch Gorgias rückte ein wenig weg von ihr, hatte einen festen Stand, während sie in der Lustschaukel saß, durch ihren Schwerpunkt zum Stillhalten verdammt. Sie konnte nur nehmen, was er ihr gab, ohne selbst Kontrolle auszuüben.
Und auch das wusste Gorgias, wie sie seinem selbstgefälligen Lächeln entnehmen konnte. Fee schnappte empört nach Luft und öffnete den Mund, um zu protestieren. Doch genau diesen Moment nutzte Gorgias, um Fees Hände einzufangen und nach oben zu drücken.
Mit großen Augen beobachtete Fee, wie der Vampir die Fesseln der Schaukel öffnete und sie ihr um die Handgelenke schlang. Seine Bewegungen, mit denen er sie fesselte und an der Schaukel befestigte, waren beinahe liebevoll.
Nicht so jedoch die Bewegungen, mit denen er danach die Schaukel in Bewegung brachte und nach hinten und wieder nach vorne dirigierte. Alles ohne großen Kraftaufwand. Jedes Vor und Zurück brachte Gorgias tiefer in sie hinein, entlockte Fee ein eindringlicheres Seufzen und versetzte sie in höchste
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