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Vampirsaga 02 - Honigblut

Vampirsaga 02 - Honigblut

Titel: Vampirsaga 02 - Honigblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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Doch es war nur der Vampirfan von vorher. Er beäugte Xylos Haltung mit Verwunderung, sah sich um, konnte aber offenbar keine Bedrohung spüren, obwohl die Präsenz immer noch für Xylos deutlich bemerkbar in ihrer Nähe war. Achselzuckend meinte er: „Entschuldige, das habe ich ganz vergessen zu sagen. Magnus hat vor wenigen Minuten angerufen, er wartet in seiner Wohnung auf dich!“
     
Xylos blinzelte irritiert. Der meistgesuchte Vampir der Welt wartete auf ihn und ließ das auch noch verkünden? Manchmal ist Magnus wirklich unheimlich!, dachte Xylos und sah sich um. Magnus musste sogar gewusst haben, dass Xylos aus Gewohnheit heraus das Stadion ansteuern würde.
     
Der Callboy versuchte die Präsenz mit Magnus‘ Aura zu vergleichen, doch er war allein, nur der sich entfernende Vampir leuchtete wie eine kleine Flamme in seinem Gehirn.
     
Als sein Handy klingelte, zuckte Xylos erschrocken zusammen. An die vermaledeiten kleinen Geräte, die einen überall erreichbar machten, und die zu den unmöglichsten Gegebenheit klingelten, würde er sich nie gewöhnen. Er trug es nur bei sich, um die Zeit und die Modernisierung nicht zu verpassen.
     
„Ja!“, meldete er sich.
     
„Hallo Schatz!“
     
„Fee?! Woher hast du diese Nummer?“
     
„Spielt das wirklich eine Rolle?“ Sie schwieg und schien auf eine Antwort Xylos zu warten. Als sie nicht kam, sondern das Schweigen unangenehm wurde, meinte sie: „Vermisst du mich nicht? Kein kleines bisschen? Ich könnte zu dir kommen!“
     
Xylos schloss die Augen und horchte in sich. Nein, da war nichts, gar nichts, wenn er mit Fee telefonierte. Nur die übliche Wehmut und Reue, weil er das wandelhafte Wesen Gorgias zugeführt hatte. Jennifer Schreiner Honigblut
     
„Geh zu Gorgias!“, befahl Xylos und legte auf. Ungeachtet des neuen Anrufes stellte er sein Handy auf lautlos und ignorierte Fee. Jennifer Schreiner Honigblut

KAPITEL 8
Xylos tauchte wie ein Geist zwischen den finsteren Schatten auf, mehr ein Wesen aus der Mythologie als zuvor.
     
Er lachte über seinen eigenen Eindruck, mit dem er sich in der Welt sah. Das tiefe, sinnliche Geräusch wurde von den Häusern und der menschenleeren Straße zurückgeworfen und grollte wie Donner vor dem Haus Nummer 22.
     
Magnus hatte sich wahrlich eine schöne Ecke zum Leben gesucht. – Immer und überall. Der Bergkamp war nur eine von vielen Adressen, die der Bruder der Königin neben Rom, Venedig, Paris, Berlin, Kreta und Kairo sein eigenen nannte. Selbst in Usbekistan, Bulgarien und im Jemen hatte er Grundbesitz.
     
Dagegen war das schmucke Mehrfamilienhaus geradezu klein und unbedeutend. Trotzdem wusste Xylos augenblicklich, dass Magnus dort war. Spürte seine Aura durch die Wände, aufgebracht und verwirrt. Eine gefährliche Mischung.
     
Für Sekunden spielte der Vampircallboy mit dem Gedanken, Hilfe anzufordern oder zumindest mit Maeve Rücksprache zu halten.
     
Dann erinnerte er sich daran, dass Magnus wartete. Der alte Vampir wusste, dass er gesucht wurde, und dass Xylos die Aufgabe erhalten würde, ihn zurückzubringen. Seufzend betätigte er die Türschelle.
     
Es öffnete niemand, aber der Gesuchte floh nicht, die Aura blieb, wo sie war, verfärbte sich nur ein wenig, wurde auf eine Art und Weise dunkler, wie Xylos sie noch nie gesehen hatte. Fluchend wandte er sich von der Vordertür ab und sprang über die herrliche schmiedeeiserne Tür zum Garten.
     
Der Garten war gepflegt, das Geräusch fließenden Wassers zeugte davon, dass hinter einer hohen Schilfmauer ein Gartenteich schlummerte. Ein Pool zeugte von Luxus. Selbst im kalten Deutschland schien Magnus nicht gewillt, auf einige Gepflogenheiten zu verzichten.
     
Xylos nahm die fünf Stufen der Terrasse mit einem einzigen Sprung und war durch die offen stehende Tür ins Innere eingedrungen, bevor ein eventueller zufälliger Zeuge mehr als eine schattenhafte Bewegung gesehen haben konnte.
     
„Xylos?“ Magnus Stimme klang kratzig, als wäre er eine alte Schallplatte mit einem Sprung, der sich durch jeden Ton zog, statt an der Oberfläche zu bleiben.
     
Ein kalter Schauder lief über Xylos Rücken und schien seine Körpertemperatur schlagartig um zwei Grad abzukühlen. Er verharrte reglos. Irgendetwas stimmt nicht, stimmt ganz und gar nicht! Es war nicht nur die Art, wie Magnus sprach, auch die Konsistenz der Luft, die Temperatur und der Geruch. Alles in ihm weigerte sich weiterzugehen, weiterzuforschen und schrie nach Diskretion und

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