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Vampirsaga 02 - Honigblut

Vampirsaga 02 - Honigblut

Titel: Vampirsaga 02 - Honigblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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ganz Makedonien verraten?, wollte er schreien. All die Freunde, Menschen, die ihm vertrauten und ihr.
     
„Du hättest verloren!“ Helenas Gesichtsausdruck wirkte ebenso determiniert, wie ihre Stimme klang. „Niemals hättest du gegen Rom gewonnen. Und glaub mir, ich weiß, was mit den Frauen des unterlegenen Volkes geschieht.“
     
„Also hat sie sich mir lieber freiwillig angeboten und sich genug Geld für den Rest ihres Lebens verdient“, meinte Mettelus und betrat Xylos eingeschränktes Sichtfeld. Er Jennifer Schreiner Honigblut hielt ein Messer. Xylos wappnete sich und stellte sich auf neue Schmerzen ein. Doch zu seiner Überraschung schnitt der Römer ihn frei.
     
Auch Helena schien verblüfft.
     
Xylos versuchte sich zu bewegen, doch es klappte nicht. Seine Muskeln und Sehnen schmerzten, als sein Körper sich weigerte, dem Befehl seines Gehirns Folge zu leisten. Den Dolch, den Mettelus ihm in die Hand drückte, sah Xylos lange an, ohne sich rühren zu können.
     
„Wenn du die Hure nicht ficken willst, dann ist dein Wunsch ein anderer!“, flüsterte der Römer grausam. „Töte das Weib – dann sind wir beide miteinander fertig.“
     
Xylos Blick wanderte zwischen Mettelus und Helena hin und her. Helena wirkte schockiert, schien nicht glauben zu können, wie grausam Mettelus war, und welche Meinung der Römer in Wirklichkeit von Verrätern hatte.
     
Als Xylos sich schließlich unter Aufbietung all seiner Kräfte aufsetzte, ein blutiges Bündel Wunden, wurde ihr Blick flehend. Sie schien zu ahnen, dass ihr Mann im Angesicht seines Todes mehr Kraftreserven aufbringen würde, als sie bekämpfen konnte.
     
Xylos zögerte. Helena hatte ihn hintergangen, ihn betrogen und zerstört. Ihn mit Liebe – seiner eigenen Liebe – mehr zerstört, als es ein Feind jemals gekonnt hätte. Er hätte die Schmerzen ertragen können, die Kreuzigung, aber nicht das hier.
     
Doch er konnte sie verstehen. Trotz allem gab es einen Teil in ihm, der Mitleid mit ihr hatte und wusste, warum sie es tat. Sie hatte eine ähnliche Kindheit gehabt wie er, ein ähnliches Leben, auch er hätte so enden können: Als Verräter.
     
„Ich töte dich nicht, Helena, weil ich einmal etwas für dich empfunden habe – etwas, was ich noch nie für eine Frau empfunden habe und niemals wieder für eine empfinden werde. Ich habe dir vertraut!“
     
„Sehr nobel und so völlig nutzlos!“, murmelte Mettelus, bevor seine Faust Xylos Gesicht traf. Jennifer Schreiner Honigblut

KAPITEL 26
Sofia starrte auf die Seite, die Edward ihr unter die Nase hielt.
     
Ihr Gehirn weigerte sich, in dem farbigen Haufen auszumachen, was wirklich gezeigt wurde. Erst langsam setzte es einzelne Teile zusammen und gab dem Bewusstsein die Chance, wegzusehen, bevor es schließlich alle Stücke verband, und alles einen Sinn ergab.
     
„Uhhhh!“ Sofia schob das Bild weg, doch es war zu spät: Der Anblick der bloßen Knochen, der abgehackten Gliedmaßen und aufgeschlitzten Körper würde für immer Teil ihrer Erinnerung sein. Ebenso wie das Blut, die immer noch lebenden Augen in den abgehackten Schädeln und die verwickelten Gedärme.
     
„Ich habe schon genug eigene Alpträume“, behauptete Sofia, „Da brauche ich nicht auch noch welche, die von außen animiert werden!“
     
„Aber das ist es, auf was wir gerade zusteuern!“, meinte Edward. Während seiner Lebzeiten hatte er eine Menge gesehen, war selbst im Namen Roms marschiert und hatte in Schlachten gekämpft. Er kannte Kriege und die Grausamkeiten, zu denen die Menschen in allen Epochen fähig gewesen waren – und immer noch fähig sind.
     
Doch diese Bilder hatten allem die Krone aufgesetzt, und zum ersten Mal hatte er begriffen, wie es vor Maeves und Mornas Herrschaft gewesen sein musste.
     
Mit einer Hand verdeckte er das Bild, bevor er Sofia das Buch erneut hinhielt.
     
„Dinge, die ich nicht wissen wollte, aber gezwungen wurde, zu erfahren!“, kommentierte sie. Trotz ihres Ekels las Sofia, was in der Einleitung des Buches über die Vampirkriege stand. Es war nur eine kurze Zusammenfassung ohne Namen und Gruppierungen, nur ein „hat angefangen“ und „wurde beendet von“.
     
„Von Morna und Maeve?“, las Sofia noch einmal. Diesmal laut, als könnten sich die Buchstaben noch vor ihren Augen verändern, wenn sie sie nur laut genug aussprach.
     
Als die schwarze Schrift genau dort blieb, wo sie auch vorher gewesen war, nahm die Vampirin Edward das Buch aus der Hand, schloss es und

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