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Vampirwelt

Vampirwelt

Titel: Vampirwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in der Nacht hast du anders ausgesehen, gefährlicher. Ich bin da zu spät gekommen, sonst hätte ich dich geholt. Jetzt aber bin ich richtig. Ich werde dich mitnehmen. Ich werde dich zu einem Diener in unserer Welt machen.«
    »Wo liegt sie denn?«
    »Im kalten Totenreich.«
    Es war eine Antwort, mit der Barry F. Bracht nicht viel anfangen konnte.
    Es lag irgendwo, es war nicht zu messen, er kannte Reiche aus seinen Träumen, aber er hätte dem Erwachten nie sagen können, wo sie sich verteilten.
    Intensiv wünschte er sich die Verwandlung. Wäre er jetzt Zebuion gewesen, hätte er der Blutsaugerin zeigen können, was in ihm steckt.
    Dann hätte er sie niedergemacht, so aber mußte er sich als Mensch gegen sie erwehren.
    Noch griff sie nicht an. Sie schaute sich um, ohne den Kopf zu drehen.
    Nur ihre Augen bewegten sich wie dunkle Kugeln. Vielleicht wollte sie erforschen, ob es einen Fluchtweg für den Menschen gab, der aber war nicht vorhanden.
    Eine geschlossene Tür, ein ebenfalls geschlossenes Fenster, die Falle war dicht.
    Assunga nickte. »Du kommst hier nicht weg!« erklärte sie. »Ich werde dich nehmen!«
    Da handelte Barry F. Bracht. Er hatte seine Angst urplötzlich überwunden, packte den Tisch, wuchtete ihn hoch und schleuderte ihn gegen die Blutsaugerin.
    Assunga wich nicht einmal aus. Sie lachte sogar und riß die Arme hoch, weil sie das Möbelstück abwehren wollte. Deshalb konnte sie auch nicht sehen, wie Barry herumwirbelte und plötzlich das viereckige Fenster vor sich sah.
    Er sprang darauf zu. Mit der rechten Hand zerrte er den Vorhang zur Seite, und was dann geschah, kam ihm vor wie eine grelle Lichtexplosion. Er stand voll in der frisch aufgegangenen Sonne, die ihre kräftigen Morgenstrahlen gegen die Scheibe schickte, sie durchbrach und das Zimmer mit dem Licht ausfüllte.
    Zuviel Licht, selbst für Assunga.
    Als der Tisch wieder zu Boden polterte, zerrte Bracht das Fenster auf. Es war keine ideale Fluchtmöglichkeit, wenn er sprang, aber er würde zumindest auf einem Vordach landen und nicht so sehr Gefahr laufen, sich die Beine zu brechen.
    Ein Blick zurück.
    Assunga stand noch in der Küche. Nur schrie sie jetzt, schützte sich mit hochgerissenen Armen gegen den für sie zu grellen Lichteinfall und wäre vielleicht vergangen und zu Staub zerfallen, wenn sie nicht den Mantel getragen hätte.
    Zuerst riß sie ihn auf.
    Dann klappte sie ihn zusammen.
    Und damit war sie weg!
    Barry F. Bracht stand auf der Stelle und traute seinen Augen nicht.
    Innerhalb einer kaum meßbaren Zeit hatte sich die unheimliche Person verflüchtigt.
    Nur die Sonne schickte ihre Strahlen genau gegen die Stelle, wo sie gestanden hatte, und Bracht sah die Staubkörner in der Helligkeit funkeln.
    Sonst nichts mehr.
    Er ging zurück, den ersten Schritt, den zweiten. Bis er die Kante der Fensterbank an seinem Rücken spürte. Dann erst blieb er stehen, wischte über seine Augen und wünschte sich schon bald, daß die Person wieder erschien. Sie blieb verschwunden. Von einer Rückkehr konnte er nur träumen oder alpträumen.
    Der durch die Luft gewirbelte Tisch hatte auch die beiden Küchenstühle zu Boden geschleudert. Das Gluckern der Kaffeemaschine hörte sich an wie das blubbernde Gelächter eines auf der Platte hockenden Geistes, der wie ein Schleimer aus dem Film Ghostbusters wirkte.
    Barry F. Bracht hob den Tisch auf. Er stellte ihn wieder in die alte Position. Das gleiche geschah mit den Stühlen. Das alles tat er wie in einer tiefen Trance. Sein Blick war dabei starr und leer. Er fühlte sich als Fremder zwischen den eigenen vier Wänden und mußte dieses Erlebnis erst verkraften.
    Daß er so nervös reagierte, bewies ihm wieder einmal die Existenz der beiden Seelen in seinem Körper. Als Schattenkämpfer Zebuion hätte er den Kampf mit dieser Person aufgenommen und ihn sicherlich auch gewonnen.
    Als Mensch dachte er anders, da reagierte er normal, denn es gab Gefühle wie Angst und Panik. Er lief auch Minuten später noch durch die Wohnung, schaute in jede Ecke, ohne allerdings etwas entdecken zu können. Die Vampirfrau hatte nicht eine Spur hinterlassen.
    In der hellen Küche fühlte er sich am sichersten. Bracht setzte sich an den Tisch und überlegte. Diese Blutsaugerin war nicht zufällig bei ihm erschienen. Sie mußte ein Motiv gehabt haben, und dieser Grund war er.
    Während des Schlafs hatte er die Strömungen der anderen Welt gespürt und war als Zebuion in sie eingedrungen.
    Das aber hatte den beiden

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