Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampirwelt

Vampirwelt

Titel: Vampirwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nicht John Sinclair gewesen. Ihm war kaum bewußt, daß er einen Schritt nach vorn ging.
    Der nächste Befehl erreichte ihn. »Bleib stehen!«
    Tommy Hayer gehorchte.
    »Gut, so ist es gut«, zischelte die Stimme. »Du weißt nicht, wer ich bin – oder?«
    »N… nein…« Seine Zähne klapperten beim Sprechen aufeinander.
    »Nimm das Zündholz!«
    Er kam dem Befehl nach. Diese andere Stimme war einfach schrecklich, sie beherrschte ihn, sie drang in seinen Kopf ein, sie füllte ihn aus. Wer immer dort auf ihn lauerte, er wußte sehr genau, was dieser Jemand von ihm wollte.
    Sein Blut? Seinen Tod?
    Ein Zündholz brach ihm ab. Tommy war zu nervös. Er schaffte es auch nicht, sich auf diese völlig andere Lage einzustellen, sie paßte nicht in sein Denkschema und Weltbild hinein.
    Er benutzte das nächste. Er hämmerte sich dabei ein, sich zusammenzureißen.
    Diesmal klappte es.
    Es flackerte auf.
    Die Flamme tanzte, und Tommy brachte seine Hand näher an das sprechende Ziel heran. Er sah wieder Assunga!
    ***
    Sie hatte sich nicht verändert. Noch immer trug sie ihren Mantel. Sie hielt ihn an den Enden fest und hatte ihn ausgebreitet. Sie lächelte ihn dabei an, und sie zeigte ihre beiden Vampirzähne jetzt überdeutlich. Er sollte sehen, was mit ihr geschehen war, denn zu verstecken brauchte sie sich nicht mehr.
    Er wußte nicht, was er tun sollte. Es war eine Falle. Assunga war nicht erschienen, um ihm einen guten Tag zu wünschen, sie wollte etwas von ihm.
    Sie war hungrig nach seinem Blut. Sie würde sich daran laben und sich innerlich aufbauen. Sie brauchte Kraft, die sie nur durch den Lebenssaft der Menschen bekommen konnte.
    Der Schmerz biß in seine Fingerkuppen. Hastig ließ er das Zündholz fallen.
    Dunkelheit.
    Schrecklich für ihn. So tief und überhaupt nicht einsehbar. Er hatte schon längst das Gefühl für Zeit verloren, denn die existierte in dieser Welt nicht.
    »Ich warte auf dich…«
    Er atmete tief durch. Die Luft war nicht mehr die gleiche wie zuvor. Sie war anders geworden, so fettig und gleichzeitig schwammig. Er konnte sie schmecken, sie lag dick im Innern seines Mundes, und er konnte auch nicht mehr am Platz bleiben.
    Er ging weiter.
    Wie viele Schritte mußte er hinter sich bringen, um Assunga zu erreichen, die ihn erwartete und dabei ihren Mantel ausgebreitet hatte?
    Drei, vier oder…
    Da spürte er die Kälte.
    Tom konnte sie nicht beschreiben. Es war die Kälte des Todes, die über ihn gekommen war. Ein irrsinniges Gefühl, ein Druck aus Eis, der nicht von dieser Welt stammte. Er hatte gelesen, daß der Tod kalt sein sollte, wahrscheinlich stimmte das auch.
    Aber er stand hier nicht in Form eines Skeletts vor ihm, wie er oft dargestellt wurde. Es war eine Frau, nein, keine Frau, eine Untote, ein Monstrum, das in diesem Augenblick die Schwingen des Mantels über ihn schlug.
    Plötzlich konnte er nicht mehr.
    Tommy Hayer schrie wie nie zuvor in seinem Leben!
    ***
    Der Schrei hatte mich aufgeschreckt und alarmiert. Ich wußte ja, wer ihn ausgestoßen hatte. Es gab keine Möglichkeit, das mußte Tom Hayer gewesen sein.
    Ich hatte ihn nicht klar und hell gehört. Irgendwo in der Tiefe war er aufgeklungen. In dieser verdammten Vampirwelt war alles anders. Es gab noch eine unter der ›normalen‹.
    Ich huschte zu dem Punkt zurück, wo ich den Einstieg entdeckt hatte.
    Das Haus war jetzt uninteressant geworden, mir ging es einfach um ganz andere Dinge, auch wenn ich dabei in Gefahr lief, in eine Falle zu geraten. Ich umklammerte den Griff und zerrte die Luke hoch. Es klappte wunderbar, es war alles so leicht, und vor mir sah ich einen steil nach unten führenden Tunnel.
    Gefüllt mit einer schwarzen Finsternis, die den Begriff Licht erst gar nicht aufkommen ließ. Vergeblich suchte ich nach einer Leiter. Wenn ich den Grund erreichen wollte, mußte ich springen.
    Zu gefährlich.
    Ich leuchtete mit meiner kleinen Lampe in die Tiefe. Der Strahl war schon ziemlich hart, er zerschnitt die Finsternis, aber er erreichte nicht den Grund.
    Grundlos lag der Schacht vor mir…
    Ich sah nicht die geringste Chance, an die Person heranzukommen, die den Schrei ausgestoßen hatte. Zumindest nicht auf diesem Weg.
    Vielleicht gab es einen anderen, und da kam mir das Haus wieder in den Sinn. Hinter zwei Fenstern hatte ich Licht gesehen. Diese beiden hellen Flecken waren für mich ebenso ein Lockmittel wie der verdammte Schrei aus der Tiefe.
    Ihn konnte ich vergessen, das Haus aber nicht. Trotzdem blieb ich

Weitere Kostenlose Bücher