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Vampirzorn

Vampirzorn

Titel: Vampirzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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gegen das Klebeband, mit dem seine Hand- und Fußgelenke und sein Kopf an den hochlehnigen Stuhl gefesselt waren.
    Die beiden tauschten einen Blick aus und wandten sich dann wieder Anderson zu. Als dieser nicht aufhörte zu fluchen und vor sich hin zu plappern, streckte der eine seine schlanke, beinahe weiblich anmutende Hand aus und packte Anderson an der Kehle. Seine Hand war unglaublich kräftig . Er verstärkte den Druck ganz langsam, fast beiläufig, und presste seine Finger so bedächtig und mühelos zusammen, dass Anderson – und zwar mit absoluter Sicherheit – klar war, dass dieser viehische Kerl ihm ohne Weiteres die Luftröhre zerquetschen konnte, wenn er wollte! Doch kaum dämmerte ihm dies, ließ die Stahlklaue ihn auch schon los und zog sich zurück.
    Er schnappte nach Luft. Nichts hätte er jetzt lieber getan, als sich den Hals zu massieren und zu schlucken, doch das ging nicht. Er vermochte die Übelkeit nicht länger zurückzuhalten, die von seinem Magen her aufstieg. Seine Entführer sprangen auf, als er anfing zu würgen, und machten, dass sie aus dem Weg kamen. Er schaffte es, den Kopf ein paar Zentimeter nach rechts zu drehen, und übergab sich auf den Fußboden.
    Sie warteten ab, bis er fertig war, und kamen dann wieder näher. Während er stocksteif und hustend dasaß und die letzten Brocken ausspie, sagte die heisere Stimme von eben: »Jetzt sieh nur, was du angerichtet hast! Das kommt von den ganzen Beleidigungen – den unnötigen bösen Worten, eh? Das nächste Mal, wenn du kotzen möchtest, sag’ mir einfach Bescheid, okay? Ich bringe dich schneller zum Kotzen, als du dir vorstellen kannst.«
    »Was ... was wollen Sie von mir?« Anderson versuchte, das Gesicht vom Geruch seines Erbrochenen abzuwenden, es gelang ihm aber nur um wenige Zentimeter. Mehrere Streifen Klebeband, die um seine Stirn gewickelt waren, hielten seinen Kopf unerschütterlich fest.
    »Wir wollen etwas über das E-Dezernat erfahren. Eigentlich alles!« Der zweite Mann, dessen Stimme im Grunde nur ein leises Zischen war, beugte sich zu ihm. Er war derjenige mit den Händen wie Stahlklauen.
    »Über das E-Dezernat?« Anderson tränten die Augen. Er blinzelte. Darcy Clarkes Worte fielen ihm wieder ein ... irgendeine dumme, dämliche Warnung über absolute Geheimhaltung? Nun, zur Hölle mit der Geheimhaltung! Außerdem wusste Anderson ja ohnehin nichts über dieses verdammte E-Dezernat, außer dass es ... dass es ein Geheimdienst war?
    So viel sagte er auch. »Oh doch, du weißt etwas«, erwiderte der Mann mit der rauen Stimme, »sogar eine ganze Menge! Vorhin haben wir dich mit einem Mister Darcy Clarke zusammen gesehen. Und einem Mister Ben Trask. Und ein gewisser Mister Alec Kyle war auch dabei. Und für den – diesen Mister Kyle – interessieren wir uns besonders. Ich meine, wir finden sie alle interessant, aber ihn ganz besonders . Fangen wir damit an! Sag’ uns, was du über diesen Mr Kyle weißt!«
    »Aber ich kenne niemanden mit diesem Namen«, stieß Anderson hervor. »Ich war mit niemandem zusammen, der so heißt. Darcy Clarke, ja. Und Ben Trask ebenfalls. Aber ... wie war der Name, Kyle? Nein, Alec Kyle nicht.« Er versuchte den Kopf zu schütteln, bewegte ihn hin und her, wie um das Gesagte zu unterstreichen.
    »Du kennst niemanden, der Kyle heißt?«, fragte die zischende Stimme. »Aber wir sahen dich im selben Wagen wie er!«
    Anderson versuchte zu nicken. »Trask, Clarke und Keogh. Der Mann, von dem Sie reden, heißt Harry Keogh. Sehen Sie, es handelt sich um eine Verwechslung!«
    Die beiden warfen einander einen Blick zu, und Anderson sah die Silhouetten ihrer Gesichter, ihre hageren, kantigen Züge, völlig ausdruckslos nun und irgendwie leblos. Vielleicht nicht leblos, aber was sich darin regte, war ziemlich merkwürdig ...
    Sie wandten sich ihm wieder zu. »Harry Keogh!«, sagte der Mann mit dem schlangenhaften Zischen. »Erzähl’ uns von ihm!«
    Als wisse er bereits, was der Doktor ihm antworten würde, langte er in seine Tasche und holte etwas heraus. Ein Messer. Ein Springmesser mit einem Knopf am Griff, den er nach vorn schob.
    Anderson versuchte, nicht auf die Klinge zu blicken, konnte seine Augen jedoch nicht davon abwenden.
    »Ich ... ich weiß nichts über ihn«, sagte er und dann, als der Mann mit seinem Stuhl näher rutschte: »Oh Gott! Ich meine ... ich weiß nicht sehr viel über ihn!«
    Der Kerl mit dem Messer wandte sich zu dem anderen mit der heiseren Stimme um, so, als erwarte er,

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