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Vampirzorn

Vampirzorn

Titel: Vampirzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Glück ist, dass du ihn los bist.«
    »Meine ebenfalls ...«, pflichtete Francesco ihm mit einem leisen Knurren bei. »Jedenfalls solange wir deshalb keine Schwierigkeiten bekommen.«
    »Der Alte John Guiney wird nicht gleich die Bullen rufen, falls du das meinst«, sagte McGowan. »Und ich habe bestimmt nicht vor, Ragusa als vermisst zu melden!«
    »Na gut, in Ordnung! Was ist mit unseren Zimmern?«
    »Ich habe mich um alles gekümmert. Du kannst nach Aviemore kommen, wann immer du möchtest. Die werden sogar einen Hubschrauberlandeplatz für Luigi abstecken. Morgen früh ist alles fertig. Oh, und die finden es ganz toll, dass wir einen Drehort für Filmaufnahmen suchen!«
    »Gut! Dann sehe ich dich morgen«, erwiderte Francesco. Damit war das Gespräch beendet.
    Ungefähr zur selben Zeit, als McGowan mit dem Francezci sprach, telefonierte Bonnie Jean Mirlu mit John Guiney. Ein sechster Sinn oder weibliche, vielleicht auch Wamphyri-Intuition hatte ihr gesagt, dass beim Alten John irgendetwas nicht stimmte. Und John erzählte ihr von seinen Besuchern.
    Nicht anders als Francesco Francezci machte sie sich zunächst Sorgen über die etwaigen Folgen, die das, was der Alte getan hatte, nach sich ziehen konnte, doch John beruhigte sie. »Sie hatten es nicht auf mich abgesehen, Mädchen, sondern auf den Hunde-Lord.« ( Mädchen?, wunderte B. J. sich. Was war nur in John gefahren? So hatte er noch nie mit ihr geredet! – Vielleicht lag es ja lediglich an der Aufregung.) »Äh, entschuldige, Bonnie«, meinte er, beinahe so, als spüre er, dass sie pikiert war, »aber wenn ich das nicht geregelt hätte, wären wir wahrscheinlich alle dran gewesen! Der kleine Mann – der, der euch ausgespäht hat – steckte dahinter. Hätte er mich in die Finger gekriegt ... nun, vielleicht hätte er mich sogar dazu gebracht, sie zu Radu hoch oben in seiner Stätte zu führen!«
    »Anscheinend wissen sie, dass es jetzt nicht mehr lange dauern kann«, nickte B. J. und biss sich aufgeregt auf die Lippe. »Aber trotzdem ... ich weiß nicht ... ich hätte nie damit gerechnet, dass sie so schnell zuschlagen. Und, John, die wissen jetzt auch ohne jeden Zweifel, wo du bist!«
    »Aye!« Johns Stimme klang so kräftig wie noch nie. »Und sie haben auch einen Eindruck davon bekommen, mit wem sie es zu tun haben! Vielleicht wollten sie auch bloß ... äh ... sozusagen die Lage peilen? Falls ja, dann dürfte ihnen kaum gefallen, was sie herausgefunden haben. Ein bisschen zu brenzlig, würde ich sagen.«
    »Ferenczcys«, meinte B. J. bebend. »Und wir wissen noch nicht einmal, wie viele es waren. Eigentlich wissen wir, verdammt nochmal, gar nichts über sie!« B. J. spürte, wie die Panik sie erneut übermannen wollte. Der Alte John war zwar ein mutiger Kerl, aber auch ein mutiger alter Narr.
    »Äh, ein bisschen was wissen wir schon!«, unterbrach er ihre Gedanken. Das Ganze schien ihm doch tatsächlich Spaß zu machen. »Ich hab’ mir nämlich angeguckt, was dieser dämliche Ausländer in seinen Taschen hatte, und da waren ein, zwei interessante Sachen dabei!«
    »Na, schieß schon los!«, fuhr B. J. ihn an, doch sofort senkte sie ihre Stimme wieder: »John, ich glaube, du begreifst nicht ganz, in welcher Gefahr wir schweben.«
    »Oh doch, das tue ich, das tue ich, Bonnie Jean. Hör zu, der Kerl hatte jede Menge Karten in seiner Brieftasche, Kreditkarten und so ’n Zeug. Sogar Geld, vor allem US-Dollars, aber auch ein bisschen Kleingeld – in italienischer Lira!«
    »Lira?«
    »Aye! Und die Karten stammen auch aus Italien, oder vielmehr Sizilien. Außerdem hatte er eine Visitenkarte einstecken mit Name, Adresse und Telefonnummer drauf. Das Ganze ist zwar auf Italienisch, aber sogar ein alter Narr wie ich weiß, was da draufsteht: »V. Ragusa: Persönlicher Assistent von A. und F. Francezci, Le Manse Madonie.«
    »Le Manse Madonie!«, stieß B. J. hervor. Mit einem Mal begann sich alles um sie zu drehen. Vor langer, langer Zeit hatte sie die Blutlinie der Ferenczys bis nach Sizilien verfolgt, doch dort hatte sich die Spur scheinbar verloren. Und nun ... nun sah es so aus, als hätten sie sich die ganze Zeit über dort aufgehalten!
    Harry Keogh stand am Fenster des kleinen Hotelzimmers an der Rückseite des Landgasthofes, in dem sie sich versteckt hielten, und blickte desinteressiert hinaus in die Abenddämmerung. B. J. bekam nicht mit, dass er wie gebannt lauschte. Harry schien sich von Sekunde zu Sekunde tiefer in sich zurückzuziehen, und sie

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