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Vampirzorn

Vampirzorn

Titel: Vampirzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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die ganze Zeit über den Rücken zuwandte. Der verdächtige Wagen stand zirka vierzig, fünfzig Meter entfernt, und noch regte sich nichts. Doch die verstohlenen, kaum sichtbaren Gestalten im Innern schienen sich vorzubeugen und gespannt zu verfolgen, was da vor sich ging ...
    Und was da nun vorging:
    »Du musst lachen!«, knirschte B. J. zwischen zusammengebissenen Zähnen, während Sandra die Fahrertür öffnete. »Hör’ nicht auf, es muss echt aussehen. Diese Bastarde dürfen nicht wissen, dass ich weiß, dass sie da sind. Die Kerle sollen uns hinterherfahren!«
    Lachend drehte Sandra sich einmal im Kreis, vollführte sogar ein paar Tanzschritte und ließ den Blick dabei vorsichtig über die Umgebung huschen. »Was für Bastarde denn, B. J.? Ich kann niemanden sehen!« Damit glitt sie in den Wagen und langte über den Beifahrersitz, um B. J. die Tür zu öffnen.
    »Dreh’ dich bloß nicht nach ihnen um«, knurrte B. J. »Du darfst noch nicht einmal an sie denken. Einer von ihnen ist ein Telepath. Ich kann regelrecht spüren, wie er mit seinen schleimigen Fingern versucht, meinen Geist abzutasten. Und leg’ auf keinen Fall den Sicherheitsgurt an! Es kann sein, dass wir schnell wieder hier raus müssen. Hör’ zu: Lass den Motor an und fahre langsam und vorsichtig hinaus auf die Landstraße Richtung Edinburgh.«
    »Auf freies Feld? Zwischen hier und Edinburgh gibt es keinerlei Deckung, B. J.!«
    »Ganz recht«, entgegnete sie, und die Schärfe ihres Tons machte unmissverständlich klar, was sie vorhatte.
    »Du ... du willst den Köder spielen?« Nun sah Sandra die Scheinwerfer im Rückspiegel, als eine schwarze Limousine keine hundert Meter hinter ihnen auf die Straße einbog.
    »Ja!«, knurrte B. J. »Für Zahanine! Und für mich. Ich habe es satt, ständig als Zielscheibe ’rumzulaufen. Sag’ mir, sind die Schrotflinte und die Patronen, die der Alte John mir geschickt hat, noch im Kofferraum?«
    »Ja, und deine Armbrust ebenfalls.«
    »Ist sie geladen? Und habe ich noch Ersatzbolzen?«
    »Ja, einen! Aber, B. J., wer sind die Kerle? Ich meine, handelt es sich um Drakuls? Und sind sie bewaffnet?«
    »Oh, ja – aber sie werden sich scheuen zu schießen. Auf freiem Feld, und unterwegs gibt es überall Bauernhöfe, Häuser und Pubs. Außerdem haben wir den Überraschungsmoment auf unserer Seite.«
    »Was glauben die, wo wir hinfahren?« Allmählich kam Sandras Angst durch. Aber sie war ein Mondkind, und wenn es hart auf hart kam, würde sie keine Furcht zeigen. Sie würde sich als genauso furchtlos erweisen wie Zahanine – nur dass sie dabei nicht umkommen würde. Nicht, wenn B. J. dies verhindern konnte.
    »Die haben nicht die geringste Ahnung, wohin wir fahren. Wir wissen es ja selber nicht«, erwiderte B. J. »Aber sie sind auf jeden Fall neugierig. Wenn sie uns im Gasthaus observiert haben – und uns auf Schritt und Tritt gefolgt sind –, dann doch nur, damit sie alles über uns in Erfahrung bringen. Vielleicht haben sie ja damals, oben im Norden, ihre Lektion gelernt, vielleicht haben sie aber auch bloß ihr Vorgehen geändert. Ich allerdings nicht! Möglicherweise wollten sie Zahanine ja lebendig schnappen; falls ja, dann wollen sie uns ebenfalls lebendig kriegen. Das verschafft uns einen doppelten Vorteil: einerseits die Überraschung ... und das andere ist mir scheißegal! Fahr’ ein bisschen langsamer, wir sind zu schnell. Ich will nicht, dass die glauben, wir hauen ab.«
    »Wie es aussieht, bleiben sie auf Distanz.« Sandras Atem ging schon wesentlich ruhiger, und auch B. J. klang um einiges gefasster, während sie laut dachte:
    »Aber angenommen, sie haben uns eben erst entdeckt? Margaret Macdowell führte sie zu uns, sie war nämlich die Einzige, die zurückbleiben musste, als wir untertauchten. Nachdem sie Margaret gefunden hatten, brauchten sie sie bloß so lange zu beobachten, bis sie wieder zu uns stieß. Aber wie konnten sie sie ausfindig machen, sie war doch fast die ganze Zeit über weg, in Small Auchterbecky?«
    »Hast du nicht selber oft genug gesagt, dass dieser Späher seit Jahren jede unserer Bewegungen verfolgt?« Sandra dachte nicht mehr klar ... oder vielleicht doch?
    »Dieser kleine Mann, der Späher, ist ein Ferenczy!«, fuhr B. J. sie an ... und verstummte. »Allerdings hat Radu immer gesagt, die Drakuls seien die verschlagensten ihrer Art. Vielleicht hast du ja recht und sie haben die ganze Zeit über den Späher beobachtet!«
    »Und weshalb verfolgen sie uns jetzt?« (Schon

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