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Vampirzorn

Vampirzorn

Titel: Vampirzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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großes Kopfzerbrechen.
    In der Hoffnung, dass Harry vielleicht versucht haben könnte, sie in ihrem Weinlokal zu kontaktieren (obwohl er sich ja offensichtlich dazu entschlossen hatte, sich bis zu der großen, erst noch festzusetzenden Stunde von ihr fernzuhalten), hatte B. J. sich eines Nachts hinausgewagt und auf vielerlei Umwegen ihr Lokal aufgesucht. Dort fand sie ein paar unwichtige Nachrichten auf ihrem Anrufbeantworter vor und zwei weitere von äußerster Wichtigkeit.
    Eine von der örtlichen Polizeiwache bezüglich Inspektor Ianson, in der man sie bat, umgehend zurückzurufen. Die andere stammte von jemandem, von dem zu hören sie niemals erwartet hätte – zumindest nicht zu einem so frühen Zeitpunkt.
    Radu verfügte auch über Knechte in anderen Teilen des Landes, gleichfalls Mondkinder, die Söhne der Söhne seiner Gefolgsleute von vor sechshundert Jahren. Sie lebten in abgelegenen Gegenden, und nur zwei waren noch übrig, aber sie spürten seine Präsenz. B. J. hatte sie gelegentlich aufgesucht, als dies noch ohne Weiteres möglich war, um sie über ihre Pflichten zum Zeitpunkt seiner Wiederkunft aufzuklären. Ihre Anweisungen, wie sie sich bis dahin zu verhalten hatten, waren simpel gewesen und so eindeutig, dass jedes Kind sie verstehen musste: Vor der festgesetzten Zeit durften sie nie, niemals Kontakt zu ihr aufnehmen, und selbst dann war die Wahrscheinlichkeit hoch, dass B. J. sie zuerst kontaktieren würde. Doch nun ...
    ... hatte einer von ihnen, Alan Goresci, von seinem Wohnsitz am Rande des Bodmin Moor aus versucht, sie zu erreichen, und folgende Nachricht hinterlassen:
    »Bonnie Jean? Ich bin’s, Alan-vom-Moor.« (Sein Akzent verriet, dass er aus Cornwall stammte.) »Ich habe mit dem jungen Garth gesprochen, du weißt ja, er wohnt bei mir ganz in der Nähe. Wir haben beide den Ruf vernommen und sind schon ganz unruhig. Wir brechen jetzt auf in die Berge. Wenn du das hier abhörst, sind wir schon unterwegs. Ich hätte dich ja nicht angerufen, aber falls du uns verständigen solltest, hast du dir damit ganz schön Zeit gelassen. Gibt es irgendwelche Probleme bei dir? Der Alte John ist auch nicht zu erreichen. Wir werden bei ihm vorbeischauen, und über ihn werden wir bestimmt auch dich finden. Bis dahin hoffen wir, dass alles gut läuft unter dem Mond ...« Ende der Nachricht.
    Was sollte sie davon halten? Alan Goresci und Garth Trevalin hatten den Ruf vernommen? Den ganzen Rückweg über zu ihrem Unterschlupf in dem kleinen Hotel ging B. J. dies nicht aus dem Kopf. Die beiden hatten den Ruf vernommen – Radus Ruf offenkundig – und sie nicht? Was ging hier vor? Sie hatte versucht, die beiden telefonisch zu erreichen, doch es hatte einfach nur durchgeläutet. Die Auferstehung des Hunde-Lords war doch erst in zwei Monaten angesetzt. Ach, tatsächlich? Und weshalb befanden sich dann die Ferenczys, und die Drakuls wahrscheinlich ebenfalls, bereits so früh oben in den Cairngorms? Was wussten sie und Radus übrige Knechte, was B. J. Mirlu nicht wusste?
    Doch ihr Entschluss stand fest, und sie würde ihn nun nicht mehr umstoßen. Sie musste ebenfalls Radus Ruf abwarten. Bis dahin konnte sie nichts unternehmen, als sich darum zu sorgen, weshalb sie die Letzte war, die den Ruf vernahm, und sich den Kopf darüber zu zerbrechen, was der Hunde-Lord vorhatte ...
    Und in Sizilien, in der Manse Madonie ...
    ... fühlte Antonio Francezci sich so allein wie nie zuvor in seinem langen Leben. Und es währte in der Tat schon sehr lange, viel zu lang.
    Obgleich zwischen ihm und seinem Bruder eigentlich nur selten eitel Sonnenschein herrschte, fehlte Francesco ihm. Ohne ihn kam ihm die Manse Madonie vor wie eine riesige steinerne Gruft. Ein Haus voller Vampire, und der älteste von ihnen allen schäumte vor Wut in seiner Grube tief in den Eingeweiden der Stätte. Dazu das alltägliche Grauen, wenn Antonio zu Bett ging, ohne zu wissen, welche Träume ihn erwarteten; dabei war ihm klar, selbst einem Ungeheuer wie ihm, dass es sich, wenn sie schließlich kamen, nur um Albträume handeln konnte. Und ihm war ebenfalls klar, was mit ihnen kam.
    Eines Morgens hatte die alte Katrin die Hand vor den Mund geschlagen und war aus seinem Gemach gestürzt. Dabei schwor sie, niemandem zu erzählen, was sie gesehen hatte. Das war jetzt gerade einmal neun oder zehn Tage her. Und sie würde auch niemandem etwas sagen, wenn ihr ihr Leben lieb war, dessen war er sich sicher. Doch welchen Unterschied machte es schon, ob jemand von

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