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Vampirzorn

Vampirzorn

Titel: Vampirzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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schließlich habt ihr ihn vernommen! Sie hingegen hat diese Fähigkeit nicht – noch nicht. Außerdem hat er doch schon gezeigt, wer er ist, oder? Und er ist zurück! Er befindet sich jetzt, in diesem Augenblick, oben in den Bergen. Und er erwartet uns!«
    »Gut«, nickte Alan. »Eine Frage wäre damit beantwortet. Bleibt noch eine: Wann steigen wir auf? Und zerbrich dir bloß nicht den Kopf darüber, ob wir es schaffen oder nicht. Wenn du es kannst, können wir es schon lange. Lass dir eines gesagt sein, John: Im Moor gibt es Felsen, die sind so steil und so hoch, dass du es nicht glauben würdest. Außerdem haben wir ja dich, um uns den Weg zu zeigen.«
    »Im Morgengrauen«, erwiderte John. »Bei Tagesanbruch. Am besten, wir brechen sofort auf. Ist euch das früh genug? Die Kletterausrüstung in meinem Wagen reicht für uns drei.«
    »Sofort?«, fragten die beiden erstaunt.
    »Aye, dann sind wir bei Tagesanbruch schon am Ausgangspunkt der einfachen Route. Wir übernachten im Freien, unter dem prachtvollen Mond. Oh, das wird uns inspirieren, glaubt mir.«
    »Aber weshalb sollen wir draußen kampieren?«, wollte Garth wissen.
    »Weil unsere Feinde wahrscheinlich Männer an den Straßen postiert haben, und wenn es hell wird, dürften es noch mehr werden. Deshalb fahren wir heute Nacht über Tromie Bridge am nach Badenoch hin gelegenen Flussufer entlang ungefähr bis Insh. Ihr habt einen Mietwagen, also nehmen wir meinen. Wenn wir den stehen lassen, wird es keinem auffallen. Immerhin bin ich der Jagdhüter hier. Die Leute werden denken, ich bin eben irgendwo da draußen. Aber ihr beiden ... sie würden annehmen, ihr habt euch verirrt und einen Suchtrupp hinter euch herschicken. Und das können wir nicht brauchen.«
    »Beginnen wir in Insh mit dem Aufstieg?«, wollte Garth wissen.
    »Oh, nein, Kleiner«, erwiderte John. »Von Insh aus gehen wir noch ein kleines Stück in die Wälder, acht, neun Kilometer vielleicht – nur für den Fall, dass irgend so ein verdammter Idiot uns folgt – und dann schlagen wir das Lager auf. Von dort aus werden wir morgen früh aufbrechen.«
    »Und wenn uns ein verdammter Idiot folgt, oder womöglich auch mehrere?«, hakte Alan-vom-Moor nach.
    John kniff grimmig die Augen zusammen. »Ich hab’ mit den Kerlen schon zu tun gehabt«, sagte er. »Sie sind nicht so hart, wie sie tun. Eins ist jedenfalls sicher: Sie sind keine Moor- oder Waldleute wie wir. Das heißt dann bloß, ein oder zwei weniger, um die Radu sich Sorgen machen muss, das ist alles.«
    Damit war dieser Punkt erledigt ...
    Nun graute der Morgen, beinahe jedenfalls, doch Alan-vom-Moor und Garth kam es so vor, als sei es noch mitten in der Nacht. Der Alte John rüttelte sie wach, zerrte sie geradezu aus den Schlafsäcken und gab ihnen, die gelben Augen zusammengekniffen, den Finger auf die Lippen gelegt, zu verstehen, dass sie still sein sollten. »Irgend so ein verdammter Idiot, aye!«, flüsterte er heiser. »Auf, wir müssen los ...«
    Tiefer ging es in die Wälder, dahin, wo kein Schnee hinkam und nur graues Licht durch das immergrüne Dach der Nadelbäume sickerte. Die drei Männer bewegten sich leichtfüßig, nicht ein einziges Mal knackte ein Zweig unter ihren Schritten, kein Vogel wurde aufgescheucht, und wer auch immer ihnen folgte, verhielt sich ebenso leise. Es war schon beinahe unheimlich, sodass der Alte John zugeben musste: »Sie sind wie ... ich weiß nicht ... wie Gespenster! Die Kerle, die bei mir vorbeischauten, waren Ferenczys, ganz moderne Typen. Aber das hier müssen Drakuls sein! Wahrscheinlich überwachen sie die Straßen und sind dabei auf meinen Wagen gestoßen.«
    Er hatte recht, doch es sollte noch eine Weile dauern, bis sie es mit Bestimmtheit wussten.
    Als das Gelände nach knapp anderthalb Kilometern steiler wurde und in die felsigen Ausläufer der Cairngorms überging, verlor sich der Pfad. Doch der Alte John kannte den Weg wie seine Westentasche, und schon bald kamen die drei an eine steile Klippe, die sich sechzig Meter hoch oder höher bis zu einer baumbestandenen Kante erhob.
    »Dort oben gibt es einen breiten Vorsprung«, flüsterte John, »fast eine kleine Hochebene. Gut zweieinhalb Kilometer lang und vierhundert Meter breit. Und schöne, fette Hirsche in freier Wildbahn, die kein Mensch je zu Gesicht bekommen hat – außer mir. Und einer gewissen Frau. Jetzt ganz still weiter. Da drüben ist ein Kamin.«
    Alan-vom-Moor blieb stehen, hob einen Finger und sog prüfend die Luft ein. »Und

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