Vampirzorn
rollte. Als sie bei ihm anlangten, öffnete er gerade den Kofferraum. Dancer war über einsachtzig groß, muskelbepackt und hatte einen runden Schädel. Mit seinen Schweinchenaugen sah er sie an und blickte dann in den Kofferraum. Sie folgten seinem Blick.
»Was?«, fragte der Francezci mit offenem Mund. »Was zum ...?«
»Dies hier hatte sich in einem Strauch verfangen, etwa einen Kilometer vom Haus des Alten entfernt«, grunzte Dancer. »Ich erkannte es sofort. Schließlich habe ich den Wagen in Aberdeen gemietet. Aber ich benutzte falsche Nummernschilder, es wird also keinen Ärger mit der Mietwagenfirma ...«
»Keinen Ärger mit der ...?« Francesco blickte ihn ungläubig an. » Scheiß auf die Autovermietung! Wo sind Jimmy und Frank?«
Darauf konnte Dancer nur mit den Schultern zucken, während Manoza ein Ende des verbeulten Kotflügels anhob und daran roch. »Hab’ ich’s mir doch gleich gedacht«, sagte er. »Die haben High Tech benutzt. Verglichen damit ist normaler Plastiksprengstoff ungefähr so tödlich wie Zahnpasta.«
»Und das ... ist alles, was übrig ist?« Francesco konnte es immer noch nicht glauben.
»Außerdem noch ein paar Muttern und Schrauben«, erwiderte Dancer mit einem Achselzucken, das seinen Gebieter nur noch mehr reizte. »Ich habe die ganze Umgebung abgesucht, aber nichts! Bloß ein paar Brandflecken auf der Straße.«
»Brandflecken?« Mittlerweile bebte Francesco am ganzen Körper und war kaum noch in der Lage, seine Wut zu zügeln. »Verdammte Brandflecken?«
»Harry Keogh«, sagte McGowan, sein hässliches Gesicht so schmal wie das eines Windhundes. Unter der Hutkrempe glommen seine Augen in einem silbrigen Gelb.
Abermals wirbelte Francesco zu ihm herum, nicht länger wütend diesmal, sondern voller Erwartung. »Glaubst du das wirklich?«
»Ich habe gesehen, was er damals mit den Drakuls angestellt hat«, erwiderte McGowan. »Ihr Wagen war ebenfalls hin. Und er machte kurzen Prozess mit ihnen!«
Auf Francescos Gesicht zeichnete sich doch tatsächlich ein – wenn auch freudloses – Grinsen ab. Ein Grinsen voller Bosheit. Es versprach einen qualvollen Tod. »Hältst du es für möglich, dass er sich mit der Frau in der Hütte aufhält? Mir persönlich liegt mehr daran, diesen Kerl in die Finger zu kriegen als den Hunde-Lord. Angus, du hattest etwas daran auszusetzen, dass ich Frank und Jimmy losschickte, um einen einfachen Job zu erledigen. Nun, der Job ist immer noch zu haben, allerdings dürfte er jetzt nicht mehr ganz so einfach sein. Falls Keogh und die Frau dort sind, werden sie auf der Hut vor uns sein. Diesmal wirst du gehen. Du und Dancer. Ich werde mit Luigi hier sein, wenn ihr wiederkommt. Aber strengt euch auch an wiederzukommen, verstanden?«
»Ich schätze, es wird eine halbe Stunde dauern«, rief McGowan Francesco hinterher, der mit Manoza bereits auf die Skihütte zuging.
»Aber nicht länger«, rief Francesco zurück. »Keine vier Stunden mehr, dann wird es dunkel. Und wir müssen noch die ... Kameras laden.« Wovon er sprach, war eine Kiste schwerer Waffen.
McGowan und Tanziano blieben allein auf dem Tennisplatz zurück. Sie blickten einander an. Schließlich schlug Tanziano den Mantelkragen hoch und stieg wieder in den Wagen, während McGowan noch einen Moment lang die kalte Luft einsog, ehe er ebenfalls einstieg. »Guy, mein Junge«, sagte er, »jetzt geht es wirklich los. Ich kann es spüren, glaub’ mir. Morgen um diese Zeit ist alles vorüber. Dann können wir es wieder locker angehen lassen und werden vor einem ordentlichen Frühstück sitzen.«
Doch während Tanziano auf die Straße zuhielt, fügte der kleine Mann im Stillen hinzu: »Vielleicht. Vielleicht auch nicht ...«
Francesco saß an einem Tisch und blickte aus dem Panoramafenster der Hotelbar, als die Limousine zurückkehrte. Sie fuhr bis unter die Rotorblätter des Helikopters, gleich darauf luden McGowan und Dancer etwas aus dem Kofferraum in die Passagierkabine des Hubschraubers um.
»Gehen wir«, sagte Francesco. Gemeinsam mit Manoza trug er eine schwere Holzkiste mit der Aufschrift »Kameras« aus der Bar zum Tennisplatz, wo Tanziano bereits eine Trittleiter aus dem Innern des Helikopters herabgelassen hatte. Francesco und Manoza hievten die Kiste hoch, und Dancer und McGowan nahmen sie ihnen ab. Als Francesco zu McGowan emporblickte, stellte er fest, dass dieser übers ganze Gesicht grinste.
»Also, was habt ihr?«, fragte er und erklomm die Leiter.
»Bis auf das hier«,
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