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Vampirzorn

Vampirzorn

Titel: Vampirzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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B. J. ebenfalls.« Er ließ seine Muskeln spielen und wirkte bereit zum Sprung.
    »Na gut.« Harry fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen und nickte zustimmend. »Lass hören!«
    Radu entspannte sich ein wenig und ließ sich wieder in die Hocke nieder. »In gewisser Weise verfolgen wir ein und dasselbe Ziel«, knurrte er. »Seit sechshundert Jahren habe ich einen Traum, dessen Ursprung zweitausend Jahre zurückreicht, bis auf die Sternseite einer gänzlich anderen Welt. Doch nun, in dieser Welt, gibt es nur eine einzige Möglichkeit, diesen Traum zu verwirklichen.«
    Und ohne weitere Umschweife erzählte er Harry, was er vorhatte.
    Und es stimmte; gewissermaßen verfolgten sie in der Tat ein und dasselbe Ziel, denn der Necroscope wollte das Gleiche wie er ...

VIERTES KAPITEL
    ABRECHNUNG
    Wie ein seltsamer Raubvogel stand der einst gut aussehende Antonio Francezci mit hängenden Schultern hohläugig – und zum ersten Mal wirklich allein – neben der Grube im Keller der Manse Madonie.
    Der Strom war abgeschaltet und die Abdeckung aus Drahtgeflecht stand sperrangelweit offen; die schwere Kette hing reglos an den Umlenkrollen, längst hatte sie ihre Last in die ungewisse Tiefe hinabgelassen; das heftige Brodeln, das klang, als würde sich eine aggressive Säure in Knochen fressen, war verstummt.
    Aber es waren keine reißenden Geräusche zu hören gewesen, und diese alte Hexe, Katrin, hatte auch nicht geschrien – höchstens ein paar Laute ausgestoßen, und auch dies nur ganz kurz, ein »Ah! Ah! A -ahhh! «, das eher nach einem Lustschrei klang. Seitdem herrschte Stille. Und was wirklich sonderbar war – dass man vom alten Ferenczy, Angelo, dem albtraumhaften Bewohner der Grube höchstselbst, kein wütendes Geschrei vernahm. Andererseits hatte er schon seit einer geraumen Weile nichts mehr von sich hören lassen.
    Deshalb hatte Antonio sich hier hinunter begeben – denn vor noch nicht einmal einer halben Stunde, um acht Uhr dreißig, hatte er eine Mitteilung von seinem Zwillingsbruder erhalten, eine Nachricht gewissermaßen. Nun ja, nicht direkt eine Nachricht, vielmehr hatte er plötzlich ... Gewissheit von etwas ... gehabt. Schmerz, ganz kurz nur; einen Moment lang hatte sein Arm wehgetan, dann sein Rücken und schließlich der Hals. Ein Brennen in seinem Blut und seitdem nichts mehr – bis auf die allmähliche Erkenntnis, dass es dort draußen dunkel war und in seinem Geist noch viel dunkler. Die Erkenntnis, dass er nun in der Tat völlig allein war. Ihm blieb nur noch Angelo.
    Denn Francesco war tot.
    Darum hatte Antonio Katrin hier heruntergebracht, als Angebot an seinen Vater in der Hoffnung, dass dieser ihm seine Ahnung bestätigen oder ihm eine Erklärung dafür liefern würde. Denn natürlich wusste das mutierte Wesen in der Grube Bescheid. Die alte Katrin, ganz recht – aber er hatte Angelo nicht gesagt, was er für ihn hatte, lediglich dass es sich um einen »Leckerbissen« handle. Hah!
    In der Grube herrschte Schweigen, seit Langem schon, da halfen weder Überredungskünste noch Drohungen oder Bestechungsversuche, und schließlich hatte Antonio es aufgegeben und die nur leicht betäubte Katrin in den Schacht hinabgelassen. Natürlich würde sie von den Schmerzen wach werden, und das war auch wichtig. Antonio ging es nämlich nicht einfach darum, dass seinem Vater klar war, was er bekam; Katrin sollte ebenfalls Bescheid wissen, was ihr blühte! Und nachdem sie sich endlich unten befand, hatte er auf ihr Schreien gewartet und auf das Gefluche des alten Ferenczy.
    Doch nichts dergleichen, lediglich ein kriechendes Geräusch war zu vernehmen (dabei kroch ihm eine Gänsehaut über den Rücken), danach das Brodeln und schließlich Katrins Schrei oder vielmehr Stöhnen »Ah! Ah! A -aaah! « – doch als Reaktion worauf? Auf eine merkwürdig sexuelle Lust oder einen erlesenen Schmerz?
    Und hinterher nun diese unerträgliche Stille ...
    ... Antonio hatte genug.
    » Zur Hölle mit dir, Angelo!«, brüllte er, indem er die Faust auf die Ummauerung des alten Brunnenschachtes hieb. »Bist du schon jenseits von Gut und Böse? Ist das aus dir geworden, und soll ich etwa auch so werden: ein Haufen Schlabberzeug in einer stinkenden Grube, das nicht mehr den Unterschied zwischen einem hübschen jungen Mädchen und einer übel riechenden alten Hexe kennt? Na gut, von mir aus kannst du da unten verfaulen, wenn du das willst. Aber egal, ob Francesco nun tot ist oder nicht, ich lebe noch!«
    ER IST TOT ,

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