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Vampirzorn

Vampirzorn

Titel: Vampirzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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gleiche Strecke fuhr, die er soeben mit dem Taxi zurückgelegt hatte, nur in die entgegengesetzte Richtung – wieder zurück zu B. J.’s Lokal! Das war nur so drauflosgeraten, sollte sich aber als wahr erweisen.
    Dort angekommen, fand McGowan, ein Stück vom Lokal entfernt, eine Parklücke. Während er kurbelnd einparkte, nutzte Ianson die Gelegenheit vorbeizufahren und sich ebenfalls einen Parkplatz zu suchen, von dem aus er im Rückspiegel sowohl McGowans Wagen als auch die Straße vor dem »B. J.’s« im Auge behalten konnte. Gut fünfzehn Minuten saß er so herum und rieb sich die Hände, um die Blutzirkulation aufrechtzuerhalten, und hoffte, dass die Heizung ihm nicht die Batterie leer machte. Vor allem aber fragte er sich, was hier überhaupt vorging.
    Stellte der alte Angus etwa auf eigene Faust Ermittlungen an? Das ging nun ganz und gar nicht ... schließlich war McGowan Tierarzt und kein Polizist! Darüber hinaus passte B. J.’s Beschreibung des heimlichen Beobachters, den sie und die Mädchen vor dem Überfall auf Margaret Macdowell gleich mehrmals gesehen hatten, genau auf McGowan.
    Tief in Gedanken versunken wäre der Inspektor um ein Haar überrascht worden, als eine Gruppe junger Frauen aus der zum Eingang des Lokals führenden Nische auftauchte. Sie waren dick vermummt gegen die Kälte und zu weit weg, als dass er jemanden erkennen konnte, außerdem zerstreuten sie sich ohnehin rasch und verschwanden, jede für sich, in der Nacht.
    Vor schätzungsweise einer Stunde hatte der Inspektor das Lokal verlassen; anscheinend machte B. J. heute früher zu. Nun, das war verständlich; es war so gut wie nichts los gewesen. Doch als die Mädchen auseinandergingen, scherte der Käfer des alten Angus aus seiner Parklücke aus und fuhr ziemlich hastig davon, sodass Ianson sich beeilen musste, um den Anschluss nicht zu verlieren.
    Wohin wollte der kleine Mann bloß? Er fuhr auf einer ziemlich belebten Straße stadtauswärts Richtung Westen, sodass Ianson sich wieder einige Wagen zurückfallen lassen konnte, während er der unverkennbaren Form des Volkswagens folgte. Doch als der Verkehr nachließ und die Nacht immer finsterer wurde, bog der Käfer in einen Feldweg ein, wendete und hielt an. Die Scheinwerfer erloschen.
    Ianson befand sich zirka zweihundert Meter hinter seiner Zielperson. Da der Inspektor den Feldweg für eine Sackgasse hielt, bog er ebenfalls ab, allerdings vorher, durch ein offenes Tor in einen schmalen Pfad, wendete, und fuhr ein kurzes Stück zurück, um bei Bedarf sofort wieder losfahren zu können. Anschließend wartete er. Womöglich fürchtete McGowan ja, dass er verfolgt wurde, und war abgebogen, um zu testen, ob er mit seinem Verdacht richtig lag. Durch eine nicht allzu ferne Hecke hindurch sah Ianson die Fenster des Käfers schimmern ...
    Mittlerweile befanden sich nur noch wenige Fahrzeuge auf der Hauptverkehrsstraße, die meisten davon unterwegs nach Edinburgh ...
    Die folgenden fünf Minuten verstrichen nur langsam, bis ein silbergrauer, aus der Stadt kommender Wagen vorüberraste. Als er den Feldweg passierte, in dem McGowan wartete, wurde das Standlicht des Volkswagens eingeschaltet, und McGowan fuhr wieder auf die Straße. Ianson folgte ihm, ebenfalls mit abgeblendeten Scheinwerfern ...
    ... und nun saß er seit einer halben Stunde herum und fragte sich, was hier überhaupt vorging und was bei dem Ganzen wohl herauskommen würde. Ein gutes Stück weit entfernt stand der alte McGowan, über das geschwungene Heck gebeugt – zweifellos um sich am Motor zu wärmen – neben seinem Wagen auf der Straße und starrte durch ein Fernglas auf die hell erleuchteten Fenster des Hauses am anderen Flussufer.
    Nun, Ianson hatte genug. Gerade hatte er den Entschluss gefasst, wieder nach Hause zu fahren und Angus morgen danach zu fragen, als plötzlich die Lichter im Haus erloschen. Im nächsten Augenblick saß Angus bereits in seinem Wagen und schaltete das Standlicht ein. Ianson blieb gerade noch Zeit, sich in seinen Sitz zu ducken, um nicht gesehen zu werden, als McGowan den Käfer auf der engen Straße wendete und direkt auf ihn zukam. Doch als der Wagen vorüberfuhr, konnte er dem Drang, den Kopf ein bisschen zu heben, um einen Blick auf den Fahrer zu werfen, nicht widerstehen: Kein Zweifel, es war Angus McGowan!
    In diesem Moment wandte McGowan den Kopf und erwiderte seinen Blick ... aber er schien ein völlig anderer Mensch zu sein. Was an ihm anders war, vermochte Ianson nicht zu sagen, ja,

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