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Vampirzorn

Vampirzorn

Titel: Vampirzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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begann. Dass alles in Ordnung sei.
    Sie drehte das Licht herunter und sprach nur noch ganz leise, während sie den Vorgang, der in seinem Innern begonnen hatte, ganz langsam umzukehren begann, um seine beiden Bewusstseinsebenen wieder voneinander zu trennen ...
    Wenig später schien es, als habe Harry nur geschlafen, und in der Tat hatte er einen tiefen Schlaf an einem gänzlich dunklen Ort hinter sich, an dem es absolut nichts gab außer B. J.’s Stimme, die ihm wieder und wieder versicherte, dass alles in Ordnung sei. Und als er daraus erwachte, war alles in Ordnung.
    Ihre kühlen Finger strichen über seine Stirn und vertrieben auch den letzten Rest des Fiebers aus ihm. Er hatte – ob nun von einem Parfüm überlagert oder damit vermischt – ihren Geruch in der Nase. Sie kniete über ihm, und er brauchte nur die Hand auszustrecken, um ihre Brüste zu berühren.
    »Was ...?«
    Sie gab ein leises Schnauben von sich. »Du redest wohl gerne?«
    »Ich und gerne reden?« Harry war zwar völlig verwirrt, aber dennoch wieder er selbst. Oder zumindest so, wie sie ihn haben wollte. Wie zur Bestätigung hob er die Hände und liebkoste ihre festen, über ihm baumelnden Brüste.
    Sie warf den Kopf in den Nacken, reckte sich unter der Berührung seiner Hände und seufzte: »Wir wollten ›richtig miteinander reden‹ – aber du bist dabei eingeschlafen! Das nenne ich ein tolles Gespräch. Du bist mir ja ein toller Liebhaber!«
    »Ich war völlig fertig«, sagte er. »Ja, das muss es wohl gewesen sein. Aber jetzt bin ich wieder in Ordnung. Allerdings ...« Er hielt inne und legte die Stirn in Falten. Sie hatte ihn aktiviert, darum wusste er über sie und Radu, überhaupt über alles, woran er sich erinnern sollte , Bescheid. Alles andere hingegen war wieder sicher in seinem Unterbewusstsein verwahrt. Anders ging es nicht, zumindest so lange nicht, bis sie nachprüfen konnte, ob ihre hypnotischen Korrekturen auch griffen.
    »Allerdings?«, forderte sie ihn auf weiterzusprechen.
    »Nur eine Sache«, sagte er. »Nur ...«
    »Wir müssen reden?«
    »Ja«, nickte er, stand, noch ein bisschen wackelig, auf und streifte rasch Hose und Hemd ab. »Wir müssen uns einmal richtig unterhalten – über Radu.«
    »Oh?« B. J. versuchte ruhig zu bleiben. Zwar nahm die Tatsache, dass er sich dabei auszog, um mit ihr Liebe zu machen, seinen Worten die Heftigkeit, aber dennoch wirkte, was er sagte, kalt und berechnend.
    »Er befindet sich doch noch in seinem Bottich, in seiner Harzlösung – nicht wahr?«
    »Sein Schlaf währt bereits Jahrhunderte«, nickte sie.
    »Aber bald wird er auferstehen?«
    Abermals ein Nicken. »Das muss er auch, wenn ich – wir – mit dem Leben davonkommen wollen. Allein haben wir seinen Feinden nichts entgegenzusetzen. Und was Radu danach tun wird ... daran will ich jetzt noch nicht denken. Nur an uns!« Letzteres kam aus tiefstem Herzen. Wenn es doch nur so sein könnte.
    Harry schüttelte den Kopf. »Es geht nicht allein um Radu, B. J., sondern auch um dich.«
    »Um mich?«
    »Er befindet sich in seinem Bottich, tief im Harz. Hat er dich ... berührt?« Es war, als würden seine seelenvollen Augen direkt in ihr Inneres blicken. Seelenvoll, aber unergründlich und mitunter so kalt wie der tiefste Ozean. B. J. glaubte zu wissen, was Harry meinte, und auch zu verstehen, was ihm Sorge bereitete. Er wollte in Erfahrung bringen, ob Radu womöglich mehr als lediglich ihr Gebieter war, er fragte sich, ob er nicht vielleicht auch ihr Liebhaber gewesen war. In gewisser Hinsicht verstand B. J. Harrys Frage sogar richtig.
    Im Grunde reichte sie aber viel tiefer. Es gab hier Parallelen, die nur der Necroscope erkennen und die er B. J. niemals erklären konnte, weil es ihm untersagt war. Der Nekromant Boris Dragosani zum Beispiel war seinerzeit ebenfalls Hüter eines Vampirgrabes und auf seine Art zunächst auch »unschuldig« gewesen. Was dann allerdings aus ihm geworden war ...
    ... daran durfte Harry gar nicht denken. Zwar war ihm seine Frage deswegen in den Sinn gekommen, doch wagte er nicht, den Gedanken weiterzuverfolgen. Denn die Vorstellung war einfach unerträglich. Nicht B. J.!
    »Mich berührt?« Es gelang ihr, verwirrt auszusehen. »Radu lag schon seit Jahrhunderten in seinem Harz, als ich geboren wurde, wie eine Fliege in Bernstein! Wie soll er mich da denn berührt haben außer mit seinem Mentalismus, durch den er mit mir spricht?«
    Dies entsprach der Wahrheit, war zugleich aber auch eine Lüge. Eine

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