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Vampirzorn

Vampirzorn

Titel: Vampirzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Notlüge. Aber welchen Unterschied machte dies schon? Schließlich war das Problem damit gelöst.
    Harry stieß mit einem tiefen Seufzen die Luft aus, so, als habe er den Atem eine ganze Ewigkeit lang angehalten. Ihm entfuhr nur ein einziges Wort: »Unschuldig ...!« B. J. war klar, dass er sie damit meinte. Sie hatte vergessen gehabt, diesen Aspekt ihrer posthypnotischen Fassade wieder in Kraft zu setzen. Also hatte Harry dies für sie erledigt. So viel Bedeutung maß er dem bei.
    Nun war er zufrieden, und sie ebenfalls.
    Mit drei simplen Worten – »Harry, mein Geliebter!« – deaktivierte sie ihn, nur um ihn gleich darauf zu ganz anderen Aktivitäten anzuregen, diesmal jedoch mit ihrem Körper ...
    Hinterher schliefen sie. Doch der Necroscope träumte schlecht, von Zeit zu Zeit gerieten seine Träume sogar zu einem regelrechten Albdrücken.
    Zweimal fuhr er in jener Nacht hoch, weil er sich einbildete, B. J. habe zu viele Brüste, die sich in seinen Händen wie schlaffe, haarige Zitzen anfühlten ...

FÜNFTES KAPITEL
    DER SPÄHER ENTTARNT
    Inspektor George Ianson kam erst spät ins Bett und stand schon früh wieder auf. Spät wurde es, weil er sich mit der Polizeizentrale in Verbindung setzte, um das Nummernschild des silbergrauen Wagens überprüfen zu lassen, und dann so lange wartete, bis er die Antwort hatte. Das dauerte eine geschlagene Stunde, weil sie so viel zu tun hatten. Und er stand deshalb so früh auf, weil er nicht schlafen konnte (zu vieles ging ihm durch den Kopf) und als Allererstes beim Einwohnermeldeamt in Erfahrung bringen wollte, wer in dem Haus Riverside Nummer 3 wohnte.
    Was ihn beschäftigte, war B. J. und die Tatsache, dass es sich um ihren Wagen handelte, dem der alte Angus gefolgt war. Aber weshalb? Der alte Narr war doch bestimmt nicht so dumm, loszuziehen, um auf eigene Faust Nachforschungen über B. J. und ihr Lokal anzustellen? Um Himmels willen, er hatte doch bereits genug zu recherchieren! Und dann noch der Ausdruck auf seinem Gesicht, als er von dem Haus am Fluss wieder weggefahren war. Sollte es dafür eine Erklärung geben – nun, dann fiel sie dem Inspektor beim besten Willen nicht ein.
    Morgens um Viertel nach neun rief er B. J. in ihrem Lokal an. Er war sich zwar nicht sicher, ob sie schon da war oder überhaupt vorhatte, heute zurückzukommen, dennoch musste er es versuchen. Gleich nach dem ersten Läuten hatte er sie am Apparat. Ohne große Umschweife fragte er: »B. J., ist Ihnen schon mal der Gedanke gekommen, dass Ihnen gestern Abend jemand gefolgt sein könnte?«
    Er hörte, wie sie die Luft einsog – und dann sagte sie etwas, womit er nun wirklich nicht gerechnet hatte: »Gestern Abend?« (Sie tat völlig unschuldig.) »Wann gestern Abend?«
    Hieß das womöglich, sie hatte etwas zu verbergen? »Kommen Sie, B. J.! Als Sie Ihr Lokal verließen – und zu Mister Keogh fuhren?«
    »Oh?« Doch wie dem auch sein mochte, B. J. erkannte ihren Fehler in dem Augenblick, in dem sie ihn beging. Es war nicht klug, es bei Ianson auf die einfältige Tour zu versuchen. Der Kerl war kein Dummkopf.
    »Es weiß niemand, nicht wahr?«, fragte er sanft, während sie schicksalsergeben aufseufzte.
    Am anderen Ende der Leitung überlegte B. J. fieberhaft. »Harry ist ... verheiratet«, sagte sie schließlich. »Aber er lebt getrennt. Er weiß noch nicht einmal, wo seine Frau sich aufhält. Sie hat ihn verlassen. Es ist zwar schon eine ganze Weile her, Jahre, um genau zu sein, aber ...«
    »Verstehe«, sagte Ianson. »Sie sind trotzdem noch vorsichtig!«
    »Inspektor«, stieß sie hervor, »den Mann, der mein Lokal beobachtete, habe ich zunächst für einen Privatdetektiv gehalten. Ich dachte, Harrys Ehefrau hätte ihn engagiert. Aber, glauben Sie mir, ich wollte Ihnen wirklich kein Märchen auftischen! Deshalb habe ich Ihnen auch nicht gleich von ihm erzählt – von dem Beobachter, meine ich. Aber als Sie dann zu mir kamen und einen großen Hund erwähnten und dann noch der Überfall auf Margaret und das Ganze ... Plötzlich schien alles irgendwie zusammenzupassen.«
    »Ich verstehe«, meinte Ianson. »Aber jetzt verraten Sie mir doch bitte: Hat Harry Keogh einen Hund?«
    »Nein, noch nicht mal einen Kanarienvogel! Aber woran denken Sie? Bitte, glauben Sie mir, dass ...«
    »... Ich versuche ja, Ihnen zu glauben, B. J. Aber keine weiteren Geschichten mehr, auch nicht aus Versehen oder sonst einem Grund, okay?«
    »In Ordnung! Und wegen gestern Abend ... wurde ich da wirklich verfolgt?

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