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Vampirzorn

Vampirzorn

Titel: Vampirzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Oder weshalb haben Sie sich im Gebüsch versteckt? Dachten Sie etwa, Ihr alter Freund führt etwas Böses im Schilde?« Und um noch eins obendrauf zu setzen, machte er »ts, ts, tss«, sodass Ianson sich geradezu vorstellen konnte, wie er missbilligend den Kopf dazu schüttelte.
    Der Inspektor musste lächeln, und dies tat gut, denn er war lange genug mit den Nerven am Ende gewesen. »Und was genau haben Sie dort getrieben, Angus?«, wollte er wissen. Fast war sein erleichtertes Aufseufzen zu hören. »Würde ich Ihren Käfer nicht kennen, hätte ich meinen können, ich folge dem Mörder!«
    Wieder Schweigen, diesmal länger, dann erscholl erneut McGowans krächzende Stimme, allerdings ernster, als Ianson ihn jemals gehört hatte: »Ah, aber Sie folgten einem Mörder, George! Sie folgten einem!«
    »Was?!«
    »Nein, nicht mir – und ich werde es Ihnen nie verzeihen, sollten Sie das wirklich geglaubt haben, selbst wenn Sie vielleicht Grund dazu hatten! Nein, ich meine die junge Frau! Aye, Bonnie Jean Mirlu – mitsamt ihrem Rudel!«
    Ianson schwirrte der Kopf. »Angus, was in ...?«
    »Große Hunde, George! Wissen Sie noch?«
    »Ja, natürlich, weiß ich das, aber ...«
    »Und wie wär’s mit großen Hündinnen, äh?«
    Ianson schüttelte den Kopf, so als nähme er tatsächlich an, McGowan könne ihn sehen. »Hündinnen? Ich kann Ihnen nicht ganz folgen.« Gleichzeitig wurde ihm jedoch klar, dass hier eindeutig eine Verbindung zu dem bestand, was der einstige Constable Strachan ihm erzählt hatte. Mehr noch, er entsann sich einer Bemerkung, die McGowan in Small Auchterbecky, am Schauplatz des Mordes, gemacht hatte: über einen Hund beziehungsweise eine Hündin, die ein bisschen anders aussah, zum Beispiel grau!
    »Sie können mir nicht ganz folgen, George?«, wiederholte der alte Angus seine Worte. »Nein? Sie wären ein verdammt guter Polizist, wenn Sie das könnten. Oder vielleicht auch verrückt, eh? Das Ganze ist äußerst merkwürdig , mein Freund, und das ist noch gelinde ausgedrückt. Schon seit Jahren sammle ich alle Informationen darüber, und jetzt weiß ich Bescheid! Ich habe in der Tat eine ganze Menge, aber über dieses Thema sollten wir uns wirklich nicht am Telefon unterhalten!«
    »Eine ganze Menge wovon, um Himmels willen?«
    »Beweise, Mann, eindeutige Beweise!«
    »Angus, hören Sie ...«
    Doch Angus hörte ihm nicht zu. »Wollen Sie vorbeikommen?«
    »Bei Ihnen? Jetzt?«
    »Aye, noch heute Abend. Je früher, desto besser. Am besten sofort!«
    Ianson traf seine Entscheidung. Der alte Angus schien es kaum noch abwarten zu können; was auch immer ihm auf dem Herzen lag, er schien bereit, alles auszuplaudern und in Geschichten über seine Klugheit zu schwelgen. Was ihm nun wirklich niemand verdenken konnte, falls er tatsächlich über etwas gestolpert war, was auch nur annähernd so von Bedeutung war, wie er glaubte.
    »Bonnie Jean Mirlu?« Zu guter Letzt wurde Ianson klar, was McGowan da von sich gab. »Wollen Sie damit etwa sagen, dass ...«
    »Ich sagte doch: Nicht am Telefon, George! Also?«
    »... Ich komme, sobald ich gegessen habe«, erklärte Ianson.
    »Wie Sie wünschen, aber lassen Sie mich nicht zu lange warten, George. Will sagen: Ihr Täter läuft immer noch frei herum – und diesmal lohnt es sich wirklich!«
    Das überzeugte den Inspektor schließlich – jedenfalls davon, dass es ziemlich viel gab, wovon man ihn noch überzeugen musste. »In ungefähr einer Stunde kann ich bei Ihnen sein«, sagte er.
    »Gut«, entgegnete sein Gegenüber. »Aber fahren Sie vorsichtig, George. Die Straßen sind furchtbar tückisch, wenn der Matsch friert. Und man kann nie sagen, ob einem nicht jemand folgt – aber das wissen Sie ja!« In dem Augenblick, ehe der Hörer aufgelegt wurde, vernahm Ianson schon wieder das unerträgliche Kichern des kleinen Tierarztes ...
    Es war noch nicht ganz fünf, aber bereits dunkel, als Ianson bei McGowan ankam und hinter dem Volkswagen des alten Tierarztes parkte. Er war früher schon hier gewesen – nun ja, gelegentlich –, darum kannte er sich ein bisschen aus. Als er durch das quietschende schmiedeeiserne Tor trat, die Stufen zu dem Bogenportal erklomm und Anstalten machte zu läuten, stand die massive Eichentür bereits weit offen, und der alte Angus erwartete ihn an der Schwelle.
    In diesem Moment fuhr auf der Straße anscheinend ein Auto vorüber. Ein Scheinwerferstrahl streifte die Augen des Tierarztes, die den Schein reflektierten und einen Sekundenbruchteil

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