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Vampirzorn

Vampirzorn

Titel: Vampirzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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deutlich zu hören; sie verständigten sich untereinander. Oder kommunizierten sie auch noch mit jemand anderem? Immerhin hatte dieser Jemand ihnen unzweifelhaft Befehle erteilt.
    »Aber was um alles in der ... was, zum Teufel, machen die da?«, rief der Unteroffizier mit schriller Stimme, als zwei wild mit den Schwingen schlagende, rotäugige Schreckensvisionen sekundenlang vor seiner Windschutzscheibe hin und her tanzten und ihn zum Ausweichen zwangen. »Was wollen die von uns?«
    »Nichts«, erwiderte der Major und betete darum, dass dies auch stimmte. »Sie begleiten uns nur von hier weg, das ist alles. Sie ... sie sind unsere Eskorte.« Es klang verrückt, doch Chang Lun war davon überzeugt. Er konnte es zwar nicht erklären, doch glaubte er fest daran. Das musste er, um nicht den Verstand zu verlieren.
    Und offensichtlich hatte er recht.
    Denn auch nachdem es zu schneien begann, war sowohl ihm als auch dem Unteroffizier klar, dass die Fledermäuse immer noch in der Nähe waren. Sie konnten sie ahnen, regelrecht spüren und hin und wieder durch die beißenden, leise zischenden Flocken des Schneetreibens hindurch sehen. Wenn der Wind günstig stand, vermochten sie sogar das Schlagen der Membranschwingen zu hören ...
    Keine zwei Stunden später – als der Schneefall schließlich nachließ und der Wind sich legte und die trübe flackernden Lichter von Xigaze und der Garnison am Horizont aufflammten – ließ ihre »Eskorte« sich zurückfallen, um sich allem Anschein nach in der Ferne und der Dunkelheit zu verlieren.
    Endlich hatte Major Chang Lun wieder das Gefühl, frei atmen zu können. Auch sein Fahrer, der Unteroffizier, entspannte sich ein wenig und lockerte seinen viel zu festen, nervösen Griff um den Lenker.
    Das war ein Fehler!
    Wie aus dem Nichts tauchten sie auf, so als kämen sie direkt aus der Erde, eine weiße, kreischende, zielstrebige Schar. Die Fledermäuse! Vampirfledermäuse! Mit ihren roten Augen und scharfen, gebleckten Zähnen und den gekräuselten Schnauzen in den feucht-glänzenden, ledrigen Gesichtern. Drei von ihnen wirbelten herum und stürzten sich in einer selbstmörderischen Attacke gegen die Windschutzscheibe.
    Diese bestand lediglich aus Plastik. Beim ersten Aufprall bekam sie einen Riss, beim zweiten splitterte sie und zerbarst, als die dritte Riesenfledermaus in einem Durcheinander aus blutbespritzten Fellstücken und zerfetztem Leder geradewegs ins Gesicht des Fahrers krachte! Zwei weitere trafen den Unteroffizier von der Seite, während hinter ihm ein anderes Paar den Major angriff. Die Wucht des massierten Anpralls war so groß, dass der Snowcat auf seinen Kufen ins Schlingern geriet und Schlagseite bekam, sodass der Fahrer das Gefährt wieder aufzurichten versuchte, indem er an den Lenkergriffen riss. Zugleich jedoch musste er um sein Leben kämpfen, als die riesigen Fledermäuse sich an ihn klammerten, ihn mit ihren Membranschwingen umfingen und ... zubissen!
    Eine biss ihm ins Gesicht, in Lippen, Nase und Augen! Er schrie, ließ den Lenker los und vernahm ein Krachen, mehrere Detonationen direkt neben seinem Ohr, als der Major schluchzend und fluchend Schuss um Schuss in die Wesen pumpte, die sich bereits an ihm gütlich taten, und dann die Mündung seiner Waffe in die weißlich pochenden Kreaturen rammte, die eine Traube um Kopf und Oberkörper seines Fahrers bildeten, und auch diese wegpustete.
    Der Snowcat schleuderte zur Seite, und nun sahen die beiden Männer, die auf ihm saßen, woher die Fledermäuse gekommen waren – in der Tat direkt aus der Erde, nämlich aus dem Abgrund, der vor ihnen gähnte!
    Der Unteroffizier schrie auf und riss den Lenker herum. Der Snowcat geriet erneut ins Schleudern, kippte wie in Zeitlupe zur Seite, überschlug sich und stürzte mit laut aufheulendem Motor in die Tiefe. Chang Lun und sein Untergebener hielten sich fest, bis sie unten aufschlugen.
    Leben Sie wohl, Chang Lun, erklang in den Sekunden, bis es so weit war, im Geist des Majors eine ferne, spöttische Stimme. Ich fürchte, Sie werden Tsi-Hong keine Schnüffeldienste mehr leisten! Oh, ha-ha-ha!
    »Lügner! Lügner!«, stieß der Major, noch im Überschlagen begriffen, hervor.
    Aber natürlich, Chang Lun, pflichtete die Stimme ihm eiskalt bei. Das war schon immer so!
    Die Welt des Majors erstarb in einem markerschütternden, schallenden Gelächter, das nur einen Lidschlag lang währte ...

ZWEITES KAPITEL
    DIE FRANCEZCIS
    Die Zeremonie war schlicht und feierlich gewesen und das

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