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Vampirzorn

Vampirzorn

Titel: Vampirzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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gelegen, was? Tatsächlich handelt es sich um Alec Kyle – der nach allem, was man so hört, allerdings ebenfalls tot sein müsste! Und dennoch ... nun, dazu muss man sagen, dass Angelo sich unschlüssig ist. Dieser Keogh bringt ihn ganz schön durcheinander, und das ist durchaus verständlich. Dieser Mann ist anders, und zwar in mancherlei Hinsicht. Früher gehörte er zum E-Dezernat ... heißt es. Vielleicht ist er ja immer noch dabei, ein Doppelagent, der daran arbeitet, Radu das Handwerk zu legen? Falls dies zutrifft, hat er B. J. Mirlu an der Nase herumgeführt. Die zwei sind ein Paar. Aber, wie gesagt, Mister Keogh ist ein schwieriger Zeitgenosse; unser Vater weiß einfach nicht, was er von ihm halten soll. Er spricht davon, dass er ›nach Belieben kommt und geht‹, was immer das heißen mag, und beharrt nach wie vor darauf, dass er mit Toten ›redet‹! Und das passt auch wieder ins Bild. Denn der KGB teilte uns, wenn du dich entsinnst, mit, dass der wirkliche Mister Keogh so etwas wie ein Nekromant war. Ich für mein Teil weiß nicht, was ich glauben soll, und habe es aufgegeben, mir darüber den Kopf zu zerbrechen. Aber Angelo behauptet steif und fest, dass Harry Keogh der Schlimmste unserer Feinde ist, und ich gehe davon aus, dass er recht hat. Angenommen, dieser Keogh ist tatsächlich unser Eindringling: Jemand, der ungesehen hier einbrechen und mit mehreren Millionen abhauen kann – und das bislang auch noch ungestraft –, muss schon einiges auf dem Kasten haben!
    So viel also zum Hunde-Lord und den Leuten, die ihn umgeben. Du wirst mir doch sicherlich beipflichten, dass dies gute Hinweise sind, denen wir nachgehen müssen. Bald! Und zwar persönlich! Dann haben wir da noch diesen Drakul ...
    In seinem Geist war Angelo ebenfalls. Zumindest gestreift hat er ihn, lange genug jedenfalls, um in Erfahrung zu bringen, dass Daham Drakesh, wie er sich jetzt nennt – der letzte echte Drakul –, so ziemlich Bescheid über uns weiß. Damit liegt auf der Hand, dass wir in Zukunft ebenfalls zum Ziel werden. Und wo wir gerade von Wahnsinn reden: Francesco, verglichen mit diesem Drakul ist unser Vater geistig vollkommen auf der Höhe! Drakesh trägt sich mit dem Plan, einen Atomkrieg vom Zaun zu brechen. Wie er das im Einzelnen anstellen will, ist ungewiss, aber hinterher will er im Schutz des nuklearen Winters die in Trümmern liegenden Städte mit einem wahren Netz von Festen überziehen! Die Sprengkraft dazu ist bereits vorhanden, unser Vater muss nur noch herausfinden, was der Auslöser sein soll.
    Genug Probleme, das musst du doch zugeben. Und alles verdammt verworren. Aber da müssen wir durch, wenn wir mit dem Leben davonkommen wollen. Und wir müssen ohne Verzug handeln!«
    Francesco hatte mürrisch schweigend zugehört. Trotz seines Temperaments war er klug genug zu erkennen, dass Toni alles, was er da sagte, todernst meinte, und er hatte genug Fingerspitzengefühl, um zu spüren, dass nun ein anderer Wind über die Berge der Madonie wehte, der weitaus bedrohlicher war als alle Winde, die vom grauen Tyrrhenischen Meer her kamen.
    »Nun, was machen wir jetzt?«, fragte er schließlich – nun, da Toni geendet hatte – finster. »Du denkst also, es ist an der Zeit, dass wir mitmischen? In Person, meine ich?«
    »Sagte ich das nicht eben?« Toni blickte ihn an. »Zumindest einer von uns, mit einer Handvoll Männer. Und zwar in Schottland!«
    »Nur einer von uns?« Francesco hob die Augenbraue. »Das heißt doch ich?«
    »Es sei denn, du ziehst es vor, hierzubleiben und dich um Angelo und unsere sonstigen Angelegenheiten zu kümmern.«
    »Nein.« Sein Bruder schüttelte den Kopf und schnippte seine Zigarettenkippe weg. »Du warst schon immer der Stubenhocker von uns beiden. Ich dagegen fühle mich erst draußen in der Welt richtig wohl. Und was das abscheuliche Ding in der Grube betrifft: Ich würde ihn dort wahrscheinlich verrotten lassen! Demnach werde ich wohl derjenige sein, der gehen muss.«
    Er ließ den Motor des Landrovers an, setzte ins offene Gelände zurück und fuhr wieder in Richtung der Stätte. »Was Julietta angeht ...«, begann er, doch sein Bruder unterbrach ihn: »Sie wurde ... mit Dank angenommen.«
    »Tatsächlich? Obwohl sie mir gehört hatte?« Francesco unternahm keinen Versuch, seine Überraschung, vielleicht gar seinen Kummer, zu verbergen.
    »Gerade deshalb«, sagte Toni, in stillem Vorwurf den Kopf schüttelnd. »Du hast nie zugehört, wenn er uns etwas erzählte, nicht wahr?

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