Vamps and the City

„Armer Gregori. Du bist eben attraktiver, als gut für dich ist." Gereizt warf er einen finsteren Blick auf sie. „Und jetzt möchtest du mich als Männer-Köder einsetzen? Das stand aber nicht in der Stellenbeschreibung." „Aber es ist die einzige Möglichkeit für den nächsten Test der Kandidaten", beharrte Darcy. „Eigenschaft Nummer sieben: Der schärfste Mann der Welt muss auf Frauen stehen."
    „Das war meine Idee." Vanda strich sich das nasse lila Haar zurück. „Und darum bin ich heute Nacht die Jurorin." „Und Bedingung Nummer acht heißt, er muss wissen, wie man einer Frau Freude bereitet. Das wird ebenfalls Vanda beurteilen." „Ja." Sie seufzte. „Es ist ein dreckiger Job, aber eine muss ihn tun."
    Gregori sah erschrocken auf. „Du willst es mit allen sechs Männern treiben? Vor laufender Kamera?" „Keine Bange." Vanda rückte ihr Bikinioberteil zurecht, sodass man die lila Fledermaustätowierung sehen konnte. „So etwas Schockierendes werde ich nicht machen."
    „Du darfst dich nicht nackt zeigen", ermahnte Darcy sie. Herrje. Sly würde diese Episode lieben. Sie hoffte nur, dass Austin sich weigerte, zu Vanda in den beheizbaren Whirlpool zu steigen. Der Gedanke, dass Vanda einen Annäherungsversuch bei ihm machen könnte, war ihr unerträglich. Aber Austin würde da gewiss nicht mitspielen. Schließlich sollte er heute Nacht abgewählt werden.
    Maggie kam über den erleuchteten Poolbereich zu ihnen herüber. „Die Männer sind bereit und warten im Gewächshaus."
    „Haben alle Badehosen an?", fragte Darcy. „Und ihre Knöchelbänder?" „Ja. Und sie haben Nummern gezogen, um die Reihenfolge zu bestimmen." „Wer ist der Erste?", fragte Vanda. „Otto." Maggie verzog das Gesicht. „Er trägt einen winzig kleinen Tanga. Und er hat sich die Haut eingeölt. Er sagt, seine prallen Muskeln sollen im Mondenschein glänzen."
    Darcy stöhnte.
    Vanda grinste. „Ich bin bereit." „Ich nicht." Gregori ließ sich bis zum Kinn ins Wasser sinken.
    „Fangen wir an." Darcy gab den Kameramännern ein Zeichen.
    Maggie ging zum Gewächshaus zurück, wo sie die Männer einen nach dem anderen herausschicken würde. Der Pool lag zwischen dem Gewächshaus und dem Whirlpool. Auf jeder Seite des Pools hatte man einen Liegestuhl aufgestellt. Maggie öffnete die Glastür des Gewächshauses. Otto tauchte in der Türöffnung auf, die er mit seinem durchtrainierten Körper fast vollständig ausfüllte.
    „Das ist unser Stichwort." Darcy stieg aus dem Whirlpool. Gregori folgte stöhnend ihrem Beispiel. Darcy schlenderte zu dem Liegestuhl auf der Südseite des Pools. Gregori nahm den auf der Nordseite. Die Kameras folgten ihnen beiden.
    Es war ein klein wenig peinlich, das musste sie zugeben. Hier stand sie tropfnass und in einem offenherzigen Bikini, nur um herauszufinden, ob sie die Aufmerksamkeit eines Mannes auf sich lenken konnte. Und alles würde vom internationalen Vampirfernsehen übertragen werden.
    Armer Gregori. Für ihn konnte es wirklich ziemlich peinlich werden.
    Otto schlenderte über die Terrasse. Kaum merkte er, dass die Kameras auf ihn gerichtet waren, blieb er stehen und warf sich in eine Pose. »Jawoll, fürrr heute Nacht hat sich derrr Otto rrrichtig aufgePumpt." Er wandte der Kamera seinen Rücken zu und ließ noch mehr Muskelwülste sehen. Dann drehte er sich zur Seite und zeigte den Bizeps.
    Darcy wurde seiner überdrüssig und nahm auf dem Liegestuhl Platz. Sie winkte Gregori auf der anderen Seite des Pools zu. Der maß sie mit erbosten Blicken. Sinn und Zweck dieser Übung war es, die sexuelle Orientierung der Männer zu prüfen. Wenn ein Kandidat das Gewächshaus verließ, sollte er entweder zu Darcy oder zu Gregori sehen. Leider war Otto derart in sich selbst verliebt, dass er keinen der beiden bemerkte.
    Schließlich gingen Otto die Posen aus und er schlenderte um den Pool herum. Vor Darcy blieb er stehen. „Du vcrrrgötterrrst den Otto und willst ihn haben, rrrichtig?"
    „Oh, ja." Darcy zeigte auf Vanda. „Aber sie will Sie Zuerst."
    „Jawoll, die Damen müssen abwarrrten, bis sie an der Rrreihe sind." Otto kicherte, während er zum Whirlpool schlenderte. Er sprang hinein, und das Wasser schwappte über den Rand. „Derrr Otto ist gekommen, um dich zu beeindrrrucken."
    Es dauerte nicht lange, da begutachtete Vanda persönlich Ottos Muskeln. Darcy rückte den Stuhl ein wenig zur Seite, damit sie nicht mehr sehen musste, als sie wollte. Gregori erregte ihre Aufmerksamkeit, indem er so