Vamps and the City
vernünftig zu sein.
Er sagte Garrett Gute Nacht und schlurfte in sein Zimmer. Dort schaltete er den Computer ein und überprüfte die Überwachungskameras. Die beiden letzten Vampire, Otto und Roberto, waren im Billardzimmer und spielten eine Partie Pool. Foyer und Porträtzimmer waren leer. Er schaltete zum Poolhaus um und bedauerte es im selben Moment.
Darcy schien gerade geduscht zu haben, ihr Haar war nass und sie trug einen winzigen Pyjama, der kaum etwas von ihrem Körper verdeckte. Sofort stellten sich wieder seine Gefühle von Sehnsucht und Verzweiflung ein. Wie sollte er sie aufgeben können? Vandas Worte im Whirlpool hatten ihm ins Gedächtnis gerufen, dass Liebe etwas sehr Seltenes und Kostbares sein konnte. Darcy war klug, tapfer, alles, was er sich immer gewünscht hatte. Und sie war nervös und aufgewühlt. Unruhig ging sie in ihrem Zimmer auf und ab. Ihrem Gesichtsausdruck und den gemurmelten Worten konnte er entnehmen, dass sie ein Streitgespräch mit sich selbst führte.
Sie ging in die Küche und holte eine Flasche aus dem Kühlschrank. Die schüttelte sie, schraubte den Verschluss auf und goss die dunkelrote Flüssigkeit in ein Glas. Austin verzog das Gesicht. Dann holte sie noch etwas aus dem Kühlschrank. Schokoladensirup? Nachdem sie etwas davon in ihr Glas gedrückt hatte, rührte sie die Mischung mit einem Löffel um. Danach gab sie noch einige Eiswürfel hinein.
Noch während sie aus der Küche ging, trank sie aus dem Glas. Niedergeschlagen lehnte sich Austin zurück. Sie konnte versuchen, den Geschmack zu kaschieren, aber das Ergebnis blieb dasselbe. Sie trank Blut.
Austin überkam das Bedürfnis zu duschen und er ging ins Bad. Er hielt den Schädel unter den Duschkopf, aber das Prasselnde heiße Wasser konnte die Erinnerung daran, wie Darcy Blut trank, nicht verdrängen. Wie konnte er nur in ihrer Welt leben?
Es gibt nichts Heiligeres als die Liebe. Vandas Worte ertönten in seinem Kopf und wollten nicht mehr verschwinden. Wie konnte er sie aufgeben? Er liebte sie. Aber konnte er sich mit einer Vampirin einlassen?
Er trocknete sich ab und ging mit einem Handtuch um die Hüfte ins Schlafzimmer zurück. Ein Blick auf den Bildschirm des Computers zeigte ihm, dass Darcy sich nicht mehr im Hauptraum des Poolhauses aufhielt. Vermutlich war sie ins Schlafzimmer gegangen, wo er keine Kamera hatte. Er überprüfte Foyer und Treppenhaus. Leer. Der Flur zum Ostflügel.
Ihm stockte der Atem, das Handtuch fiel zu Boden. Darcy kam in seine Richtung. Sie hatte einen weißen Bademantel angezogen, der ihre kurzen Shorts und das knappe Oberteil verbarg.
Schnell ging er zu seinem Koffer und zog ein Paar saubere Boxershorts heraus. Rote Seide. Na ja, immer noch besser als Sponge Bob. Es wurde leise an die Tür geklopft. Jetzt wurde es ernst. Er zog die Shorts hoch und klappte den Laptop zu. Dann strich er sich das nasse Haar aus dem Gesicht und öffnete die Tür einen Spalt.
Ihr Gesicht wirkte blass und angespannt. Sie ließ den Blick über seinen Körper schweifen und sah ihm dann der ins Gesicht.
Austin versuchte, eine neutrale Miene zu wahren. „Das ist keine gute Idee." Sie drückte mit einer Hand gegen die Tür, damit er sie nicht schließen konnte. „Du hast gesagt, wir müssen reden.“ „Ich hab's mir anders überlegt." Sie runzelte die Stirn. „Das ist deine letzte Nacht hier.“
Unsere letzte Chance zusammen zu sein.
Die Worte schwebten unausgesprochen über ihnen. „Ich bin nicht sicher, ob es funktionieren kann." Zorn loderte in ihren Augen. „Gibst du kampflos auf? Das klingt gar nicht nach einem Macho-Superspion." Mit überraschender Kraft stieß sie die Tür auf. Vampirkraft. Konnte sie ihn tatsächlich überwältigen? Austin wich einen Schritt zurück. „Bist du wütend?" „Was denkst du denn?" Sie schloss die Tür und ging durch das Zimmer. „Du hast zugestimmt, dass du dich heute Nacht aus der Sendung werfen lässt. Und trotzdem bist du immer noch hier."
„Ich wollte nicht bleiben. Es ist einfach passiert." „Na klar. Du kannst einfach nichts dafür, dass du der schärfste Kerl der Welt bist. Das muss eine schreckliche Last für dich sein."
Mit einer Schulter lehnte er sich an die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Willst du, dass ich gefeuert werde? Begreifst du denn nicht, dass dies der einzige Sender ist, für den ich arbeiten kann?" Sie blieb stehen und sah ihn böse an. „Hast du überhaupt eine Vorstellung davon, was ich durchmache?"
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