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Vampyr

Vampyr

Titel: Vampyr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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und senkte sich unter heftigen Atemzügen.
    »Es ist gut«, sagte er noch einmal, dann zog er sie in seine Arme.
    Sie befreite sich hastig und wich zurück. Nicht viel, gerade weit genug, dass er sie nicht mehr ohne Weiteres berühren konnte. Die Bewegung ließ sie zusammenzucken. Ihre Hand glitt nach oben an ihre Schläfe.
    Daeron zwang sich alle Gefühle beiseite zu schieben, die ihn so sehr in Aufruhr versetzten. Er hob zwei Finger vor ihr Gesicht. »Wie viele Finger siehst du?«
    Sie blinzelte. »Was?«
    »Wie viele Finger?«
    Sie schwieg, schlug die Bettdecke zurück und stand auf. Sofort geriet sie ins Taumeln. Daeron war auf den Beinen, ehe sie vollends das Gleichgewicht verlieren konnte, und hielt sie fest. »Bevor du aufstehst, sollten wir erst herausfinden, ob du klar sehen kannst. – Leg dich wieder hin. Du bist noch zu wacklig auf den Beinen.«
    »Ich werde ganz bestimmt nicht –« Ihre Augen wanderten nach unten und blieben an dem Hemd hängen, dem einzigen Kleidungsstück, das er ihr angezogen hatte. »Himmel!« Sie errötete bis unter die Haarspitzen.
    Um sie nicht weiter in Verlegenheit zu bringen, hob er erneut die Hand, den anderen Arm fest um ihre Taille geschlungen, damit sie nicht fallen konnte. »Zurück zu den Fingern.«
    »Zwei. Und jetzt lass mich los!«
    »Hast du Kopfschmerzen?«, bohrte er weiter.
    »Ja – von deinen Fragen!«
    »Catherine, bitte. Ich will dir nur helfen. Ich –«
    »Helfen? Ausgerechnet du?«
    Worte wie ein Fausthieb. Dennoch konnte er ihr keinen Vorwurf machen. Sie kannte nur den Jungen, der stets alles darangesetzt hatte, sie zu verletzen. Diesen Fehler wollte er nicht noch einmal begehen. »Ja, ausgerechnet ich.« Ehe sie etwas dagegen tun konnte, schob er sie mit sanfter Gewalt wieder unter die Decke. Sie weigerte sich jedoch sich hinzulegen. Stattdessen blieb sie mit angezogenen Knien sitzen und starrte ihn an. Eine Mischung aus Furcht und Misstrauen lag in ihren Zügen. Es kostete ihn Kraft, sie nicht mit Fragen zu bestürmen, als er sich erneut auf der Bettkante niederließ. Eins nach dem anderen.
    »Was ist geschehen?«
    »Sag du es mir. Wie komme ich … Warte! Farrell! Er hat mich verraten!«
    Farrell wusste es also. Daeron schüttelte den Kopf. »Ich hatte noch keine Gelegenheit, mit ihm zu sprechen. Bei Gott, Catherine, denkst du allen Ernstes, ich hätte dich nicht erkannt?«
    »Warum hast du nichts gesagt?«
    »Ich wollte erst wissen, was hinter dieser Maskerade steckt. Ich war auf der Suche nach Farrell. Stattdessen fand ich dich.«
    »War jemand bei mir?« Zaghafte Worte, die nach einer Antwort tasteten.
    »Ich habe nur Gil und Kerr gesehen. Haben sie dir das angetan? Ich werde sie –«
    »Nein! Misch dich da nicht ein.« Schlagartig war sie wieder auf der Hut. »Hast du nur die beiden gesehen? Sonst niemanden?«
    »War noch jemand beteiligt?« Der Gedanke, dass sie von ihm verlangte, sich herauszuhalten, obwohl alles in ihm danach schrie, die Burschen zu bestrafen, war kaum zu ertragen. Noch weniger jedoch gefiel ihm der seltsame Ausdruck in ihren Augen. »Ich habe sonst niemanden gesehen. Willst du mir nicht sagen, warum du das fragst?«
    Sie starrte vor sich hin, während sich ihre Finger in die Decke gruben, bis ihre Knöchel weiß hervortraten. Daeron unterdrückte das Verlangen, nach ihren Händen zu greifen.
    Endlich brach sie ihr Schweigen, doch die Worte kamen nur stockend. »Ich dachte … Da war eine Stimme. Jemand hat die Jungen vertrieben. Und bevor ich …« Sie sah ihn an. Furcht schwamm in ihrem Blick. »Etwas sagt mir, dass ich dieses … Wesen kennen sollte, doch ich weiß nicht …«
    Nun griff er doch nach ihren Händen und sah sie eindringlich an. »Dort war sonst niemand, Catherine. Nur du und diese Jungen.«
    »Aber ich …« Sie schüttelte den Kopf und entzog ihm ihre Hände. »Es war dunkel. Ich habe mich wohl geirrt.«
    »Wie ist …? Warum … Verflucht, ich habe so viele Fragen, dass ich nicht einmal weiß, wo ich anfangen soll.« Es fiel ihm schwer, sie nicht ständig anzustarren. Noch immer konnte er kaum fassen, dass sie tatsächlich hier war. »Warum bist du fortgegangen?«
    Einmal mehr antwortete ihm ein langes Schweigen. Als sie schließlich zu sprechen begann, war ihre Stimme sehr leise. »Ein Gespräch. Es war nicht für meine Ohren bestimmt und, bei Gott, ich wünschte, ich hätte es nie gehört!« Ihre Augen waren auf einen Ort in der Vergangenheit gerichtet. »Vater hat …« Die Worte erstarben. Es dauerte

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