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Vampyrus

Vampyrus

Titel: Vampyrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doreen Kühne
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Trick durch Hypnose eine Unterschrift zu erschleichen! Empört schmetterte ich Papier und Füller hin und nahm meinen Zeigefinger in den Mund, um das Blut aufzusaugen, das aus der kleinen Verletzung quoll, die ich mir mit dem Füller zugezogen hatte. Unbeholfen drehte ich mich um und stolperte von dem Stand weg. Nur weg, weg, ins Getümmel der Kunden. Sie würden mich vor diesem Wahnsinnigen beschützen! Gehetzt blickte ich mich um. Alles war wieder normal. Der Obst-und Gemüsestand neben dem Brotregal. Das gleichförmige Licht der Neonleuchten und das Gemurmel der Kunden. Eine Frau mittleren Alters schob ihren Einkaufswagen an mir vorbei und sah mich prüfend an, ob es mir wohl gehe. Der Mann von der FPVT stand hinter seinem Stand und lächelte mich an, als sei nichts gewesen. Es war, als hätte ich mir das alles soeben nur eingebildet. Nur seine Eckzähne fand ich irgendwie außergewöhnlich.

Gabriele Stegmeier
    Zwischenspiel
im Frankenland
    S ie erreichten ihr Ziel im Morgengrauen. Das Dorf lag ruhig und verschlossen vor ihnen. Das einzige Geräusch war das Hufgeklapper ihrer Pferde. Sie ließen die beiden Rappen im Schritt gehen, an ihrer Seite ein riesiger, schwarzer Hund, wachsam umherblickend. Vor der Kirche bogen sie nach links. Valerius zischte und Anastas zog sich die Kapuze quer über das Gesicht, beide trieben ihre Pferde in leichten Trab. Baldovino verzog keine Miene.
    „Es stimmt also, was der Buchhändler erzählt hat. Sie haben die Kirche wieder aufgebaut, aber nicht die Burg“, Anastas deutete mit ausgestrecktem Arm nach rechts oben. „Das sollte die Ruine sein.“ Baldovino blieb vor einem Stein am Straßenrand stehen. Es war einer der Grenzsteine, die den Ort teilten. In eine Seite des Steines war das Wappen der Freien Reichsstadt Nürnberg gemeißelt, in die andere das des Hochstifts Bamberg. 1607 stand darunter.
    „Schaut euch das einmal an“, Baldovino legte seine riesige Pfote auf die Schmalseite des Grenzsteins. Dort konnte man bei genauem Hinsehen ein stilisiertes kleines Wappen erkennen; zwei schwarze Burgtürme, dazwischen der riesige Kopf eines Werwolfs, der das Maul leicht geöffnet hatte, sodass seine rote Zunge erkennbar war.
    „Es ist das Wappen der Dokrainer, eines von den Lykanern geduldeten Seitenstrangs der Werwölfe. Und es ist jetzt auch das Wappen Obertrubachs.“
    „Dann lasst uns den Dokrainern unsere Aufwartung machen“, Valerius stieß seinen Rappen sanft mit den Fersen in die Seiten und hielt auf den Wald zu. An einem Bach machten sie Halt und tränkten die Pferde. Anastas sog witternd die Luft ein, als Baldovino raunte: „Sie sind hier.“
    Im nächsten Augenblick waren sie von Werwölfen umringt. Der Größte sprang auf einen Felsen über ihnen. Seine goldenen Augen funkelten bedrohlich. Valerius schlug seine Kapuze zurück. „Wir sind hier, um Cerberos zu treffen. Ich bin Valerius, das sind meine Gefährten Anastas und Baldovino …“
    „Ich weiß, wer ihr seid“, knurrte Cerberos vom Felsen herunter. „Seid euch klar, dass ihr hier nicht willkommen seid.“
    „Unser Herr, Dracula, war immer ein Freund der Kinder der Nacht. Er hat sie beschützt und verteidigt, und sie haben an seiner Seite gekämpft.“
    „Du redest von uralten Zeiten Valerius. Die ‚Kinder der Nacht‘, wie du uns so liebevoll betitelst, sind erwachsen geworden. Die Kinder benötigen keinen Vampirvater mehr, der sie für seine Zwecke, um des angeblichen Schutzes wegen, missbraucht. Die Kinder sind jetzt die mächtigen Dokrainer, die keinen Herrn über sich dulden und für den Erhalt ihrer Freiheit und Unabhängigkeit jeden töten, sei er Vampir, Magier oder feindlicher Werwolf.“
    Bei diesen stolzen Worten schien der riesige Cerberos eine noch größere Bedrohung zu werden. Auch Valerius erweckte den Anschein zu wachsen, als er die Arme mit seinem Umhang ausbreitete. Baldovino knurrte bedrohlich und stand im nächsten Augenblick an Valerius Seite. Der Wald hörte auf zu atmen.
    „Haltet ein!“ Mit erhobenen Armen machte Anastas einen Schritt vorwärts, sodass sie zwischen der Verfeindeten stand. „Besinnt euch auf euren Schwur. Einen Schwur, den wir alle geleistet haben, Lykaner, Dokrainer und Vampire. Vergießt nicht das Blut eures Bruders aus selbstsüchtiger Eitelkeit.“ Sie sprach die Worte und blieb reglos, um den Parteien Zeit zum Überdenken ihrer Worte zu geben.
    „Anastas spricht wahr“, hörte sie Baldovinos Stimme. „Wir sind nicht des Kampfes Willen gekommen oder

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