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Vampyrus

Vampyrus

Titel: Vampyrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doreen Kühne
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um euch irgendwelche Rechte streitig zu machen, sondern nur, um etwas zu holen, was sich in eurer Obhut befindet, aber unserem Herrn gehört.“
    „Baldovino, der Vampirsklave“, kam ein Ausruf von rechts und „Verräter am eigenen Volk“ tönte es von links.
    „Ein Schwur?“ höhnte Cerberos, Baldovino ignorierend. „Du magst ihn geleistet haben, eiskalte Untote, die die Jahre nicht zählt, doch wir sind aus warmem Fleisch, und unser Blut gerinnt nicht in unseren Adern. Die Schwüre unserer Vorväter sind Legende, ihre Bündnisse begraben. Unsere Kriege führen wir heute.“ Zustimmend knurrten und heulten seine Leute.
    „Hör uns wenigstens an, Cerberos“, beschwor Valerius den Führer der Dokrainer. „Wir wollen keinen Kampf, euer Blut lockt uns nicht, wir kommen nur wegen eines Buches.“
    Soweit das Gesicht eines Werwolfs Erstaunen zeigen kann, war dieser Ausdruck jetzt auf Cerberos’ Gesicht zu lesen. „Unserem Herrn wurde ein Buch gestohlen, ein sehr altes, einzigartiges Buch. Wir jagen den Dieb seit Jahrhunderten. Wir suchten das Buch auf der halben Erde. Der letzte Hinweis führte uns nun zu euch“, erklärte Anastas.
    „Was sollte uns ein Buch interessieren“, Cerberos zog das Wort Buch verächtlich in die Länge. „Werwölfe ergötzen sich nicht an Büchern! Wir haben kein Buch, das Dracula gehört.“ Seine Aussage war eindeutig. „So lasst uns mit euch gehen, damit wir uns von der Richtigkeit eurer Worte überzeugen können“, verlangte Valerius. Als sich Cerberos’ Nackenhaare aufstellten, wusste er, dass er würde kämpfen müssen.
    Das Dorf schlief noch, nur der Grubers Sepp arbeitete schon auf seinem Friedhof, als zwei Reiter mit einem riesigen Hund an ihrer Seite um die Biegung kamen. Alles war schwarz, der Hund, die Pferde und die Kapuzenumhänge der Reiter.
    „Heilige Mutter Gottes und ihr anderen Heiligen“, nuschelte der Sepp und schlug schnell ein Kreuz. „Die Prophezeiung! Sie erfüllt sich …“ Er dachte an das Buch, das er vor langer, langer Zeit auf Anweisung des damaligen Pfarrers in einer Neumondnacht im Grab unter dem Heiligen Hubertus versteckt hatte. Das Buch war voller Zeichen und Bilder gewesen, die er nicht verstanden hatte. Es seien die Worte des Teufels hatte der Pfarrer gesagt, die müssten vor der Welt geheim gehalten werden. Er hatte auch erklärt, sie beide müssten die Augen offen halten, denn das Buch würde von bösen Menschen gesucht werden, deren Ziel es sei, dass der Teufel die Herrschaft auf der Erde übernehme. Wie er sie denn erkennen solle, die Bösen, hatte der Sepp gefragt, aber statt einer Beschreibung hatte der Pfarrer nur geantwortet: „Sobald du sie siehst, wirst du es wissen.“ Und jetzt waren sie da. Trotz seiner Angst folgte Sepp der Gruppe.
    Plötzlicher Aufruhr an der Werwolfkette lenkte auch Cerberos und Valerius ab. Zwei Dokrainer, die jetzt Menschenform hatten, nackt und bärtig, schleppten ein heulendes, sich windendes Bündel Mensch vor Cerberos. „Der Sepp“, stelle dieser fest. „Was tust du hier?“ „Ho … Ho … Holz sammeln“, stotterte Sepp. „Er lag im Gebüsch“, sagte einer der Dokrainer, die ihn festhielten, und Anastas erklärte: „Er lügt. Er ist uns gefolgt. Er weiß etwas!“ „Tut mir nichts, Eure Hoheit“, wimmerte Sepp. „Ich bin doch nur der Totengräber.“ „Und was begräbst du außer den Toten?“ Sepps Gesicht wurde bleicher als das von Anastas. Jedem war klar, er wusste etwas über das gesuchte Buch. Mit einem Satz sprang Cerberos vom Felsen, war über Sepp, und dessen Hals verschwand zwischen den mächtigen Kiefern des Werwolfs. „Sprich!“, knurrte Cerberos und Sepp dachte: Wenn er weiß, wo das Buch ist, wird es keinen Kampf geben, und die Vampirbande wird verschwinden.“ Und Sepp sprach.
    In der Dunkelheit, als die Bauern alle tief schliefen, schlichen Werwölfe und Vampire mit Sepp zum Friedhof. Sie öffneten das Grab des Heiligen, warfen seine Knochen durcheinander und fanden – nichts. Sepp fing wieder an zu heulen, beteuerte nichts vom Verbleib des Buches zu wissen. Sie glaubten ihm, denn sein Beitrag im ganzen Geschehen war zu unwichtig. In seiner unbändigen Wut ließ Valerius ihn zur Steinstatue erstarren und drohte, das Dorf dem Erdboden gleich zu machen und alle Dokrainer zu töten.
    „Komm zu dir, Valerius“, hörte er Anastas’ Stimme in seinem Kopf. „Ein Blutbad hilft niemandem. Es bringt uns kein Buch, macht aber auf uns aufmerksam.“
    Valerius packte Cerberos

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