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Van Helsing

Van Helsing

Titel: Van Helsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Ryan
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seiner Schöpfung und der Verbindung zu Dracula.
    Im Gegenzug berichtete Carl von seinem Erlebnis mit dem Gemälde, das vor seinen Augen lebendig geworden war. Van Helsing glaubte ihm sofort. Bei diesem Einsatz hatte er schließlich schon die seltsamsten Dinge erlebt, besonders in der vergangenen Stunde.
    »Was hat das zu bedeuten?«, war Van Helsings einzige Frage.
    »Ich weiß es nicht.«
    Als Anna die Kutschentür öffnete, glotzte Carl den Riesen auf der Rückbank an. Van Helsing stieß ihn in die Rippen. »Sie können alles machen, aber starren Sie ihn nicht so an!«
    »Starre ich ihn an ...?«, entgegnete Carl wie in Trance. Dann wandte er sich rasch ab. »Ist das ein Mensch?«
    Van Helsing schubste den Ordensbruder grob auf den Platz gegenüber von Frankenstein. »Eigentlich sieben Menschen – jedenfalls Teile davon.«
    Augenblicklich versuchte Frankenstein, die Ketten zu zerreißen, mit denen er gefesselt war. »Wenn Sie mich zur Schau stellen, bin ich verdammt! Ich und die gesamte Menschheit!«
    Anna knallte die Tür zu und zeigte auf die Pferde. »Nichts ist so schnell wie transsilvanische Rösser. Nicht einmal ein Werwolf. Alles andere hängt von Ihnen ab.« Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging. Van Helsing gefiel es zwar nicht, sie aus den Augen zu lassen, aber in diesem Fall war es unvermeidlich. Sie befolgte nur seine Anweisungen ...
    Er kletterte auf den Kutschbock, ergriff die Zügel und trieb die Pferde an. Sie waren gut ausgebildet und galoppierten augenblicklich los.
    Van Helsing fuhr den ganzen Tag mit dem Sechsspänner durch, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Anna hatte nicht übertrieben: Die Pferde waren nicht nur schnell, sondern auch äußerst ausdauernd und galoppierten bis in die Nacht hinein.
    Van Helsing wollte keine Ruhepause einlegen und lenkte die Kutsche durch den dunklen Wald. Als er sich umdrehte, sah er aus dem Augenwinkel die unverkennbaren Umrisse von Fledermauskreaturen – Draculas Bräuten –, aber dann, als sie über die Bäume hinwegsausten, verlor er sie wieder aus den Augen. Einen ganzen Tag lang war er schon gefahren, und doch hatten Draculas Gefährtinnen ihn im Nu aufgespürt. Van Helsing war es im Dorf zwar gelungen, eine der Bräute zu vernichten, aber er machte sich keine Illusionen: Er hatte nur Glück gehabt.
    Kurzerhand griff er nach seiner Armbrust und machte sich bereit. Doch plötzlich spürte er eine Bewegung in der Luft und wurde im selben Moment auch schon vom Kutschbock gerissen. Die Armbrust flog in hohem Bogen davon.
    Er setzte sich gegen die Krallen zur Wehr, die ihn festhielten, und dann spürte er, wie er fiel. Fast augenblicklich landete er auf einem Pferderücken und versuchte verzweifelt, das Gleichgewicht zu halten. Er saß auf einem der beiden Leitpferde des Gespanns und war für den Augenblick in Sicherheit, aber die Bräute konnten jederzeit wieder auftauchen.
    Als er nach vorn blickte, sah er noch Schlimmeres auf sich zukommen.
    Unmittelbar vor ihm lag eine scharfe Kurve, hinter der das Gelände steil abfiel. Van Helsing konnte in der Dunkelheit nicht genau erkennen, wie tief der Abhang war – auf jeden Fall ziemlich tief.
    Wenn er die Pferde bremste, konnte die Kutsche die Kurve vielleicht schaffen. Aber er saß nicht auf dem Kutschbock, sondern auf einem der Rösser, und bis er die Zügel in die Hand bekam, wäre alles vorbei.
    Die Kutsche schaukelte heftig, und Frankenstein brüllte: »Lasst mich frei! Lasst mich kämpfen! Lasst mich sterben! Aber lasst mich ihnen nicht lebendig in die Hände fallen!«
    Als die Kutsche über ein Hindernis rumpelte, drohte Frankenstein vornüber auf Carl zu kippen, der sofort zu schreien begann. Im letzten Augenblick bremsten die Fesseln den Fall des Riesen.
    »Lasst mich frei«, bat Frankenstein.
    Carl schüttelte den Kopf. »Wo willst du denn hin?«, fragte er. »Ich weiß ja nicht, ob du in letzter Zeit mal in den Spiegel geschaut hast, aber du bist keine besonders unauffällige Erscheinung.«
    Van Helsing sprang von dem einen Leitpferd auf das zweite. Mit dem nächsten Satz war er schon auf dem dritten und machte ohne Zögern einen letzten Sprung auf den Kutschbock.
    Da verpasste einer der Vampire ihm einen kräftigen Schlag, und wieder landete er auf dem letzten Pferd. Mittlerweile hatte die Kutsche die Kurve erreicht, und Van Helsing wusste, sie würde die scharfe Biegung nicht schaffen. Dennoch kämpfte er weiter.
    Entsetzt hörte er, wie die Deichsel brach. Sofort kippte die Kutsche

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