Vanilla High (German Edition)
Vorstellung von Liebe zu tun, die in einer Ehe mündet, in eine Familie, zu Kindern. Ich kann keine Kinder zeugen. Gott, warum kann ich keine Kinder zeugen? Gott scheint mich verlassen zu haben, mich, der erst wie ein Saulus im erwachsenen Alter zu ihm gefunden hat. Er hat mich auf den Weg geführt, eine Bombe auf einem Klo zu platzieren. Spätestens danach hat er mich verlassen oder schon viel früher. Vielleicht hat er mich nie wahrgenommen. Jesus, wo bist du? Gin, mehr Gin! Ich spüre keinen Hunger, nur Durst nach dem bitteren Tropfen und eine gewisse Geilheit. Alina, zeig dich! Du bist in der Nähe. Ich möchte in deinen Arsch eindringen, in deine Fotze. Ich warte auf deine Befehle, schlage deine Arschbacken, dass es klatscht, küsse deine Arschbacken, wie du befiehlst, lecke an deinem Arschloch, deine Schamlippen fordern mich auf, meinen dunklen, kleinen Schwanz zwischen sie zu pressen, in das Paradies der Teufelin, die mich völlig unter Kontrolle hat. Gott, du hast mich verloren, vergebe mir, wenn ich Alina Magdalena ficken will. Vergebe mir. Sperma läuft auf die Decke. Ich habe fast völlig verdrängt, dass ich gewichst habe. Ich weiß nicht, ob Wichsen in den USA verboten ist. Vielleicht theoretisch, aber nicht praktisch. Ich habe mich nicht darum gekümmert. Früher war bei den Katholiken das Wichsen ebenfalls verpönt, verboten, bis sich die Lehre relativierte. Das finde ich gut, sonst hätte ich ein Problem mit meiner Religion. Ich trinke weiter, interessiere mich nicht für die Konsequenzen, die sich am nächsten Tag auftun. Mein Wagen fährt vollautomatisch, ich brauche meine Flucht nicht weiter zu planen. Morgen werde ich versuchen bis Regina zu kommen, etwa 700 km von hier; Regina, meine Königin. Welche Königin wird mich dort erwarten? Ich gehe davon aus, dass sie meine Flucht begleiten wird. Sie steckt irgendwo hier in der Nähe und sie wird auch einen Wagen haben. Irgendwann morgen werde ich ein weiteres Motel buchen, und sie wird früher dort sein als ich, mit einem Päckchen Gin und Ganja-Keksen. Vielleicht ist sie mein Schutzengel. Mein Schutzengel mit einem schnelleren Auto, denn sie muss ja vor mir im Motel das Päckchen für mich abgeben. Schade, dass sie sich nicht zeigt. Vielleicht in Regina, ein Stadtname, der ihr wichtig ist. Alina Magdalena Regina. Mein Handy rührt sich. Wer kann das sein? Natürlich, Fanny! „Arul?“ - „Ja!“ - „Wir können uns treffen. Im Hotel „The States“. Wann kannst du in Montreal sein?“ - „In fünf Tagen.“ Ich wundere mich, dass ich das ohne Weiteres sagen kann. „Für wen wirst du ein Zimmer buchen?“ - „Für das Ehepaar Lewalde. Süßer, ich werde in fünf Tagen um zwanzig Uhr in unserem Zimmer sein. Hotel „The States“, Ehepaar Lewalde, ich werde dir später noch die Zimmernummer sagen. Bis bald, Süßer!“ Wieder sind mir die großen Brüste von Fanny vor Augen. Sie will offensichtlich mit mir schlafen. Ich will mit Gott und der Welt schlafen. Das passt! Aber vielleicht habe ich das alles nur geträumt.
Der Himmel über mir ist strahlendblau, die Temperaturen liegen weit über dreißig Grad Celsius, hier aber werden die Temperaturen in Fahrenheit angegeben. Ich habe die ewige Welt der Rockys hinter mir gelassen, bin durch endlose Felder gefahren, durch Landschaften mit sanften Hügeln, habe Regina und Winnipeg hinter mir gelassen, keine Spur von meiner Begleiterin, die mir immer zuvor kommt. Es muss sich um ein und dieselbe Person handeln, die mir in meinen Motels die Päckchen zustellt, mit der Nahrung, um geistig meine Flucht zu bestehen. Recht frühzeitig war ich heute in Thunder Bay eingetroffen, eher ein kleines Kaff an der Nordseite des Oberen Sees. Dieser See ist ein Meer, ein heute ruhiges Meer, dass leicht verändert die Farbe des Himmels widerspiegelt. Ich schaffte es, gegen vier Uhr in meinem Motel einzuchecken. Keine Frage, die Frau mit den langen aschblonden Haaren war schon da und hat mir etwas hinterlassen. Alina Magdalena, warum zeigst du dich nicht. Es muss sich um Alina Magdalena handeln, mein Schutzengel, meine Dealerin, meine unsichtbare Begleiterin, die mich so gar nicht demütigen will. Muss nicht ihre Stiefel lecken, nein, sie tut mir Gutes. In wessen Auftrag? Ich habe den Gin auf den Abend verschoben, wie ich es gewöhnlich tue, wenn mir Rotwein und Ganja zur Verfügung stehen. Ich sehne mich nach meiner Insel, sehne mich nach Frauen, auf die ich nur in Amerika treffen kann. Seattle ist sehr weit
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