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Variante Krieg oder Der Untergang des DDR - Planeten (German Edition)

Variante Krieg oder Der Untergang des DDR - Planeten (German Edition)

Titel: Variante Krieg oder Der Untergang des DDR - Planeten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steffen Duck
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zugelassen.
    Weißt Du schon, was Du studieren möchtest?
    Ich würde mich sehr freuen, von Dir zu hören, Du mußt aber nicht unbedingt schreiben.
    Herzliche Grüße von Wilfried!

    Lieber Wilfried!/ Steinberg, den 19.11.1981

    Ich war tatsächlich zunächst sehr erstaunt, von Dir Post zu erhalten, dann habe ich mich gefreut. Mir geht es auch gut, aber in der Schule geht nun langsam der Abiturstreß los und ich muß sehr viel lernen, wie Du ja selbst weißt.
    Du fragst, wofür ich mich beworben habe. Ich möchte nach dem Abitur Tierproduktion studieren. In den letzten Sommerferien mußte ich dafür schon ein Praktikum im Kuhstall absolvieren. Das war ganz schön anstrengend, aber im Studium wird das bestimmt besser.
    Ich traue mich kaum zu fragen, aber wenn Du Urlaub bekommst, könnten wir uns ja vielleicht mal treffen?
    Liebe Grüße, (Deine?) Christine!

    Wilfried las den Brief, las ihn noch einmal, wieder und immer wieder, konnte nicht glauben, was da geschrieben stand.
    Dann aber begann die Welt um ihn herum zu erstrahlen in einem Glanz, der jedes Ding mit einer leuchtenden Aura umgab, von seinen Gefährten gar nicht zu reden. Der Reihe nach hätte er sie abküssen mögen.
    Mit dem Lkw waren sie zu viert an diesem Abend nach Torgau gefahren, und obwohl sie nicht einmal absitzen (Korrektur: absteigen (sic!)) durften, hatten die Lichter der Stadt, die Leuchtreklame, nichts weniger als Petula Clarks „Downtown“ gegeben, extra nur für ihn, Wilfried!
    „Er war ,daheme´ gewesen,“ flüsterte man in der Stube. So glücklich konnte man nur erscheinen, wenn man die Heimaterde unter den Füßen gespürt hatte.
    Wilfried beließ sie in ihrem Glauben. Wozu hätte er erklären sollen, daß sein Stimmungshoch einem Brief seiner geliebten Christine zu verdanken war? Wahrlich, der November des Jahres 1981, der so mies begonnen hatte, schickte sich an, seinem älteren Zwilling den Rang abzulaufen.

    Mitte Dezember, die Aufteilung der Soldaten der Ausbildungskompanien auf die vorgesehenen Stellen und Einsatzorte des Regiments war gerade erfolgt, Wilfried Spießschreiber bei Oberfähnrich Mahlmann geworden, Bundeskanzler Hubert Schmieder zu Gast beim Staatsratsvorsitzenden Ewald Hocker auf Schloß Hubertusstock, da verschaffte einer von Wilfrieds Schutzengeln, Oberleutnant Turner, ihm einen Kurzurlaub für das vierte Adventswochenende, noch vor dem großen Ratenurlaub über Weihnachten für die höheren Diensthalbjahre.
    Wilfried war einigermaßen erstaunt, hatte er in der Grundausbildung doch nicht mit übermäßigen Leistungen geglänzt, doch immerhin war er auch nicht negativ aufgefallen. Vielleicht langte das ja schon. Nun freute er sich natürlich unbändig.
    Die Besonderheit des Kurzurlaubes in diesem IBR-12, so hatte er rasch erfahren, bestand darin, daß man schon am Freitagabend in selbigen wegtreten konnte, ohne daß einer der wertvollen 18 Tage für die 18 Monate Grundwehrdienst angerechnet wurde.

    Jetzt galt es für Wilfried, die Gelegenheit beim Schopfe zu packen.
    Zweisamkeit - mit Zweien Spiel Zwei - Eros nur mit Kairos - das fundamentale Gesetz menschlicher Interaktion. Freud vergaß es zu formulieren.

    Er besorgte für sündhaft teure 50,- M ein Parfüm, konnte die Verkäuferin sogar veranlassen, es als Geschenk einzupacken - seine Uniform tat manchmal doch Wunder - und begab sich auf direktem Wege nach Steinberg, in die Straße, wo sein Schatz lebte.
    Es war durchaus üblich, in Uniform unangemeldet zu Besuch zu erscheinen, da bekannt war, daß Urlaub oft überraschend und unverhofft gewährt wurde und man keine Zeit mit langwierigen vorherigen Verabredungen vertun wollte.
    Das Herz schlug Wilfried bis zum Halse.
    Mit zitternden Fingern und weichen Knien betätigte er die Klingel, inständig hoffend, daß sie zu Hause sein möge.
    Da stand sie auch schon in der geöffneten Wohnungstür - in Shorts, engelsgleich und schön wie nie - Christine.
    Sie öffnete den Mund zu einer Begrüßung, bekam kein Wort heraus, hielt verschämt die Hand vor den Mund , stieß ein glucksendes helles Lachen aus, wobei ihr zugleich die Tränen über die Wangen rollten. Wilfried ließ die Reisetasche fallen und riß sie an sich.
    Christine aber konnte sich nicht beruhigen.
    „Ist ja gut, mein Engel, alles wird gut, alles, alles!“
    „Komm doch rein!“ schluchzte sie schließlich. „Ich bin dieses Wochenende allein zu Hause, um zu lernen; die Eltern sind mit dem Bruder nach Dresden zur Großtante gefahren.“
    „Kann ich

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