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Variationen zu Emily

Variationen zu Emily

Titel: Variationen zu Emily Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Saarmann
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Palästinenserführer ... Rockmusiker, die ins Publikum kotzen ... sich die Brust mit Rasierklingen aufschlitzen ... Ärzte, die im Namen der Freiheit Massaker veranstalten ... Vorbilder, die sich mit den Anforderungen dieses Jobs nicht wirklich vertragen ... Mann, seit einer Stunde quäle ich mich hier voran ... ich fühle mich versucht, wie Michael Douglas ... in irgend so einem Hollywoodfilm ... meinen Wagen einfach mitten auf der Straße stehenzulassen ... Valerio wartet, Wolfgang ist wahrscheinlich wie immer eine halbe Stunde zu früh .. wißt ihr, was ihr in meinem Leben anrichtet, ihr Arschlöcher ... Wolfgang plaudert mit einem blonden, gertenschlanken Mädel ... Valerio beginnt zu zweifeln ... wieder ohne Mann ... mein Fall wird mir weggenommen ... es geht einfach nicht weiter ... wie treffend ... you can’t always get what you want ... die Stones auf diesem Sender? ... der sonst nur musikalische Diarrhöe von sich gibt ... Hunger habe ich auch ... da drüben auf der anderen Fahrbahnseite ... da isst einer sein übriggebliebenes Mittagsbrot im Auto ... gib mir was ab, du Schlawiner ... da, er schaut herüber ... was sieht er? ... eine ganz passabel aussehende Frau mit südländischen Wurzeln ... die gierig auf sein Brot schaut ... volle Brüste, mein Herr ... ganz echt, ohne Silikoneinspritzung ... vielleicht zwei oder drei Kilo zu viel ... aber kein Grund, hier im Auto mit einer Diät zu beginnen ... sind alles Muskeln ... oh, und die deutsche Sprache beherrsche ich auch ... wahrscheinlich sogar besser als Sie ... ein deutsches Auto fahre ich ... im Gegensatz zu Ihnen ... keine Putzfrau, nein ... er schaut ertappt in eine andere Richtung ... beißt in sein Wurstbrot ... dabei bekommt er wahrscheinlich in einer halben Stunde eine warme Mahlzeit ... die seine Frau gerade jetzt fluchend mit einem Liter Wasser vor dem Anbrennen rettet ... und ich komme um halb acht ins Kochs ... wenn einer der rauschebärtigen Herren im Himmel ein Einsehen hat ... bitte, Herr Wachtmeister ... oh ... er winkt mich durch ... vielleicht kennt er mich ... ach wo, das ist nur eine Geste gegenüber einer attraktiven Frau ... außerdem war ich dran ... trotzdem danke, Mann ... jetzt nur noch fünf Minuten, dann bin ich da ... ja, denkst du ... da stehe ich wieder ... allerdings hinter der Kreuzung ... den maladen Bus im Rückspiegel ... hoffentlich hat sich niemand verletzt ... seit jeder hergelaufene Freiheitskämpfer sich mit einer Überdosis Dynamit in die Luft sprengt ... um wenigstens einmal im Leben erfolgreich zu sein ... und in der Zeitung zu stehen ... denke ich bei jeder kleinen Unregelmäßigkeit an einen Anschlag ... da sollten wir etwas tun ... nicht kleine Jungs quälen ... verdammt ... ich will jetzt endlich weiter ... hier auf der Straße und in meinem Leben ... heute noch einmal das Kochs ... aber anschließend werde ich Wolfgang abwimmeln ... ich gehe heute allein ins Brit ... da war ich ewig nicht ... keine Ahnung, ob es das überhaupt noch gibt ... ich will einfach mal wieder abtauchen ... früher konnte man sich da mit dem Alltag anfreunden ... weil man sich nie allein fühlte ... entweder man traf jemanden, den man von früher kannte ... oder man schaute einfach in die Runde und war erleichtert ... weil dort anscheinend alle ihre Probleme verdrängten ... wegschoben, vertagten auf den Zeitpunkt nach dem nächsten Aufwachen ... die guten Typen von der Schule gingen dahin ... die sind heute auch nicht mehr jung ... das Altern ist eine ziemlich bösartige Krankheit ... all die Schönheit ... sie wird einfach umgewandelt ... in Tränensäcke, ausfallende Haare, faltige Haut und Bierbäuche ... hör auf, Doreen ... wir sind doch noch ganz ansehnlich ... jetzt kommt ein Helikopter angeschwebt ... leuchtend in den Schockfarben, in denen manche Autos in den Siebzigern lackiert waren ... hat wohl doch Verletzte gegeben ... hoffentlich keine Kinder ... zum Glück habe ich keine ... sonst würde ich vor Sorge vergehen ... das ist komisch ... als hätten alle nur auf den hässlichen Drehflügler gewartet ... jetzt fahren sie ... hey, du Arsch ... du wartest gefälligst ... gut, er lässt mich durch ... danke, Herr Vorstand ... krach ... aber den hinter mir hat er voll in der Seite erwischt ... schon stehen sie draußen und schreien sich an ... werden kleiner ... pass auf, Doreen ... vor dir liegt die Zukunft, nicht hinter dir ... ich will mich jetzt mich auf Valerio freuen, den Unschuldigen ... und auf Wolfgang, den

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