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Vater, Mutter, Tod (German Edition)

Vater, Mutter, Tod (German Edition)

Titel: Vater, Mutter, Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siegfried Langer
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der an einen Baumstamm und an ihre Nervenenden pochte.
    Jacqueline konnte sich nicht mehr erinnern, wie sie hierhergekommen war – weder an den Weg, den sie genommen, noch an die Verkehrsmittel, die sie benutzt hatte.
    Ihre Fingerspitzen streichelten zärtlich über die tönerne Plakette an der Haustür. ›Familie Adam‹ konnte sie darauf lesen.
    Suchend kramte sie in der rechten Tasche ihrer Jeans. Kein Schlüssel darin. Dass sie gar nicht in ihrer eigenen Hose steckte, war Jacqueline nicht bewusst.
    Sie klingelte.
    Während sie wartete, sah sie sich um. Im Carport parkte Renés Mercedes. Drei Häuser weiter, halb versteckt hinter einem Baum, entdeckte sie ein Fahrzeug, in dem ein Mann saß, der in ein Handy sprach. Sah er zu ihr herüber?
    Als sie gedämpfte Schritte vernahm, wandte sie sich wieder der Tür zu.
    René öffnete und erschrak, als er sie erkannte.
    Er wirkte müde. Sein sonst ordentlich sitzendes Haar war zerzaust, sein Kinn zierte ein Drei-Tage-Bart. Zwar trug er eine Anzughose und ein weißes Hemd, doch keine Krawatte, und die obersten Hemdknöpfe standen offen.
    Seine Blässe verwandelte sich in Zornesröte. Jacqueline glaubte, er mache sich zum Sprung bereit, wie ein hungriger Löwe, der endlich das belauerte Zebra reißen möchte.
    Der Eindruck währte lediglich eine Schrecksekunde lang.
    Dann beherrschte und entspannte er sich.
    Seine Augen spiegelten Verwirrung wider.
    Was willst du hier?, konnte Jacqueline darin lesen, doch René sagte nichts.
    Sie schwankte zwischen der Möglichkeit, ihn mit Vorwürfen zu überschütten, oder ihn einfach in die Arme zu schließen.
    »Ist sie hier?«, fragte sie.
    Nach kurzem Zögern schüttelte er den Kopf.
    »Darf ich hereinkommen?«
    René trat einen winzigen Schritt zur Seite; seine zitternde Hand lag immer noch auf der Türklinke.
    Sie interpretierte seine Reaktion als Bejahung und ging an ihm vorbei in den Flur.
    Auf der Kommode keine Blumenvase; der Teppich ein anderer als der, an den sie sich erinnerte.
    René schloss hinter ihr die Tür und sie drehte sich zu ihm um.
    Ihre Gefühle überwältigten sie. Beherzt umarmte sie ihn und drückte ihn fest an sich.
    »Ich vermisse dich«, flüsterte sie.
    René ließ es über sich ergehen. Noch immer hatte er keine Silbe gesprochen.
    Jacqueline löste sich von ihm. Zielstrebig passierte sie das Treppenhaus und betrat die Wohnküche. René folgte ihr.
    Sie musterte den großen Raum. Endlich war sie wieder zu Hause. Zum ersten Mal seit Tagen fühlte sie sich gut. Und René war bei ihr.
    Sie strahlte ihn an.
    Seine Erwiderung, die Karikatur eines Lächelns, genügte ihr.
    »Setz dich doch«, sagte er unsicher. »Möchtest du etwas trinken?«
    Sie genoss die Situation. Majestätisch schritt sie hinüber zum Sofa und nahm genau in der Mitte Platz. Sie lehnte sich zurück und streckte die Beine aus. Die Pistole in ihrem Rücken drückte ein wenig, doch das störte sie nicht.
    »Ist noch etwas von dem Champagner da?«, wollte sie wissen.
    René zögerte kurz.
    »Nicht von der gleichen Sorte. Aber ein anderer.«
    Sie nickte.
    »Er ist im Keller. Ich müsste ihn erst nach oben holen.«
    »Nein«, entgegnete sie und erschrak selbst darüber, wie scharf und laut sie das Wort ausgesprochen hatte.
    »Ich möchte nicht, dass du mich allein lässt«, fuhr sie mit gesenkter Stimme fort.
    »In Ordnung. Einen Rotwein könnte ich dir anbieten. Den habe ich hier oben. Oder ich mache uns einen Tee.«
    Jacqueline frohlockte: Nun war sie an der Reihe, mit René Rotwein zu trinken.
    »Gerne Rotwein.«
    Ihr Blick fiel auf den siebenarmigen Kerzenständer, der neben ihr auf einem Beistelltisch stand.
    »Machst du uns etwas romantisches Licht dazu?«
    In einer Schublade suchte René nach einer Schachtel Streichhölzer. Als er alle sieben Kerzen angezündet hatte, holte er eine Flasche Rotwein aus einem Schrank und entkorkte sie.
    Ein Fiepen zerriss die Stille.
    René griff nach dem Handy in seiner Hosentasche.
    »Nicht rangehen«, befahl Jacqueline, noch ehe er eine Taste drücken konnte.
    Das Fiepen wurde lauter und penetranter.
    »Schalt es auf stumm!«
    René gehorchte.
    Obwohl die Fenster und Türen geschlossen waren, gelang es dem Specht, weiter in Jacquelines Kopf herumzuklopfen. Es schien ihr, als zöge der Rhythmus stetig an.
    René holte ein Rotweinglas aus dem Schrank und stellte es vor Jacqueline auf den Wohnzimmertisch.
    »Du willst mich doch nicht allein trinken lassen?«
    Wortlos brachte René ein zweites Glas und goss

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