Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vaters böser Schatten

Vaters böser Schatten

Titel: Vaters böser Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
Vom Netzwerk:
Ryan.
    „Mein Schatz, du hast so wahnsinnig viel durchgemacht in den letzten Jahren. Und nun … machst du deine Therapie, du bist ein wundervoller Chef hier, dein Zeugnis ist … perfekt … du hast es dir verdient”, lächelte Eileen zärtlich.
    Nach einigen Sekunden schlich sich eben dieses Lächeln auf Ryans Lippen, als er aufstand und seine Mutter fest in die Arme nahm. „Ich liebe dich, Mum.“
    Das Eis war gebrochen und Leon hüpfte weiter, schrie immer wieder ‚London, Baby’ und konnte sich gar nicht beruhigen.
    „Mann, ich seh Bill wieder und Simon und Alec und … Jesedy hat noch eine CD von mir.“ Er warf seinem Freund einen strahlenden Blick zu. „Baby?“ Leon streckte die Arme nach ihm aus, in denen sich Ryan sofort verlor. „London, Baby”, kicherte er.
    Michelle sah ihre Mutter an. „Du willst mich bestrafen, nicht wahr?“
    „Warum denkst du das?“
    „Guck dir Leon mal an, das ist ja peinlich und mit dem soll ich nach London fliegen?“
    Während Susan laut lachte, versteifte sich Ryan ein wenig. Fliegen?
    Ryan war für den Rest des Tages ziemlich still, doch am Abend beim Barbecue wurde er lockerer, alberte auch mit Jared und dessen Frau herum.
    „Schatz? Was hast du?”, fragte Leon und betrachtete den zweiten vollen Koffer, in den Ryan langsam seine Sachen legte. Es sollte schon am nächsten Tag losgehen und in seinem Kopf rotierte es, aus Angst, etwas zu vergessen.
    In der Hoffnung, Leon würde das Thema nicht weiter vertiefen, schüttelte Ryan nur den Kopf und packte konzentriert weiter.
    „Baby, machst du dir Gedanken wegen Eileens Worte?“
    „Welche Worte? Du meinst … wegen meinem Dad und dass ich es verdient habe?“
    „Ja.“
    Ryan verneinte erneut und setzte sich langsam. „Baby, ich hab Angst”, murmelte er dann und atmete tief durch. Er wollte nicht zugeben, so schwach zu sein.
    Leon, der sich vor ihn gekniet hatte, streichelte Ryans Hand, als er fragte: „Wovor?“
    „Vor dem Fliegen …”, nuschelte Ryan so undeutlich, dass Leon ihn erst kaum verstanden hatte, dann schossen jedoch seine Augenbrauen in die Höhe. „Oh …“
    „Ich kann nicht. Ich meine … Menschen gehören auf den Boden, nicht in die Luft. Das ist … nicht richtig.“
    „Baby, fliegen ist die sicherste Art zu reisen. Ich … nein, vergiss die Verkaufssprüche. Hör mir zu”, er setzte sich neben ihn aufs das breite Bett, „ich bin schon unzählige Male geflogen. Auch, um hierher zu kommen. Der erste Flug ist immer aufregend, vor allem gleich eine so lange Strecke. Aber ich bleibe dicht bei dir. Das verspreche ich dir hoch und heilig.“
    Ryan war nicht überzeugt, und er machte die ganze Nacht kein Auge zu. Unruhig wälzte er sich hin und her und überlegte, wie er auf anderem Wege nach England kommen könnte, doch ihm fiel partout nichts ein. Ihm wurde immer schlechter, bis er es irgendwann im Bett nicht mehr aushielt und aufstand.
    „Snoopy? Wo willst du hin?”, murmelte Leon ins Kissen.
    „Raus. Ich … ich kann nicht still liegen. Dann werde ich wahnsinnig. Schlaf weiter, Baby.“ Er küsste Leon auf die Wange, doch das merkte der gar nicht mehr.
    Am Anbinder angekommen, lächelte er, als June in der Dunkelheit auftauchte. „Na, meine Süße? Bin ich ein Weichei, hm? Sag mir das mal …“ Er streichelte über den Hals des Pferdes. „Ich bin eins …“
    Bis zum Morgen saß er da, an June gelehnt und schaute in die aufgehende Sonne.
    „Meine Güte, Ryan. Was tust du schon hier?“ Eileen war verschlafen aus dem Haus gekommen, um die Zeitung zu holen.
    „Sitzen.“
    „Warum bist du schon auf?„
    „Ich stehe immer so früh auf. Ryan, konntest du nicht schlafen? Du siehst müde aus.“
    „Ich hab noch kein Auge zugetan”, seufzte er leise. „Mum, ich hab Schiss.“
    „Wovor?“
    „Vor dem Fliegen.“ Er sprang vom Zaun und lief aufgeregt hin und her. „Das ist so lang und … Muuuuuuum…“
    Sie lachte leise. „Glaube mir, mein Kind, ich versteh dich so gut. Aber du wirst leider nicht drum herumkommen. Leon wird schon auf dich aufpassen.“
    Ryan war noch immer nicht überzeugt. Er tigerte ungeduldig über den Hof. Dass er bis zum späten Nachmittag warten musste, machte ihn ganz irre.
    Mittags fuhren sie los. In zwei Autos brachten Maggie und Eileen die drei zum Flughafen nach Richmond.
    Bereits im Auto war Ryan so zappelig, wie noch nie in seinem Leben. „Scheiße, ich bin aufgeregter, als vor unserem ersten Sex.“
    „Naja, das will ich jetzt nicht unbedingt

Weitere Kostenlose Bücher