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Vaters böser Schatten

Vaters böser Schatten

Titel: Vaters böser Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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vergleichen. Es sei denn, wir vögeln mal zwölf Stunden durch”, gab Leon lachend zurück.
    „Was? Zwölf Stunden? So lange muss ich fliegen?“
    Das war ihm zu viel. „Mum, ich bleib hier!“
    „Du kommst mit. Ich möchte dir Bill vorstellen. Ryan, atme mal tief durch. Du hyperventilierst ja gleich.“
    „Gleich?“ Ryan legte den Kopf zurück und atmete langsam ein und aus, dann zog er Snoopy aus seinem Rucksack und presste ihn fest an sich.
    Am Flughafen fand ein tränenreicher Abschied statt.
    „Mum, ich weiß gar nicht, warum du heulst, ich komme wieder mit dir mit.“ Ryan fuhr nun auf die bockige Schiene, doch das ließ Leon nicht zu. Er küsste seine Mutter auf die Wange, gab ihr das Versprechen, sich gleich zu melden, wenn sie angekommen waren und zog seinen zappelnden Freund mit sich zum Check in.
    „Hi, ich soll nach London, aber ich bleibe hier.“ Ryan sah den jungen Mann an, der vor der Sicherheitsabfertigung stand.
    „Er kommt mit. Er hat nur Angst.“ Leon sah seinen Freund an. „Los jetzt.“ Rigoros zog er ihn mit, trat nach Michelle durch den Scanner, dann folgte ihm Ryan murrend.
    Es dauerte eine Weile, bis sie endlich im Transitbereich waren und Leon zu den großen Fenstern ging. „Siehst du? Da ist unsere Maschine.“
    „Das kleine Ding? Das soll bis London kommen?“ Ryan schüttelte den Kopf. „Vergiss es. Da passt ja in dein Auto mehr Sprit rein!“
    Laut lachte Leon auf. „Baby, der fliegt nur bis New York. Da müssen wir umsteigen.“
    „Auch noch … das wird ja immer besser.“ Er seufzte leise.
    „Ja, aber sieh es mal so. Der Flug dauert nur anderthalb Stunden. Du weißt dann, was auf dich zukommt.“
    Ryan betrachtete weiter die Maschine, bis ihr Aufruf kam und er langsam hinter Leon her trottete. Es war nicht so, dass er sich nicht auf London freute, aber … fliegen?
    Michelle streichelte unentwegt Ryans Hand, schlang immer, wenn sie konnte, ihre Arme um ihn. „Wir werden viel Spaß haben, Schatz.“
    „Hmmm … wenn wir ankommen…“
    Grinsend gab Leon seine Bordkarte ab und ging langsam die Gangway entlang und betrat dann als erster das Flugzeug.
    „Jungs, ich sitze vor euch. Leon, du solltest bei Ryan bleiben.“
    „Okay. Snoopy, willst du ans Fenster?“
    „Darf ich auch zu June?”, fragte Ryan, auch wenn er es nicht mehr all zu ernst meinte.
    „Hm… nein, die passt hier nicht rein.“
    Leise aufseufzend nahm Ryan Platz, schaute hinaus und knetete das Stofftier in seinen Händen.
    Leon schnallte sich an, zeigte auch Ryan, was er tun musste, dann legte er seinen Arm um ihn und zog ihn fest an sich, als die Maschine langsam losrollte. Von der Ansage des Piloten und der Stewardess bekam Ryan nicht viel mit. Er wollte gerade nur raus.
    Als die Maschine plötzlich auf volles Tempo beschleunigte, wimmerte Ryan leise an Leons Hals, hielt die Augen fest zusammengekniffen und keuchte auf, als die Räder den Boden verließen und er in seinen Sitz gedrückt wurde. „Lass mich nicht los … lass mich nicht los …“ Es wurde zu einem geflüsterten Mantra.
    Leon ließ ihn nicht los. Erst, als der Pilot die Lichter der Anschnallpflicht löschte, drehte Ryan ein wenig den Kopf und öffnete die Augen. „Hilfe …“
    „Du hast es geschafft. Du bist in der Luft, Snoopy. Geht’s dir gut? In den Ohren und so?“
    Ryan schluckte ein paar Mal und nickte dann. „Ja, da ist alles okay. Himmel, mein Magen hat einen Salto hingelegt.“
    Amüsiert küsste Leon seinen Freund, dann lächelte er dankbar, als die Stewardess mit Kaffee und kalten Getränken kam.
    Die drei Freunde tranken Kaffee, unterhielten sich und Ryan sah immer wieder aus dem kleinen Fenster. „Himmel, das ist … so hoch. Das sind Wolken.“
    „Hast du nicht gesehen, wie wir durchgeflogen sind?”, fragte Michelle.
    „Nein, er hat nichts gesehen. Er hatte die Augen zu.“ Leon küsste ihn verspielt.
    Ryan beschäftigte sich mit kuscheln und gähnte immer wieder. Die heftige Aufregung war von ihm abgefallen und an ihre Stelle trat nun tiefe, schwere Müdigkeit.
    „Halt noch ein wenig durch. Wenn wir dann in der anderen Maschine, sitzen kannst du schlafen.“
    Ryan kämpfte mit sich. Er spürte, wie ihn der Schlaf von Minute zu Minute mehr übermannte.
    Nach der Landung und einem erleichterten Aufseufzen lief er über den Flughafen, holte sich etwas zu essen und hielt sich wach, bis das ganze Prozedere erneut begann. Sicherheitscheck, Kontrolle des Passes und des Visums, dann konnten sie einsteigen.
    Ryan

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