Vegan for Fit. Die Attila Hildmann 30-Tage-Challenge
zu denken.
Ich glaube, dass materielle Dinge weit überschätzt sind in unserer heutigen Welt. Letztlich kannst du sie nicht mitnehmen, wenn du gehen musst. Aber natürlich verdrängen wir den Gedanken an unsere eigene Vergänglichkeit.
Ich frage dich: Was meinst du, wie viele Tage ein Mensch durchschnittlich lebt? Man möchte glauben, es sind wohl eine halbe Million oder mehr Tage. Tatsächlich sind es aber im Schnitt nur 28.000 Tage bei immerhin 77 Lebensjahren. Das ist kurz. Besonders wenn man dann noch bedenkt, dass man etwa die Hälfte davon mit Arbeit und Schlaf verbringt. Umso mehr glaube ich, dass wir jeden Tag, den wir auf diesem Planeten verbringen dürfen, schätzen sollten. Es hilft, jeden Tag so zu leben, als wäre es der letzte. Mit diesem Gedanken rücke ich auch die Alltagssorgen wieder ins rechte Verhältnis. Natürlich gelingt mir das nicht immer, aber ich versuche, mir diesen Gedanken so oft wie möglich wieder bewusst zu machen. Oft genug regen wir uns über Dinge auf, die es gar nicht wert sind, und vergessen dabei die Dinge, die mehr Aufmerksamkeit verdient hätten, wie etwa Gesundheit, Freunde und Familie.
Wir sollten also nicht vergessen, dass uns nicht so viel Zeit bleibt, um wichtige Ziele zu verwirklichen. Deshalb ist es sinnvoll, den Körper in 30 Tagen wieder auf Vordermann zu bringen, um dann bessere Voraussetzungen für den verbleibenden Rest der 28.000 Tage zu haben. Nehmen wir uns 30 Tage, um zu rocken und das zu erreichen, was wir möchten. Danach können wir weitermachen oder uns die nächste Herausforderung suchen.
Schau dir einmal eine Zeitspanne von 30 Minuten an: Was kann man in dieser Zeit alles tun? Wir können eine Sitcom mit mehreren Werbeunterbrechungen im Fernsehen anschauen, die dafür sorgt, dass wir uns unterhalten fühlen. Oder wir gehen 5 km im Park laufen, schwimmen 1.000 m im Pool, biken zu einem guten Freund und trinken gemeinsam einen grünen Tee. Schon wenn du diese Entscheidung 30 Mal in einem Monat triffst, verändert sich dein Leben nachhaltig.
Challenger zu sein heißt, das Leben wieder aktiv zu gestalten und passive Momente zu vermeiden. Hol deine Träume wieder aus der verstaubten Schublade raus und fang an, mit Freude und Kraft an ihrer Verwirklichung zu arbeiten. Glaub mir: Du kannst dabei nur gewinnen!
Mehr als eine Diät
Eigenes Wohlbefinden, Fitness und das Gefühl, in einem gesunden Körper zu wohnen, sind Dinge, die ich anstrebe. Hinzu kommt allerdings das sehr gute Gefühl, dass man fernab des eigenen Narzissmus einen Beitrag für eine bessere Welt leistet. Dabei geht es nicht darum, ein besserer Mensch als andere zu sein. Aber man kann festhalten, dass eine vegane Ernährung die optimale Lösung für viele Probleme auf der Welt darstellt. Als Challenger setzt du Zeichen gegen Massentierhaltung, Regenwaldabholzung, Klimawandel, Armut in der dritten Welt und die Verschwendung von Ressourcen. Eine der Hauptursachen des Klimawandels sind die Methangas-Ausscheidungen der Kühe, die Polkappen schmelzen also sozusagen wegen unseres Hungers nach immer mehr Steaks.
Auch berührt mich, dass ein Siebtel der Weltbevölkerung an Hunger leidet – das sind aktuell eine Milliarde Menschen. Diese Menschen könnten satt werden, wenn wir mehr Lebensmittel ohne Umweg über die Tiere produzieren würden, also mehr auf biovegane Ernährung setzen würden. Ich denke, wir Menschen haben noch genug Zeit, dafür zu kämpfen.
Und ist es nicht ein geniales Gefühl, einfach mal 30 Tage lang Tierleben zu schonen? Ich bin nach wie vor kein Freund von Schwarz-Weiß-Denken und möchte anderen nicht vorschreiben, was sie denken sollen. Für mich zählt jedes Essen, jeder Schritt, jede Stufe, die wir nehmen, und sei sie auch noch so klein. So kann man mit 30 Tagen veganer Ernährung beginnen und sich einfach selbst beobachten, ob sie einem so gut tut, dass man sie wiederholen will – vielleicht einmal die Woche oder eine Woche pro Monat oder wie auch immer. Und wenn das dann richtig viele Menschen aus sich selbst heraus und aus Lust an der neu gewonnenen Gesundheit tun, kann das mehr bewegen, als es jeder grimmige, militante Dogmatiker je geschafft hat.
Regelmäßig passiert es Menschen, dass sie erst mal auf eine fast feindliche Reaktion in ihrem Umfeld stoßen, wenn sie vegan starten. Das liegt vermutlich daran, dass Fleischesser sich per se irgendwie angegriffen fühlen, wenn sich mal jemand dem Fleisch oder der „Mitschuld“ verweigert. Schon deshalb ist es eine
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