Vegas Vampires 01 - Beim naechsten Biss wird alles anders
sie, irrational und unbegründet, allein hervorgerufen von Brittanys Worten. »Ich liebe Ethan bereits. Aber ich weiß nicht, ob ich ihm oder mir genug vertrauen kann, damit es funktioniert. Ich denke
ans Heiraten und gerate in Panik. Ich weiß nicht, ob ich zulassen kann, so leicht verletzt zu werden.«
»Wenn du das Risiko nicht eingehst, verpasst du etwas absolut Unglaubliches. Im Alter von fast tausend Jahren hat ein Mann beschlossen, dass ausgerechnet du seine Seelenverwandte bist. Das ist verdammt romantisch. Ich würde keine Sekunde zögern.«
Brittany klang so traurig, dass Alexis sich zu ihr umdrehte und ihre Hand nahm, um sie aufzuheitern. »Vielleicht ist ja Corbin …«
»Das war nichts als Sex.« Ihre Schwester zuckte die Achseln. »Keine große Sache. Ich bin mir sicher, ich werde schon jemanden finden. Wenn Ethan recht hat, werde ich schließlich ja an die hundert.« Brittany lächelte und schüttelte die aufgesetzte Gleichgültigkeit ab.
»Brit …« Alexis war sich nicht sicher, was sie sagen sollte, deshalb zögerte sie.
»Ich gehe jetzt, okay? Ich habe letzte Nacht keine Sekunde geschlafen, und morgen habe ich einen wirklich vollen Terminkalender. Ruf mich im Laufe des Vormittags an und lass mich wissen, wie die Debatte gelaufen ist.« Ihre Schwester warf ihr einen Handkuss zu. »Du siehst großartig aus. Mach’s gut, Alex.«
»Danke, Brit. Ich ruf dich an.«
Als Brittany gegangen war, setzte Alexis sich aufs Bett. Sie war verwirrt und fühlte sich niedergeschlagen. Brittanys Worte hatten sie melancholisch gestimmt, hatten sie berührt, und sie war sich nicht sicher, warum.
Die Tür zu ihrer Suite öffnete sich. »Ich bin’s nur, tritt nicht nach mir«, rief Ethan.
Alexis bewegte sich nicht. Sie fühlte sich, als hinge ihre ganze Zukunft von den nächsten paar Tagen ab. Da war die Sicherheit, das Gewohnte, die Unterdrückung
ihrer Gefühle. Was eine Verlängerung des freudlosen Status quo bedeutete. Oder das Riskante, das Hoffnungsvolle, das Wahrnehmen einer Chance. Was ein Fiasko werden könnte oder auch ein paar verdammt gute Jahre mit Ethan.
Er trat in grauem Anzug und blauer Krawatte durch die Tür. »Hey, ist alles okay? Du siehst ein bisschen blass aus.«
Bevor sie ihre Meinung ändern konnte, starrte Alexis ihn an und stieß aus: »Ich will mit dir leben.«
Ethan erstarrte. »Was?«
Da sie es jetzt gesagt hatte, fühlte sich Alexis eine halbe Tonne leichter. »Ja, ich ziehe bei dir ein.«
»Alexis.« Er ging zu ihr, beugte sich hinab und küsste leidenschaftlich ihre Lippen. »Bist du dir sicher?« Dann schüttelte er lachend den Kopf. »Gott, was sage ich da? Ich sollte dir keinen Rückzieher erlauben. Nicht, wenn du mich so unsagbar glücklich gemacht hast.«
Sie fühlte sich selbst erschreckend glücklich. Sie griff sich Ethans Krawatte und zog ihn für einen weiteren Kuss zu sich herunter. »Zehn Jahre sind besser als eins, oder? Ich meine, entweder brichst du mir jetzt das Herz oder später, aber wenn wir eine Weile zusammen sind, dann kann ich wenigstens ein bisschen guten Sex aus der Sache herausholen.«
Er grinste. »Ich bin froh, dass du die Sache so rational angehst.«
Alexis ließ ihre Zungenspitze über Ethans Unterlippe schnellen. Gott, er schmeckte so gut. Sie konnte sich nicht einmal vorstellen, ihn zu verlassen, einen Mann, der sie verstand, der ihre Stärken respektierte und ihre Schwächen akzeptierte. Einen Mann, der sie nicht bevormundete oder ihren Verstand beleidigte. Sie atmete
seinen Duft ein, leichtes Rasierwasser und frische Pfefferminz-Zahnpasta. Das Zähneputzen war eine Marotte von ihm, und er war ständig von dem Geruch nach Zahnpasta umgeben.
»So bin ich nun mal. Immer rational. Und dann ist da noch die Tatsache, dass ich dich mit Haut und Haaren liebe.«
Ethan kniete sich vor sie auf den Teppich, drückte ihre Beine auseinander, um näher an sie heranzukommen. »Ich freue mich, dass du dich dazu durchringen konntest, mir diese Tatsache zu verraten.«
Er wollte Alexis einatmen, sich mit dem ganzen Körper an sie pressen und ihr zeigen, wie viel sie ihm bedeutete, dass er verstand, welches Opfer sie für ihn brachte, wie sehr sie ihm vertraute, um das nächste Jahrzehnt so zu gestalten, dass es den Schmerz der Trennung wert war.
»Alexis, ich habe über neunhundert Jahre gewartet, bis ich eine Frau gefunden habe, die ich liebe. Und jetzt, da es passiert ist, werde ich alles in meiner Macht Stehende tun, dass du deine Entscheidung niemals
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