Vegas Vampires 01 - Beim naechsten Biss wird alles anders
ausgekratzt, fest verschnürt und in Stücke geschnitten.
»Das reicht. Gut. Und jetzt kümmere dich um das Mädchen. Ich erledige hier den Rest.«
Ringo fiel auf einen weichen Haufen zurück, als die Hände ihn losließen. Dann schlug er mit einem harten Knall auf dem Teppich auf, der seinen Kopf schier zerbersten ließ, als Kelseys Leiche unter seinem Körper weggezogen wurde. Er wollte sich bewegen, wollte protestieren, aber er war eine Fliege in einem Spinnennetz, und Donatelli spielte mit ihm.
Wärme linderte den Schmerz in seinem Mund, eine scharfe, nach Eisen schmeckende Flüssigkeit, die seine trockenen, aufgeplatzten Lippen benetzte und seine Zunge von seinem Gaumen löste.
»Ich bewundere dein Talent. Und ich finde es ziemlich bemerkenswert, dass du das Mädchen schützen wolltest. Das hatte ich nicht von dir erwartet.«
Ringo saugte mit aller Kraft an der Quelle, die die Flüssigkeit in seinen Mund tropfen ließ. Es schmeckte exotisch, notwendig, linderte seinen Schmerz und die Krämpfe in seinem Körper mit jedem Schluck. Es gelang
ihm, die Augen zu öffnen, aber er war zu dicht an dem Mann, der über ihm kniete - er konnte nur Hemdenstoff sehen, Haut direkt vor seinem Gesicht.
Er trank mit einem Durst, wie er ihn nie zuvor verspürt hatte, gierig und in großen Schlucken, nahm die Flüssigkeit in sich auf, füllte seinen ausgetrockneten Körper, und seine Beine und Arme wurden langsam wieder warm.
»So ist’s gut. Nur noch ein bisschen.« Donatelli strich ihm über die Stirn.
Das Gefühl widerte Ringo an, ließ ihn plötzlich erkennen, dass er am Arm des Italieners saugte und dessen Blut trank. Sein Verstand schrie ihm zu, sofort aufzuhören, aufzustehen und davonzurennen, aber sein Mund, sein Körper bettelten nach mehr, und er wimmerte leise, als Donatelli ihm seinen Arm entzog.
»Wir wollen es nicht übertreiben.«
Ringo starrte zu ihm hoch, verwirrt, voll, heiß und doch vor Kälte starr, und folgte dem Muster der Krähenfüße um Donatellis Augen. Harte Augen. Von einem matten Schwarz und voller tiefer, hässlicher Geheimnisse.
»Nun wird dir alles klar, nicht wahr? Ja, ich bin ein Vampir. Und du bist jetzt auch einer und stehst in meinen Diensten.«
Ringo hatte geglaubt, er hätte mit den Marines auf Grenada die Hölle durchlebt. Aber als er in Donatellis leere Seele blickte, sah er all das wieder, nur zehnmal schlimmer.
Alexis fuhr sich mit der Bürste durchs Haar und betrachtete stirnrunzelnd ihr Spiegelbild. Sie sah nicht seriös aus. Sie sah aus wie eine Zwölfjährige, die mit dem Abendkleid ihrer Mutter Verkleiden spielte. Und wieso
füllte sie eigentlich nicht die Körbchen im Mieder aus, während der Stoff über ihrem Hintern spannte?
»Du siehst klasse aus«, sagte Brittany.
»Ich sehe aus, als käme ich direkt von der Liste der am schlechtesten gekleideten Frauen. Birnenförmige Frau in einem engen A-Linienkleid. Kotz.«
Ihre Schwester hatte Schuhe und Jacke abgelegt und fläzte sich auf dem Bett herum. Ihr Halstuch war wieder sicher an seinem Platz, aber jedes Mal, wenn Alexis es anschaute, wurde ihr ganz schwummerig. Es war eine Sache, dass sie Sex mit einem Vampir hatte und in besser ungenannt bleibende Körperteile gebissen wurde - aber ihre kleine Schwester? Igitt mit einem ganz großen I. Das gehörte in die Ablage unter die Rubrik ZU VIEL INFORMATION.
Aber sie war froh, dass sie sich offen ausgesprochen hatten. Sie mochte keine Geheimnisse vor ihrer Schwester haben. Brittany schien die ganze Vampirdaddy-Geschichte ziemlich gut aufgenommen zu haben.
»Alex, du siehst fantastisch aus. Wenn du nur endlich aufhören würdest, dir zu wünschen, einsachtzig groß zu sein, würdest du endlich kapieren, dass du schon immer eine hübsche Figur hattest. Nicht alle Männer stehen auf große, dünne Frauen.«
»Auf welchem verdammten Planeten lebst du eigentlich?« Alexis klemmte sich eine Haarsträhne hinters Ohr. Dann zog sie sie wieder nach vorne. »Jeder Mann will so eine.«
»Das ist nicht wahr. Viele Männer stehen auf eine große Oberweite.«
»Zwei zu null.« Alexis deutete auf ihren wenig bemerkenswerten Busen. »Und ich habe noch nie einen Mann behaupten hören, ihm wäre der Busen egal, solange sie
nur einen fetten Arsch hätte.« Sie warf die Bürste hin. »Und warum muss ich überhaupt ein Cocktailkleid anziehen? Es ist ein Streitgespräch, keine Party. Ich sollte einen Hosenanzug tragen.«
»Ethan hat gesagt, du sollst ein Cocktailkleid anziehen. Und
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