Vegas Vampires 01 - Beim naechsten Biss wird alles anders
mache. Liegt es daran, dass ich ein Vampir bin?«
»Ich bin nicht nervös. Aber wenn ich es wäre, dann läge es daran, dass du ein Vampir bist, ja. Du musst doch zugeben, dass das alles zumindest ein wenig seltsam ist. Ich meine, ich habe dich bluten sehen wie ein abgestochenes Schwein, und kaum dreißig Minuten später bist du wieder so attraktiv und lässig wie immer.« Und jetzt, da ihr Magen sich wieder viel besser anfühlte, kam ihr der Gedanke, dass es eine gute Idee wäre, ein wenig allein zu sein. Weit weg von Ethan Carrick.
»Ich bin attraktiv?« Er sah zufrieden aus. »Meine Mutter sagte immer, ich sähe aus wie ein Engel.«
Alexis verdrehte die Augen. Offenbar brauchten Männer selbst im fortgeschrittenen Alter von neunhundert Jahren noch Streicheleinheiten für ihr Ego. »Mütter sind blind vor Liebe. Aber du bist nicht hässlich, das lass ich dir.«
»Zu gütig.«
»Hey, wie kommt es eigentlich, dass du blond bist, wohingegen alle deine Vampirfreunde dunkles Haar haben? Du passt überhaupt nicht in das Klischee des schwarzhaarigen Grüblers.«
»Vielleicht nicht. Aber ich sagte ja schon, dass ich aussehe wie ein Engel. Vertrauenswürdig. Dass meine Kabinettsmitglieder dunkelhaarig sind, ist Zufall, aber es sorgt für einen netten Kontrast. Lässt mich aus der politischen Masse hervorstechen.«
Alexis dachte darüber nach, während sie eine Zuckerschote
kaute. Sie sollte wirklich besser in ihr Zimmer zurückgehen. Aber Ethan hatte recht. Sie war neugierig. Sie hatte noch ungefähr drei Millionen Fragen an ihn.
Aber das Wichtigste zuerst. »Ich fange an zu schreien, wenn ich dieses Kleid noch eine Sekunde länger tragen muss. Ich muss es ausziehen.«
»Ich habe kein Problem damit, wenn du es ausziehst. Ganz im Gegenteil. Der Gedanke gefällt mir.« Ethan bedachte sie mit einem anzüglichen Grinsen.
»Hör gut zu, Carrick. Ich bin keine Praktikantin im Weißen Haus, deren Höschen ganz feucht wird, wenn der Präsident ins Zimmer kommt.«
»Nicht? Gut. Ich würde nicht wollen, dass du so leicht zu haben bist.« Er stand auf. »Aber wenn du möchtest, kann ich dir etwas zum Anziehen geben.«
Ethans Sachen tragen? Das war ein gefährlicher Vorschlag. Es war ja nicht so, als läge ihr Zimmer meilenweit weg. Es war direkt nebenan. Sie könnte schnell hinüberrennen, etwas anderes anziehen und wieder zurückkommen. Was vielleicht keinen besonders guten Eindruck machen würde. Es könnte wirken, als wäre sie zu wild auf seine Gesellschaft. Ganz zu schweigen davon, dass der Gedanke, die Kleidung eines mächtigen Vampirs direkt auf ihrer bloßen, sexuell ausgehungerten Haut zu tragen, eine Menge für sich hatte.
»Danke. Das wäre nett.«
Brittany wäre so stolz auf sie. Sie hatte völlig den Verstand verloren und handelte rein nach Gefühl.
»Iss auf, und ich hol dir was. Die Hose wird dir allerdings zu lang sein, du wirst die Beine umschlagen müssen.«
»Danke für den Tipp. Ich bin mir durchaus bewusst,
dass ich vertikal benachteiligt bin.« Alexis pikte einen Bissen Fleisch auf und sah Ethan nach, als dieser in sein Schlafzimmer ging.
Für einen Vampir hatte er einen hübschen Arsch. Wie krank war es eigentlich, dass sie sich zu einem Mann hingezogen fühlte, der älter war als die Entdeckung der Neuen Welt? Zugegeben, es gab eine Menge Dinge, die älter waren als Ethan - Dreck und Kakerlaken zum Beispiel -, aber trotzdem war er verdammt alt. Wenn sie an ihn dachte, fantasierte sie wie ein ungezogenes Mädchen.«
Sie hätte mehr daten sollen. Ganz einfach.
Ethan kam aus seinem Schlafzimmer und sagte: »Ich habe dir ein paar Sachen ins Bad gelegt, wenn du so weit bist.«
»Ich bin so weit. Und ich bin fertig mit essen, es war lecker, danke.«
»Gern geschehen.« Er verließ seine Position im Flur nicht, sodass sie sich an ihm vorbeidrücken musste, wobei sie ihn mit dem Arm berührte.
Sie zitterte.
»Ist dir kalt? Ich kann dir auch noch einen Sweater holen.« Alexis beobachtete, wie seine Lippen sich bewegten. Dachte darüber nach, wie nah sie ihren eigenen waren, wenn auch ein Stückchen weiter vom Boden entfernt.
»Heute ist ein heißer Augusttag. Mir ist nicht kalt.« Und sie schlug die Badezimmertür vor seiner Nase zu, bevor sie sich ihm noch an den Hals warf.
Sein Bad war groß und luxuriös, weiß gefliest mit nickelfarbenen Armaturen. Als sie in die Dusche linste, fand sie eine große Anzahl Gels und Shampoos, und am Rand seines Whirlpools stand ein Tiegel mit Badesalz.
»Die
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