Vegas Vampires 01 - Beim naechsten Biss wird alles anders
in seinem Heim die Kontrolle übernommen hatte.
Vielleicht sprach doch einiges für moderne, selbstbewusste Frauen.
Er mochte Alexis’ Auftreten.
Vielleicht lag es aber auch am Blutverlust.
»Okay, was zum Teufel sehen wir uns da an?« Alexis schaute finster auf den Fernsehschirm.
Ethan beobachtete das Bild vor ihnen. Ein Mann, Anfang dreißig, schlank, gut gekleidet in einem teuren, aber diskreten Anzug, trat aus dem Fahrstuhl. Er beugte sich flüsternd zur Seite, und seine Hand schwebte in der Luft.
Alexis legte den Kopf schief. »Er spricht mit sich selbst.«
»Genau genommen spricht er mit Kelsey. Sie hat ihn mit raufgenommen, erinnerst du dich?« Und deshalb sollte er sie eigentlich feuern. Aber Kelsey war nicht besonders helle, und er hatte immer geglaubt, es wäre besser, sie einigermaßen unter Kontrolle zu halten, als sie sich selbst zu überlassen. Sie war erst seit dreißig Jahren Vampirin und wurde noch immer von der Lust auf Blut getrieben. Und sie hatte ihn vor dem Angreifer gewarnt, auch wenn sie den Kerl unbeabsichtigt direkt zu Ethan geführt hatte.
»Oh, mein Gott, ich kann sie nicht sehen. Sie ist da, kann aber nicht aufgenommen werden? Das ist so bizarr.« Alexis ließ sich in einen tiefen Sessel einen halben Meter vor seinem Flachbildschirm fallen.
Er war merkwürdig, dem Mann zuzusehen, wie er mit niemandem sprach. Aber Ethan war mehr an seinem Gesicht interessiert, nicht an seinen Marionettenhänden, die in der Luft auf und ab wanderten. Das Bild war nicht perfekt, der Raum war düster, da nur die Nachtlichter brannten, aber Ethan war sich sicher, dass er ihn nie zuvor gesehen hatte.
Warum wollte dieser Mann ihn also töten? Er war offensichtlich der Meinung, eine Kugel würde das Problem lösen, also wusste er nicht, dass Ethan ein Vampir war, oder er verstand nicht, womit einer seinesgleichen getötet werden konnte. So wie dieser Mann den Kopf hielt, wie er mit einer gesunden Dosis von Verachtung lächelte, wie er packte, was Ethan für Kelseys Hinterteil hielt, kam er ihm nicht vor, als wäre er irre oder ein selbsternannter Vampirjäger. In seinen Augen brannte kein Feuer. Da war Verzweiflung. Kälte.
Dieser Mann war ein Profikiller, dessen war sich Ethan sicher.
Sie hörten schweres Atmen aus dem Fernseher, als sich das Paar offenbar küsste und sich aneinanderdrückte. Kelsey musste gegen den Tresen gestoßen sein, denn es gab ein dumpfes Geräusch, als das Möbelstück sich leicht verrückte und das Telefon zur Seite geschoben wurde.
»Das ist wirklich beunruhigend. Ich glaube, ich bin traumatisiert. Das ist wie ein übersinnlicher Porno.« Alexis sah ein wenig blass aus.
»Willst du, dass ich abschalte?«
»Nein, bist du verrückt? Ich muss sehen, was passiert. Es ist wie ein Verkehrsunfall, nur mit Zunge. Man will nicht hinsehen, aber man muss einfach.«
Ethan seinerseits empfand die Kombination aus schwerem Atmen aus dem Fernseher und Alexis in seinen Klamotten neben ihm auf dem Sofa schon ein wenig erregend. Ihre Brust hob sich, während sie mit seitlich geneigtem Kopf und zusammengekniffenen Augen auf den Bildschirm starrte. Ethan beobachtete sie, wie sie sich die Aufzeichnung ansah.
»Er geht ihr unter den Rock! Oh Mann, vielleicht sollten wir ein paar Szenen überspringen.«
»Woher weißt du das, wenn du sie nicht sehen kannst?« Ethan richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Bildschirm. Okay, er konnte es auch erkennen. Mit ein wenig Vorstellungsvermögen hatte er keine Probleme damit, die Szene zu rekonstruieren.
»Seine Hand bewegt sich so ruckartig nach oben, als würde er ihr den Rock hochschieben.« Alexis ließ sich gegen die Armlehne fallen. »Aahh! Nein, nein, bitte, mach das nicht! Hör auf!« Sie schrie den Bildschirm an und gestikulierte wild. »Lass ihn drin … Oh nein, igittigittigitt, mussten die das tun?«
Der Mann, wer auch immer er war, hatte nun einen offenen Hosenstall, und eine von der Größe her nicht unerhebliche Erektion schaute sie direkt an. Ethan verzog das Gesicht. Der Mann stöhnte gepresst, seine Hüfte stieß mehrmals gegen einen Körperteil Kelseys, von dem Ethan lieber nicht wissen wollte, welcher es war. »Jesus, wo ist die Fernbedienung? Das will ich auch nicht sehen.«
Während er sich ein wenig verzweifelt umsah, hielt sich Alexis ein Kissen vors Gesicht und fing an zu lachen. Ihr Glucksen wurde von dem karierten Stoff gedämpft, aber ihre Schultern bebten.
»Was ist so komisch?« Ethan fand die Fernbedienung,
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