Vegas Vampires 01 - Beim naechsten Biss wird alles anders
oder so.«
Sie schaute nachdenklich, zog eine entzückende kleine Schnute, die ihn daran denken ließ, dass er gerne ihre Lippe in seinen Mund saugen würde.
»Ethan, wer weiß über dich Bescheid? Über Vampire, meine ich. Dass es Vampire in Vegas gibt.«
»Niemand.« Sin City war eine perfekte Tarnung für seinesgleichen. In einer Stadt aus fluoreszierenden Lichtern, in der rund um die Uhr gespielt, eingekauft, gegessen und Bankgeschäfte erledigt werden konnten, dachte sich niemand etwas dabei, dass er nachts und nicht bei Tag seine Runden durch sein Kasino machte.
Alexis schien seine Antwort nicht zu gefallen. Sie zog am Saum ihres Tops, klappte ihn hoch und wieder runter, hoch und wieder runter. »Lebt ihr alle hier?«
»Nein. Wir sind über die ganze Welt verstreut, damit wir nicht so leicht auffallen, aber auch weil wir unterschiedlichen
Milieus entstammen und verschiedene Sprachen sprechen. Die meisten wollen nahe ihrem Geburtsort bleiben, wo sie ihr Leben als Sterbliche geführt haben.«
Offensichtlich stark beunruhigt, ging sie auf und ab. Ethan wusste, dass sie nach Antworten gierte, aber er wusste auch, dass sie überfordert sein könnte, wenn er ihr zu früh zu viel erzählte, und dass sie sich dann von ihm abwenden könnte. Und das wollte er auf gar keinen Fall riskieren.
»Alexis, möchtest du das Kasino sehen? Ich könnte dich ein wenig herumführen, und wir könnten dabei reden.«
»Ich spiele nicht. Ich trinke nicht. Ich hasse Varieté. Und ich bin nicht wirklich wild aufs Rauchen oder das Geräusch von einarmigen Banditen.«
»Warum lebst du dann in Vegas?«
Das ließ sie innehalten. Sie sah überrascht aus. »Ich weiß nicht.« Sie zog wieder an ihrem Top und sagte: »Weil ich hier aufgewachsen bin, nehme ich an. Ich habe nie irgendwo anders gelebt. Und wegen Brittany.«
Er überlegte kurz, ob das jetzt der richtige Moment war, das schwierige Thema von Brittanys vampirischer Herkunft anzusprechen. Alexis schien vergessen zu haben, dass er diese Kleinigkeit erwähnt hatte, als sie noch glaubte, es sei alles nur ein Spiel. Er beschloss, die Sache einstweilen ruhen zu lassen, und fragte: »Sind deine Eltern noch hier?«
Sie schnaubte. »Nein. Mein Vater ist abgehauen, als meine Mutter ihm beichtete, dass das neugeborene Töchterlein, Brittany, nicht von ihm war. Wir haben nie wieder etwas von ihm gehört, möchte ich hinzufügen. Und ich war seine Tochter.«
Ethan stand auf. Mit einem Mal tat es ihm leid, dass er nackt war. Er verspürte den Wunsch, sie in die Arme zu nehmen. Sie war so tough, so entschlossen, so verletzt tief in ihrem Inneren. Er war kein Mann, der sich mit den Schmerzen der Vergangenheit belastete, aber er verstand etwas von Einsamkeit.
»Meine Mutter ist an einer Überdosis gestorben. Sie war Stripperin.« Der Blick, den sie ihm zuwarf, war trotzig. Stolz.
Er blieb, wo er war. Alexis war keine Frau, die ihm für sein Mitleid dankbar wäre. Eher würde sie deshalb vor ihm Reißaus nehmen. »Wie ich höre, kann man damit gutes Geld verdienen«, sagte er und zwang ein gewisses Maß von Nonchalance in seine Stimme. »Eine gute Art, als Alleinerziehende ein paar Kinder groß zu bekommen.«
Es war genau das Richtige, was er hätte sagen können, auch wenn es seinem Beschützerinstinkt widersprach.
Alexis stieß ein scharfes Lachen aus. »Halt die Klappe und zieh eine Hose an, Carrick.«
Aber er bemerkte das Lächeln, dass über ihr Gesicht huschte, bevor sie sich abwandte, und Ethan hatte mit einem Mal das beängstigende Gefühl, dass gerade etwas mit ihm passiert war, was weitreichende Konsequenzen für ihn haben würde.
Es war an der Zeit, poetisch zu werden.
Er hatte seinen Seelenverwandten gefunden.
Während Alexis Ethans hübschem Hintern dabei zusah, wie er in Richtung Schlafzimmer verschwand, stieß sie mit den Fingern zwischen den Lippen einen Bauarbeiterpfiff aus, einfach nur, um ihn ein wenig aus der Fassung zu bringen. Und er hatte einen verdammt sexy Hintern. Fest und muskulös.
Ethan blieb stehen. »Weißt du«, sagte er über die Schulter, »für eine Frau, die behauptet hat, mich nicht attraktiv zu finden, bist du ein unersättlicher Spanner.«
Manchmal klang er einfach zu britisch. »Ein unersättlicher Spanner? Könnte das nicht mein Titel sein?« Sie stolzierte majestätisch durch den Raum. »Guten Tag, ich bin ein unersättlicher Spanner.« Sie winkte königlich und nickte huldvoll. »Jaja, haben Sie vielen Dank. Ich weiß. Ja, schön Sie zu
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