Vegas Vampires 01 - Beim naechsten Biss wird alles anders
Blutverlustes aus der vorigen Nacht. Oder weil eine hartnäckige, laute, kleine Frau ihn aus dem Schlaf gerissen hatte.
Er machte sich nicht die Mühe, sich etwas anzuziehen, bevor er zur Tür ging. Wenn sie ihn schon aus dem Bett trommelte, würde sie so mit ihm vorliebnehmen müssen, wie er war. Splitternackt.
Es verschaffte ihm eine gewisse krankhafte Genugtuung zu wissen, dass er sie damit schockieren würde. Neunhundert Jahre brachten nicht notwendigerweise grundlegende Reife im Umgang mit Frauen mit sich.
Ethan riss die Tür auf, im Wissen, dass er wahrscheinlich grinste.
Alexis hielt mit der Hand in der Luft inne. Sie trug
Jeans und ein ärmelloses Top, das ihre Brüste hübsch zur Geltung brachte. Feste, schnuckelige Dinger, die in ihm den plötzlichen, dringenden Wunsch weckten, an ihren Brustwarzen zu saugen und sie zu beißen, bis sie wohlig stöhnte.
»Ach, da bist du ja endlich. Hast du geschlafen?« Alexis blinzelte unschuldig, als hätte sie nicht gerade mit der Faust gegen seine Tür gehämmert.
»Ja, habe ich. Gibt es etwas, wobei ich dir helfen kann, meine Liebe?« Er lehnte sich in den Türrahmen und verschränkte Arme und Beine.
Ihr Blick wanderte nach unten. Wo er Erröten und Verlegenheit erwartet hatte, erntete er einen direkten, freimütigen Blick. Ihr Kopf neigte sich ein wenig, und ihre Pupillen weiteten sich. Vielleicht ein wenig überrascht, ja, aber hauptsächlich interessiert.
Woraufhin er auf ihr Interesse reagierte.
Ihre Zungenspitze kam hervor und fuhr über ihre Unterlippe, während sie sich eine Locke hinters Ohr steckte. Er mochte nicht in der Lage sein, ihre Gedanken zu lesen, aber er sah das Verlangen in ihrem Gesicht. Oder zumindest die sehr reale sexuelle Neugier.
»Morgenlatte?«, fragte sie und hatte die Augen immer noch fest auf seine Erektion geheftet.
»Das nehme ich an.«
»Hm.« Sie gab ein leises, kehliges Geräusch von sich. »Also, ich kann es ja zugeben: Ich bin beeindruckt.«
Kabinettsmitglieder hatten ihm Komplimente für seine politischen Reden gemacht, Männer hatten seine Tapferkeit auf dem Schlachtfeld gelobt, und uralte Vampire hatten ihn zu ihrem Anführer gewählt, und doch hatte nichts davon sein Ego derart bestärkt wie Alexis’ Anerkennung, dass er gut ausgestattet sei.
»Komm rein, Alexis.« Er griff nach ihrem Arm, um sie hereinzuziehen.
Sie praktizierte eines dieser Taekwondo-Manöver, und seine Hand flog hoch in die Luft. »Nicht ziehen!«
»Ich habe dich nicht gezogen«, sagte er aufgebracht. »Ich habe dich aufgefordert, dich zu bewegen.«
Sie antwortete, indem sie übertrieben die Augen verdrehte.
»Wie spät ist es überhaupt?«, beschwerte er sich und knallte die Tür mit großer Befriedigung zu, nachdem Alexis endlich weit genug eingetreten war.
»Ungefähr drei Uhr nachmittags.« Sie ging zu seiner Minibar hinüber und öffnete die Tür. Einen leisen Schrei ausstoßend, warf sie sie wieder zu. »Oh Gott, da sind ja nur Blutkonserven drin. Ich hatte auf eine Cola light gehofft.«
Ethan kratzte sich an der Brust und setzte sich aufs Sofa, wobei er die Beine weit spreizte, um den besten Effekt zu erzielen. »Wem oder was verdanke ich den Genuss deiner Gesellschaft? Ich habe dich nicht vor heute Abend zurückerwartet.«
Dabei gefiel es ihm sehr, dass sie früher gekommen war. Aber trotzdem fragte er sich nach dem Grund.
»Willst du dich nicht anziehen?« Alexis stand da und stützte die Hand in die Hüfte.
»Nein. Wenn du wieder weg bist, gehe ich zurück ins Bett.«
»Dann hast du also keinen Sarg?«
»Seit dem siebzehnten Jahrhundert schon nicht mehr, und ich muss sagen, dass ich ihn nicht im Geringsten vermisse. In Holz schläft es sich nicht gerade bequem.«
»Ich habe im Internet gelesen, dass Vampire tagsüber
nicht wach bleiben können. Sie fallen in einen komatösen Schlaf. Passiert dir das auch?«
Jetzt war er versucht, die Augen zu verdrehen. »Sehe ich für dich aus, als läge ich im Koma?«
»Nein, du siehst aus, als wärst du ganz scharf darauf loszulegen.«
»Da hast du deine Antwort. Vielleicht sollte ich dir ein paar grundlegende Dinge über Vampire erklären.«
»Okay. Aber erst muss ich wissen, ob du etwas über den Kerl gehört hast, der versucht hat, dich zu erschießen.«
»Nein. Noch nicht. Aber ich erwarte, dass wir heute Nacht einige Antworten erhalten.«
»Passiert das oft? Dass Leute versuchen, dich umzubringen?«
»Fast nie«, versicherte er ihr. »Vielleicht einmal alle hundert Jahre
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