Vegas Vampires 01 - Beim naechsten Biss wird alles anders
nie besonders gut darin, aber bei dir ist es wie mit einem - wie heißen die noch mal? Diese Dinger, von denen die Nachrichtensprecher die Sachen ablesen, die sie sagen sollen?«
Ringo drückte sich die Finger an die Schläfen, strich sich die Haare aus dem Gesicht. Sein Verstand kapierte, was sie da sagte, weigerte sich jedoch zugleich, es zu akzeptieren. »Meinst du einen Teleprompter?«
»Ja, genau!« Sie streckte den Arm aus und berührte seinen Brustkorb.
Ringo erstarrte, aber sie streichelte ihn bloß mit einer merkwürdigen Zärtlichkeit. »Mach dir keine Sorgen. Ich werde dich nicht verraten, aber du musst mir versprechen, es nicht wieder zu versuchen. Es wird nicht klappen.«
»Warum nicht?« Die Gedanken überschlugen sich in seinem Kopf, und es war ihm nicht möglich, einen klaren Gedanken zu fassen. Nichts davon ergab irgendeinen Sinn. Von der Minute an, als er sich auf diesen Auftrag eingelassen hatte, waren die Dinge aus dem Ruder gelaufen. Waren aus dem Gleichgewicht. »Ich komme am Wachdienst vorbei.«
»Es wird einfach nicht klappen. Mr Carrick ist unberührbar. Glaub mir.« Ihre Hand kroch auf seine Schulter hoch und blieb dort liegen. Dann lächelte sie ihn an, ihre Furcht war wie weggeblasen. »Ich würde gern wissen, wie du heißt.«
Ringo versuchte, seine Gedanken vor ihr geheim zu halten. Panik überkam ihn bei der Idee, dass sie erfahren könnte, wer er war. Kyle, Kyle, Kyle hämmerte es in seinem Kopf. Es war der erste Name, der die Oberfläche seines Bewusstseins durchbrach - der Name seines kleinen Bruders.
»Kyle? Du siehst nicht aus wie ein Kyle.« Kelsey kicherte. »Eher wie ein Mario. Jedenfalls wie einer mit einem O am Ende.«
Ringo hatte das Gefühl, als verwandelte sein Magen sich in einen Eisklumpen. Die dumme Kuh konnte tatsächlich seine Gedanken lesen.
Es gefiel ihm nicht besonders in seinem eigenen Kopf. Und er wollte verdammt noch mal ganz bestimmt nicht, dass ein anderer sich darin breitmachte.
Ethan ignorierte die ersten drei von Seamus hinterlassenen Nachrichten auf seinem Anrufbeantworter und stürzte hastig zwei Blutkonserven hinunter. Die körperliche Anstrengung der letzten Stunde hatte ihn durstig werden lassen. Der Gedanke ließ ihn sich daran erinnern,
wie er in Alexis gewesen war, wie sie ihn mit den Beinen umklammert und ihre Lust herausgeschrien hatte.
Er hatte gewusst, dass sie aggressiv sein würde, und sie hatte ihn nicht enttäuscht. Aber jetzt war er dran, wollte es auf seine Art machen, wollte sie verführen. Alexis schlief in ihrem Zimmer neben seinem, und er war hierhergekommen, um etwas zu sich zu nehmen. Sie war es nicht gewöhnt, nachts wach zu sein, aber Ethan war es, und er konnte eine Gewohnheit, die fast tausend Jahre alt war, nicht so leicht ändern, auch wenn er sich tagsüber in seinem Kasino aufhalten konnte, ohne jemals dem Sonnenlicht ausgesetzt zu sein.
Nicht dass die Sonne ihm jetzt noch so viel ausmachte, da er älter und stärker geworden war. Wenn er in einer Stadt im Norden oder an der Ostküste lebte, könnte er wahrscheinlich einen ganzen Tag draußen verbringen. In Las Vegas war das ein bisschen schwerer, aber er konnte es hin und wieder für ein, zwei Stunden tun. So wie heute. Und obwohl ihn Alexis früher als gewöhnlich geweckt hatte, war er nicht müde.
Er fühlte sich voller neuer Energie. Er war in letzter Zeit wie ein Schlafwandler durch sein Leben gegangen und hatte seinen Job seine Nächte bestimmen lassen. Es war ihm nur allzu bewusst, dass er diese Wahl aus den verschiedensten Gründen gewinnen musste, doch zur selben Zeit ging ihm auf, dass er ein Workaholic geworden war. Der Job und sonst nichts. Es war an der Zeit, für einen Ausgleich in seinem Leben zu sorgen, oder er würde noch ausbrennen.
Bevor er ein vertrockneter, alter, miesepetriger Vampir wurde, ohne Sinn für Humor und mit null Sex. Das war eine schreckliche Vorstellung für die Zukunft - Ethan
würde alles tun, um das zu verhindern, ja, er würde sogar Seamus’ Zorn in Kauf nehmen.
»Du fängst an, mir auf den Sack zu gehen«, lautete Seamus’ vierte Nachricht. Sie brachte Ethan zum Lachen, als er das Telefon ans Ohr hielt. Seamus war bereits auf dem besten Weg, ein alter Miesepeter zu werden, dabei war er grade mal ein paar hundert Jahre alt.
Ethan ließ sein ausgetrunkenes Glas in der Küchenzeile stehen und ging zurück in den Wohnbereich. Da er achtzig Prozent seiner Zeit hier verbrachte, war die Suite mit allem Komfort
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