Vegas Vampires 02 - Ein Vampir zum Anbeißen
tätschelte lediglich Fritz
und erwiderte ruhig und selbstbewusst ihren Blick.
»Regel Nummer zwei«, erklärte er. »Bis ich davon überzeugt
bin, dass du alle Facetten deines neuen Lebens verstanden hast, und ich mich
versichert habe, dass dir keine Gefahr mehr von den beiden Kerlen droht, die
uns in der Gasse angegriffen haben, wirst du nicht in dem Klub arbeiten. Du
wirst dieses Kasino, ja nicht einmal dieses Apartment niemals ohne angemessenen
Begleitschutz verlassen.«
»Das ist lächerlich!«
»Es ist in deinem eigenen Interesse.«
»Für wen hältst du dich? Meinen Dad?« Cara stampfte zu
ihrem Koffer. Sie war so wütend, dass sie jeden Moment anfangen würde zu
weinen. Sie konnte nicht bei ihm bleiben und tun, was er von ihr verlangte. Sie
würde es nicht tun. Sie hatte ihr Leben immer nach ihren eigenen Vorstellungen
gestaltet, ohne die erdrückende Herrschaft eines Mannes. Das eine Mal, als sie
die Zügel aus der Hand gegeben hatte, sich erlaubt hatte, sich zu verlieben,
hatte sie es später nur bedauert. Sie wollte Seamus dafür durchprügeln, dass er
ihr so etwas antat.
Als sie sich bückte, um den Reißverschluss ihres Koffers
aufzuziehen, wurde ihr ein wenig schwindelig. Ihr Magen brannte. Sie versuchte
es zu ignorieren.
»Nein, väterlich sind meine Gefühle dir gegenüber ganz
gewiss nicht.«
Fest entschlossen, den sinnlichen Schauder, der ihren
Körper bei der sexy Heiserkeit in seiner Stimme erfasste, nicht zu beachten,
zog sie den Reißverschluss auf. Der Koffer stand noch aufrecht, und sein Inhalt
glitt in einem Haufen zerknäulter Kleidung auf den Boden. »Ich will hier nicht
bleiben«, sagte sie mit fester Stimme.
»Das weiß ich. Aber du hast keine Wahl.« Seamus trommelte
mit den Daumen auf seine Knie. »Es ist, um dich zu schützen, Cara. Um alle
Vampire der Nation zu schützen. Wenn du durch die Gegend stolperst, ohne genau
zu wissen, was du tust, riskierst du, dich zu verraten - und damit, uns alle zu
verraten. Oder du könntest ohne es zu wissen gegen unsere Regeln verstoßen und
somit straffällig werden. Das kann ich nicht zulassen.«
»Alexis hat gesagt, dass du entsetzlich verklemmt bist.«
Sie durchwühlte den Haufen auf der Suche nach einem sauberen Slip. Und ein BH
wäre sehr hilfreich. Es war gefährlich, in einem engen T-Shirt ohne etwas
drunter um Seamus herumzulaufen.
»Ich bin sehr gründlich und genau. Wenn das in Alexis'
Augen ein Fehler ist, dann sind wir eindeutig verschiedener Meinung.«
Ja, er war gründlich. In ihrem Koffer war alles, was sie
je brauchen könnte. Toilettenartikel, Kosmetiktasche, Bürste, Föhn, Pyjamas,
zusammenpassende Unterwäsche, ein paar Jeans und T-Shirts, Turnschuhe.
Er hatte sogar ihren Vibrator eingepackt.
Cara fühlte, wie sie rot wurde. Er musste ihre
Kommodenschubladen durchgegangen sein. Musste diese bestimmte Schublade
gefunden haben. In der sie verschiedene Artikel zur Stressbewältigung
aufbewahrte, wie sie es gerne im Stillen bezeichnete. Er musste ihn eingepackt
haben, um sie zu beschämen, aber irgendwie kam ihr das nicht wie etwas vor, was
Seamus tun würde. Ihre erste Einschätzung ergab mehr Sinn - dass er einfach
gründlich war und alles eingepackt hatte, von dem er glaubte, sie könnte es
brauchen.
Denn sie erinnerte sich daran, dass er überhaupt nicht in
ihrer Schublade gelegen hatte. Sie hatte ihn auf dem Bett gelassen. Für alle
Welt zu sehen. Nachdem sie ihn benutzt hatte. Oh Gott!
Er musste angenommen haben, dass sie ihn dringend
benötigte, wenn er dort für sie bereitlag.
Konnte sie sich jemals stärker gedemütigt fühlen?
»Was ist los? Habe ich etwas vergessen? Ich kann noch mal
für dich zurückgehen, oder wir kaufen alles, was du brauchst, im Kasino. Unten
sind ein gutes Dutzend Geschäfte.«
Dass er so unschuldig klingen konnte, so hilfsbereit,
brachte das Fass zum Überlaufen. »Auch eins, in dem man so was hier bekommt?«
Sie nahm den Vibrator und fuchtelte damit in der Luft herum, wollte ihm
klarmachen, dass sie nicht davon abhängig war oder so. Sie schämte sich nicht,
weil sie ihn besaß, aber sie wollte ganz bestimmt nicht, dass er glaubte, sie brauche so ein Ding. »Danke, dass du ihn eingepackt hast, allerdings wäre ich auch ein
paar Tage ohne ihn zurechtgekommen.«
Seamus blieb der Mund offen stehen. »Das habe ich nicht
eingepackt! Ethan hat deinen Koffer gepackt!«
Darüber musste sie die Augen verdrehen. »Klar doch. Als
würde Ethan, ein verheirateter Mann, einfach so meinen
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