Vegas Vampires 02 - Ein Vampir zum Anbeißen
Ire?«
»Ja. Und du Koreanerin?« Er wollte wissen, wer Cara war,
ihre Vorlieben und Abneigungen, womit sie sich tagtäglich beschäftigte. Sie
würden eine Weile zusammenwohnen müssen, und es war wichtig, dass sie sich
unterhielten, dass sie eine gemeinsame Grundlage schufen.
»Zu einem Viertel. Die anderen drei Viertel, wer weiß das
schon? Irgendwas Europäisches.« Sie deutete auf eben jenen Busen, den er eben
noch wehmütig beäugt hatte. »Keine Asiatin hat einen solchen Vorbau. Natürlich,
meine ich.«
»Aber deiner ist das? Natürlich?« Das gefiel ihm mehr, als
es sollte.
Sie lehnte sich an den Tisch, während die Hunde um ihre
Knöchel strichen. »Ja. Auch wenn es dich überhaupt nichts angeht. Ich muss
übrigens im Pflegeheim meiner Großmutter anrufen und ihnen diese Nummer hier
geben. Meine Oma hat Altersdemenz, ziemlich weit fortgeschritten, und ich will,
dass sie wissen, wie und wo sie mich erreichen können.«
»Sicher, das verstehe ich. Ich kann das Pflegeheim morgen
früh für dich anrufen, falls du Probleme damit haben solltest, nach
Sonnenaufgang nicht einzuschlafen.« Seamus schob den Stuhl vom Tisch zurück und
schlug die Beine übereinander. »Noch etwas, das du wissen möchtest?«
»Wie bist du ein Vampir geworden?«
Das war nicht schwer. »Ich war ein irischer Bauer, bis
Cromwell an die Macht kam. Dann habe ich mich meinem Vater widersetzt und mich
der Rebellion gegen England angeschlossen. Ich war ein guter Soldat, bis ich
auf Ethan traf. Er hat mich mit seinem Schwert getötet. Und dann hat er mich
aus welchem Grund auch immer vom Schlachtfeld gezogen und mir dieses Leben
geschenkt.«
»Dann war er daran schuld, dass du gestorben bist? Und er
schämte sich dafür und machte dich zu einem Vampir?«
»Genau.« Er war Ethan immer dankbar dafür gewesen. Krieg
blieb Krieg, und bei allem, was recht war, hätte er sterben müssen.
»Hmmm ... ich sehe da ein Muster. Klingt genauso wie das,
was du mit mir gemacht hast.«
Wo war Freud, wenn man ihn brauchte? »Vielleicht.«
»Na gut. Dann gib mir jetzt das Regelwerk. Ich will das
ganze Zeug auswendig lernen und dann nach Hause gehen. Ich habe keine Ahnung,
wie ich weiterstudieren soll, da es keine Abendkurse gibt, aber ich will
wenigstens in meiner eigenen Wohnung sein. Und ich darf in der Arbeit nicht
länger als zwei Wochen fehlen, oder sie suchen Ersatz für mich.«
Ihre Hand war ausgestreckt. Seamus starrte sie ungläubig
an. »Cara, ich habe kein gedrucktes Handbuch über das Vampirwesen. Für die
meisten von uns gibt es nur die mündliche Überlieferung. Es gibt zwar einige
gedruckte Exemplare, allerdings haben nur die Ältesten und der Präsident darauf
Zugriff.«
Cara verschränkte die Arme. »Und woher soll ich dann
wissen, ob ich etwas richtig oder falsch mache?«
»Ich werde es dir sagen.«
»Ich will aber nicht bei dir sein«, erklärte sie und biss die
Zähne zusammen.
»Sorry.« Er meinte es wirklich. Zum Teil. »Doch so ist es
nun mal.«
Sie stieß ein grässliches Geräusch aus und warf die Arme
in die Luft. »Du bist wie ein Holzblock. Du bist undurchdringlich. Dein
Gesichtsausdruck ändert sich nie. Du siehst immer leicht verärgert aus. Sogar
wenn ich ... du weißt schon ...« Ihre Stimme nahm wieder normale Lautstärke an.
»Noch nicht einmal dann reagierst du. Du versuchst nicht, Sex mit mir zu haben.
Nicht dass ich das wollte. Aber du versuchst es ja noch nicht einmal. Bist du
schwul?«
»Nein!« Aus genau diesem Grund mied er Frauen. Sie waren
einfach vollkommen übergeschnappt. Wie konnte sie seine Erektion nicht bemerkt
haben? Wie konnte ihr nicht auffallen, dass er schier sabberte, wenn er sie
ansah? Und warum um alles in der Welt wollte sie ihn durchdringen ? Sie schien ihn nicht
einmal zu mögen.
»Ich bin nicht schwul. Und ich versuche, nicht mit dir zu
schlafen, weil ich nicht ausnützen will, dass du verwirrt bist und dich noch
anpasst.«
»Ich bin verwirrt?«
»Bist du nicht?« Sagte sie ihm gerade, dass sie mit ihm
Sex haben wollte? Seamus fühlte, wie er aus heiterem Himmel einen Ständer
bekam.
»Ich glaube nicht.« Sie knabberte an ihrer Unterlippe.
Sehr überzeugend. »Äh ... was studierst du?« Wenn Sie
Zweifel haben - Verwirrung, Ratlosigkeit, absolute Unkenntnis -, wechseln Sie
das Thema!
Cara runzelte die Stirn. »Tiermedizin. Ich hatte
vorgehabt, Tierärztin zu werden, aber das hier hat das Potenzial, das
vollkommen zu ruinieren.«
Nun, das erklärte die Fellsammlung. »Vielleicht
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