Vegas Vampires 02 - Ein Vampir zum Anbeißen
kannst du
einige Seminare online nehmen.« Seamus liebte das Internet. Es war die beste
Erfindung seit der von elektrischem Strom.
»Das hoffe ich.«
Dann fing sie zu seiner allergrößten Bestürzung an zu
schniefen.
»Ich habe so hart gearbeitet... habe die ganze Nacht
getanzt und tagsüber die Seminare ...« Ihre Wörter verschwammen, und ihre
Unterlippe bebte.
Oh Mist! »Cara, es tut mir leid. Wirklich. Ich helfe dir,
einen Weg zu finden. Wir kriegen das schon irgendwie hin. Alles wird gut.« Oder
er würde sich selbst pfählen. Er konnte ihren unglücklichen Gesichtsausdruck
nicht ertragen und wissen, dass alles seine Schuld war.
Sie drückte sich den Handballen auf den Mund und atmete
ein paarmal tief ein, als versuchte sie, sich selbst unter Kontrolle zu
bekommen. »Warum hast du mich letzte Nacht angesprochen? Wolltest du mich
beißen?«
»Also.« Er hätte wissen müssen, dass er früher oder später
darauf angesprochen werden würde. Ehrlichkeit erschien ihm als die weiseste
Entscheidung. Das erklärte er Ethan immer. Sag die Wahrheit und entschuldige
dich, wenn du einen Fehler gemacht hast, oder man wird dich später noch in den
Hintern beißen.
»Üblicherweise raten wir davon ab, Sterbliche zu beißen.
Ich selbst habe es seit ein paar hundert Jahren nicht mehr getan. Doch letzte
Nacht habe ich dich tanzen gesehen. Ich fühlte mich zu dir hingezogen, zu
deiner Art, dich zu bewegen, wie du deinen Körper verstehst.« Allein bei der
Erinnerung daran wurde er steif. Es half nichts, dass ihre Augen sich
verschleierten, dass er spüren konnte, wie die sexuelle Anspannung zwischen
ihnen stärker, lauter und schneller vibrierte, als jenes kleine Spielzeug von
ihr es jemals könnte. »Ich wollte dich verführen. Das war mein hauptsächliches
Ziel.«
Ihre Wangen wurden pink. »Du wolltest Sex mit mir?«
Er nickte. »Ich dachte, ich könnte dich mit ein wenig
Vampirüberzeugungskunst dazu bringen.« Was billig und ekelerregend klang, als
er es jetzt laut aussprach. Er war ein solches irisches Schwein. »Aber ich
versichere dir, dass ich nichts getan hätte, was du nicht auch gewollt
hättest.« Als ob es das besser machen würde.
»Dann sah ich also aus wie eine Frau, mit der man leicht
seinen Spaß haben kann?«
Diese Frage würde er nicht beantworten, da sie ihn sonst
möglicherweise kastrierte.
Stattdessen sagte er: »Ich dachte, dass du schön bist. Die
erste Frau, die mich seit zweihundert Jahren zu etwas Unbesonnenem
hingerissen hatte. Gewiss hätte ich etwas besser darüber nachdenken sollen,
wenn man bedenkt, wie die Sache ausgegangen ist.«
»Gewiss.«
Allerdings war
zu seiner Erleichterung die bebende Unterlippe verschwunden, und sie sah nicht
allzu verärgert aus.
Seamus wandte sich ab, um den
Terminplan der
kommenden Woche auszudrucken, dankbar, dass er dieser Silberkugel ausgewichen war.
Er war nicht darauf gefasst, dass Cara ihren kurven reichen, sexy Körper zwischen ihn und den Computerbildschirm schieben würde. Überrascht
fand er sich ihren Brüsten gegenüber. Wow, Boy! Viel besser als die geometrischen
Figuren seines Bildschirmschoners.
Als es ihm endlich gelang, den Blick von ihrem Busen zu
reißen und ein bisschen aufwärts wandern zu lassen, betrachtete er fasziniert,
wie ihre Lippen sich sinnlich öffneten und ihre Hüften anfingen zu kreisen.
»Wie wäre es mit einem Lapdance, Soldat?«
6
Ringo ging in Donatellis Luxussuite im Venetian auf und ab und versuchte Smiths Jammern und Klagen zu überhören.
»Es war nicht meine Schuld, Mr. Donatelli, das kann ich
Ihnen sagen. Die Frau hat mich abgelenkt.«
»Die Frau.« Donatelli entfaltete seine Leinenserviette und
legte sie sich auf den Schoß. Er saß an dem verzierten runden Tisch im
Wohnbereich. »Die Frau hat dich abgelenkt?«
Seine Stimme war ruhig, und er schaute Smith nicht einmal
an, doch Ringo wusste, dass er wütend war. In der Ader an seiner Schläfe pochte
das Blut, und seine Schultern waren verspannt. »Das ist bereits die zweite
sterbliche Frau, die dich in den letzten Monaten abgelenkt hat. Die zweite
Sterbliche, die du getötet hast.«
»Ich habe sie nicht umgebracht!« Die Farbe wich aus Smiths
fleischigem Gesicht. Seine Vampirblässe wurde durchscheinend.
»Aber du hast Alexis Baldizzi umgebracht, oder?«
Ringo blieb stehen und beobachtete, wie Smith reagierte.
Er hatte nicht gewusst, dass Donatelli für Alexis' Tod als Sterbliche
verantwortlich gewesen war, wenn auch nur indirekt. Er durchschaute
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