Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen
können nur dann ein Kind zeugen, wenn sie oder die Sterbliche das rezessive Gen besitzen, das ich erwähnt habe. Vampire ohne das Gen, die sich mit Sterblichen ohne das Gen paaren, werden niemals ein Kind zeugen. Aber was geschieht, wenn eine Unreine wie Brittany sich mit einem
Vampir paart? Ich habe das Gen, und Brittany hat es von ihrer Mutter. Ich habe den aktiven Virus, Brittany den inaktiven. Wenn Brittany das Gen auch noch von ihrem Vampirvater hat, dann bekommt unser Kind im Prinzip eine doppelte Dosis des Virus und ein vollständiges Reproduktionsgen.«
»Und was zum Teufel bedeutet das?«
Corbin schaute hinab auf die blinkenden Lichter der Spielhalle. Seine Gedanken waren sorgenvoll und seine Selbstvorwürfe stark. Er hatte die Fakten gewusst, aber er hatte sich nicht darum gekümmert. Er hatte sich darauf konzentriert, ein Medikament herzustellen, das den Virus unterdrückte, nicht auf Reproduktionsmedizin. »Es bedeutet, dass unser Kind unsterblich sein wird, ohne dass es sich von Blut ernähren muss. Im Grunde genommen ein Superbaby.«
»Sie wollen mich wohl auf den Arm nehmen! Verdammter Mist!«
»Das darf nie an die Öffentlichkeit. Niemand darf das wissen, oder mein Kind ist in großer Gefahr, Carrick. Die nach Wachstum streben wie Donatelli – die werden dieses Baby unter ihre Kontrolle bringen wollen. Sie werden herausfinden wollen, wie sie es vermehren können, wie sie eine Superrasse erschaffen können, wenn Sie so wollen, und das dürfen wir nicht zulassen.« Corbin rutschte unruhig und wütend hin und her. »Sie wissen, was für eine wunderbare Frau Brittany ist. Dieses Kind hat jede Möglichkeit und jedes Recht auf ein normales Leben mit ihr als seiner Mutter. Das ist es, was ich mir wünsche, was Brittany und unser Baby verdienen, und
ich kann nicht zulassen, dass irgendjemand einem von ihnen weh tut.«
»Sie haben meine volle Unterstützung, Atelier. Ich will auch nicht, dass Brittany oder dem Baby etwas passiert. Aber ich weiß nicht, wer Brittanys Vater ist. Nur ihre Mutter wusste es, und die ist seit fünfzehn Jahren tot. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob der Vampir, mit dem sie geschlafen hat, weiß, dass es ein Kind gibt. Wenn er es weiß, so gibt es zumindest keinerlei Hinweise darauf.«
»Ich habe eine DNA-Datenbank von ungefähr zwanzig Prozent aller bekannten Vampire. Ich kann Brittany durchlaufen lassen und nachsehen, ob wir einen genetischen Treffer landen.« Er würde eine Probe von ihr nehmen müssen. In jener Nacht, als er ihr Blut abgenommen hatte, jener Nacht, als sie ihr Baby gezeugt hatten, war er tatsächlich gegangen und hatte das Serumröhrchen mit ihrem Blut auf ihrer Kommode stehen lassen. Er war nur aus diesem einen Grund in ihre Wohnung gekommen, nämlich um eine Spende zu bitten, und er hatte das Blut prompt vergessen. Absolut lächerlich.
»Sie haben eine DNA-Datenbank? Wie zum Teufel haben Sie das angestellt? Haben Sie auch meine DNA?« Ethan sah entrüstet aus.
»Ja.« Corbin zuckte die Schultern und war nur ein klein wenig verlegen. »Wissen Sie, es ist gar nicht schwer, an die Proben zu kommen. Ein ausgegangenes Haar hier und dort, ein Glas mit Speichel, das irgendwo stehen bleibt, Haut, Blut …« Er verstummte, als er Carricks Gesichtsausdruck wahrnahm.
»Das ist einfach nicht richtig, Atelier. Das ist gestohlen!«
»Ist es nicht. Wenn Sie Ihre DNA einfach irgendwo rumliegen lassen, dann wird sie zum Allgemeingut.« Er würde sich nicht dafür entschuldigen. Er war kein Krimineller oder übergeschnappter Wissenschaftler. Er stellte seine Forschungen an, um Vampiren eine Wahl zu ermöglichen. »Die Sache ist die: Ich weiß, wer das Gen hat und wer nicht.«
Ethan schüttelte den Kopf und beugte sich über den Tisch vor. »Aber Sie wissen nicht, dass vor gut neunhundert Jahren meine Schwester ein Kind geboren hat, wie Ihres eins sein wird. Meine Schwester war eine Unreine, obwohl ich nicht weiß, wer ihr Vater ist. Ich weiß jedoch, wer der Vampirvater ihres Kindes war. Und ich weiß, dass meine Nichte allem Anschein nach bei bester Gesundheit war und niemals Blut brauchte.«
Corbin starrte Carrick ungläubig an. »Es gab ein Kind? Wer war der Vater?« Er wusste, dass Carricks Schwester einst mit Donatelli verheiratet gewesen war, der an einem Bevölkerungswachstum unter den Vampiren interessiert und Carricks Gegner im Präsidentschaftswahlkampf gewesen war, bis er plötzlich aufgegeben hatte. Aber ihre Hochzeit war erst kürzlich gewesen, erst
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