Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen
ein paar hundert Jahre her, nicht fast ein Jahrtausend.
»Es tut nichts zur Sache, wer es war, denn er wusste nichts von dem Kind. Und ich weiß, dass er nicht länger in der Nation aktiv ist. Ich habe es Ihnen gesagt, um Ihnen die Sorgen um Ihr Kind zu nehmen, doch ich respektiere die Privatsphäre meiner Schwester.«
»Ich verstehe. Ich danke Ihnen, dass Sie mir erzählt haben, was Sie wissen.« Es beruhigte ihn tatsächlich, auch wenn er sich sicher gewesen war, dass sein Baby kein Blut brauchen würde, nachdem er die biologischen Auswirkungen überdacht hatte.
»Was ist aus Ihrer Nichte geworden? Hatte sie ein normales Leben? Und wie alt wurde sie?«
Ethan schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid, aber ich muss Ihnen leider sagen, dass meine Nichte sich als junge Frau das Leben genommen hat. Sie machte es gründlich – durch Enthauptung.«
Corbin bereute seine Frage sofort. »Grundgütiger, das tut mir leid, Carrick.«
Ethan nickte. »Ja, mir auch. Also, wie viele Vampire besitzen dieses Gen?«
»Von den zwanzig Prozent bekannter Vampire, die ich überprüft habe, haben nur zehn Prozent das Gen. Wenn man also eine gewisse Fehlerquote in Betracht zieht, dann sind es wohl zwischen einhundertfünfzig und zweihundertfünfzig Vampiren von den zehntausend, die wir insgesamt sind. Jeder dieser Männer ist in der Lage, unzähligen Nachwuchs mit Frauen, die das Gen in sich tragen, zu zeugen. Ich bin einer von ihnen. Sie sind es nicht.«
Carrick sank rasch in seinen Sessel zurück. »Oh, das beruhigt mich jetzt aber. Gut zu wissen, dass ich über die Jahrhunderte nicht einen Haufen Kinder in die Welt gesetzt habe, ohne zu wissen, dass ich der Schuldige bin.«
Corbin zuckte zusammen. »Wie schön für Sie.«
»Sorry.« Carrick zog eine Grimasse.
»Schon gut. Ich bin mir sicher, dass Brittany die erste Frau ist, die von mir schwanger geworden ist.« Denn im Allgemeinen wurde Corbin mit Frauen nicht intim. Er sprach sie an, er war charmant und flirtete mit ihnen, er zog sie in einen Bann der Leidenschaft und nahm ihnen zu Forschungszwecken Blut ab, aber er verführte sie nicht ganz. Außer Brittany.
»Was soll ich also für Sie tun? Wie beschützen wir Brittany und das Baby?«
Jetzt kam der schwierige Teil, das Dilemma, das sich Corbin wieder und wieder durch den Kopf hatte gehen lassen, weil seine Lösung ihm nicht gefiel. Doch es war notwendig, und das wusste er.
»Niemand darf erfahren, dass der Vater von Brittanys Kind ein Vampir ist. Alle müssen in dem Glauben bestärkt werden, dass sie von einem Sterblichen schwanger geworden ist, der nichts von ihr oder dem Baby wissen will. Dann wäre das Kind nur zu einem Viertel ein Vampir und somit nichts Besonderes. Niemand wird sich darum kümmern. Später, wenn ich Brittany heirate, werden alle glauben, ich wäre der Stiefvater, und wir hätten uns ganz normal ineinander verliebt, obwohl sie das Kind eines anderen Mannes in sich getragen hat, und ich würde das Baby adoptieren. Auf diese Weise bin ich in ihrer beider Leben körperlich präsent, um sie zu beschützen.«
Der Gedanke, dass niemand erfahren würde, dass sie sein Kind trug, sein Fleisch und Blut, machte ihm schon etwas aus, aber Corbin sah keine andere Möglichkeit.
Carricks Augenbrauen schossen in die Höhe. »Atelier … was zum Teufel lässt Sie glauben, dass Brittany Sie heiraten wird, nur um beschützt zu werden?«
Nun, das glaubte er nicht, allerdings würde sie sicherlich irgendwann verstehen, warum es nötig war. »Sie wird das Beste für das Kind wollen.«
»Ist es wirklich nötig? Es kommt mir ein wenig drastisch vor.«
»Ja, es ist nötig.« Er war sich sicher. »Wissen Sie, was sie tun werden, wenn sie davon erfahren? Es gibt welche, die würden dieses Baby in einem Labor aufziehen, seine Fähigkeiten prüfen, die Grenzen austesten, um zu sehen, wozu es fähig ist. Die logische Folge in wissenschaftlicher Hinsicht ist, dass mein Kind ein Team von fähigen Wissenschaftlern dazu bringen kann, eine Superrasse zu erschaffen – entweder durch erzwungene Zucht oder durch Klonen.«
Carricks Gesichtsausdruck spiegelte das Entsetzen wider, das Corbin fühlte. »Oh mein Gott! Mir wird ganz schwindelig. Das ist ein wissenschaftlicher Albtraum!«
»Das ist ein doppelschneidiges Schwert, Carrick. Indem ich herausgefunden habe, wie man den Vampirismus rückgängig machen kann, habe ich auch herausgefunden, wie er zu vermehren ist.« Corbin schwenkte die Flüssigkeit in seinem Glas. »Nach
Weitere Kostenlose Bücher