Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen
wie das Land vor unserer Zeit. Ethan schickt ihr Sachen per Post, oder – wenn es dringend ist – per Global Express. Aber die Sache ist die – und bitte lass Ethan nicht wissen, dass ich das gesagt habe …« Alexis kaute auf ihrem Fingernagel und zuckte die Achseln. »Ich glaube, Gwenna hat nicht alle Tassen im Schrank. Sie ist wohl nicht gerade die geeignetste Person, um dir einen Rat zu geben.«
Brittany gab nichts darauf. Alexis war so rational, so geradeheraus mit ihrer Meinung, dass jeder, der davon ein bisschen abwich, ihr bereits merkwürdig vorkam. Für sie gab es im Leben nur Schwarz und Weiß. Aber Brittany vertrat die Ansicht, ein jeder wäre zu einem gewissen Grad merkwürdig, und ein bisschen komisch zu sein, würde nicht ausschließen, dass ein Mensch gleichzeitig auch brillant sein konnte. Sie wollte den Trost, den das Gespräch mit einer Frau versprach, die ein Kind mit ähnlichen Genen zur Welt gebracht hatte.
»Das ist mir egal. Ich möchte mit ihr sprechen. Kann Ethan sie für mich kontaktieren? Oder meinst du, es wäre ihr lieber, wenn ich rüberflöge?«
»Gütiger Himmel, mach das bloß nicht. Du bleibst schön hier, und ich bitte Ethan, mit ihr zu sprechen.« Alexis warf ihr einen ernsten Blick zu. »Versprich mir, dass du nicht um die halbe Welt reist. Das meine ich ernst.«
Brittany schob ihre Hand unter ihren Oberschenkel und kreuzte die Finger. Sie machte keine Versprechungen, die sie nicht halten konnte. Während sie zwar im Augenblick nicht vorhatte, nach Europa zu fliegen, wollte sie sich doch alle Optionen offenhalten. Ihre Antwort fiel deshalb bewusst vage aus. »Okay.«
»Was ist okay?«
Mist, Alexis kannte sie einfach zu gut. »Okay, ich werde nicht sofort nach Europa fliegen. Oder ohne mich vorher mit dir zu besprechen.«
Alexis seufzte und entriegelte das Auto, damit sie aussteigen konnten. »Du wirst mich noch mal umbringen.«
»Du kannst nicht sterben«, wies Brittany sie verschmitzt auf das Offensichtliche hin.
»Sei nicht so frech.«
Brittany lachte. Es war schön zu wissen, dass sich einige Dinge nie ändern würden.
»Hey, kommst du noch mit auf ein Bier?«, fragte Travis Corbin, als sie endlich aus dem Seminarraum wankten, vollgestopft mit Informationen und einem völlig neuen Verständnis des Wortes Verantwortung.
Corbin hatte sich den Ärmel auf der Herrentoilette ausgewaschen und sein Hemd überprüft, ob es irgendwelche sichtbaren Spuren von Austins Spuckerei gab. Es sah präsentabel aus, und Corbin nahm an, dass nur eine Vampirnase in der Lage war, den säuerlichen Geruch wahrzunehmen. »Klar.«
»Dave, Jason, seid ihr dabei?«, fragte Travis die anderen.
»Ich komm mit«, sagte Jason und fuhr sich mit der Hand durch sein kurzes Haar und kratzte sich am Kopf. »Kann nach dem Ganzen gut ein kühles Blondes gebrauchen. Herr im Himmel. Erziehung ist wie Polizeiarbeit – Regeln, Vorschriften und Papierkram.«
»Ich muss nach Hause«, sagte Dave und zuckte entschuldigend die Schultern. »Meine Frau ist nicht gern allein.«
Als er winkte und den Flur hinuntertrottete, schüttelte Travis den Kopf. »Der Kerl steht schon ganz schön unterm Pantoffel.«
»Aber wirklich«, stimmte Jason zu. »Ich habe mir gedacht,
hey, wir sollten ruhig noch mal ausgehen, solange wir das können, nicht? Ich meine, wenn das Baby erst mal da ist, ist das eh vorbei. Zumindest für eine Weile.«
»Genau.« Travis klopfte Corbin mit dem Handrücken gegen den Oberkörper. »Okay, Leute, ruft eure Ladys an und ich meine. Erzählen wir ihnen, was los ist.«
»Oh, ich muss Brittany nicht anrufen«, sagte Corbin und schüttelte den Kopf, als Travis ihm sein Handy anbot. »Aber ihr zwei solltet das tun.«
Beide starrten ihn an, Travis schockiert und Jason skeptisch.
»Willst du sterben, Mann?«, fragte Jason.
»Sie ist bei ihrer Schwester«, wich Corbin aus. Es war ihm ein wenig peinlich, dass Brittany und er nicht verheiratet waren. »Sie hat sich nicht gut gefühlt, deshalb hat ihre Schwester sie abgeholt.«
»Ja, allerdings wird sie da nicht übernachten, und sie wird richtig sauer sein, wenn sie nach Hause kommt, und du bist nicht da.«
Corbin gab ein nichtssagendes Geräusch von sich und sagte: »Jetzt mach schon und ruf deine Frau an.«
Travis zog eine Augenbraue hoch. »Mann, habt ihr euch gestritten, oder was? Wenn sie komisch ist, dann musst du damit zurechtkommen. Die ganzen Hormone und so, ihr müsst das wieder in Ordnung bringen, verstehst du, was ich meine?
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