Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen
vertrauen konnte. Leider hatte er keine Ahnung, wer diese Person sein könnte.
Es war an der Zeit, dass er in sein Labor zurückkehrte. Er hatte zwei Nächte verloren, und er musste seinen neuesten Impfstoff testen. Er berührte Brittanys warme Schulter, roch ihr pulsierendes Blut und ihren Nachtschweiß, lauschte dem Geräusch ihres regelmäßigen Herzschlags. Plötzlich bemerkte er, dass er einen zweiten Rhythmus hören konnte. Den raschen, flatternden Herzschlag ihres ungeborenen Kindes. Corbin stand von Ehrfurcht ergriffen stocksteif da. Es klang absolut unglaublich, Mutter und Kind, nicht als Gespann, sondern als Einheit. Und beide gehörten sie ihm.
Mon Dieu. Er spürte, wie die Liebe zu ihrem Kind in seinem Innern anschwoll, greifbar, überwältigend.
Corbin riss sich von ihr los und zog sich ins Wohnzimmer zurück, während sein Herz schneller schlug als gewöhnlich. Er hatte einen pelzigen Geschmack im Mund, und er war von großer Freude ergriffen, und zugleich von unbeschreiblicher Angst. Er bewegte sich schnell, fast gehetzt, als er Brittany verließ.
»Alexis, Sie müssen sie beschützen.«
Alexis nahm einen Schluck von dem Glas Blut, das sie in der Hand hielt, und betrachtete ihn mit einer gehörigen Portion Misstrauen. »Wovor?«
»Ich sorge mich um Brittany. Und um unser Kind.« Corbin spürte, wie seine Hände sich zu Fäusten ballten, und atmete tief ein. »Und während Sie sich in vielen Punkten irren, so haben Sie doch recht damit, dass meine Arbeit kontrovers ist. Ich weiß nicht, was die Zukunft für uns bereithält, aber ich weiß, dass, wenn die falsche Person über die Herkunft vom Baby Ihrer Schwester Bescheid weiß, diese Person nicht zögern wird, unser Kind für ihre Zwecke zu missbrauchen. Es gibt Leute, die wollen, dass ich sterbe, die nur darauf warten, dass ich meine Forschungen beende, um mich dann umzubringen, und wenn ich Brittany nicht mehr beschützen kann, dann müssen Sie das tun. Sie und Ihr Mann.«
»Ich bringe jeden um, der Brittany auch nur anrührt. Aber warum sollten die Interesse an ihrem Kind haben?«
Corbin warf einen Blick zurück auf die Schlafzimmertür. »Dieses Kind wird unsterblich sein, ohne dass es Blut trinken muss. Ich habe es Brittany noch nicht erzählt, da ich ihr keine Angst machen möchte, doch Carrick kennt die Wahrheit. Und ich erzähle es Ihnen, weil Sie Brittanys erster Schutz gegen alles Üble sind.«
»Herr im Himmel!« Alexis war leichenblass. »Und da wundern Sie sich noch, warum ich Sie nicht ausstehen kann?«
»Niemand darf erfahren, dass das Baby von mir ist. Alle müssen denken, dass es einfach von irgendeinem Sterblichen ist. Und dann werde ich Brittany heiraten, damit ich ihr nahe genug bin, um sie zu beschützen und
mich darum zu kümmern, dass niemand je die Wahrheit herausfindet.«
»Brittany hat sich dazu bereit erklärt, allen zu sagen, das Baby wäre von irgendeinem Sterblichen?« Ihr Gesichtsausdruck verriet deutlich, für wie unwahrscheinlich sie das hielt.
»Ich habe sie nicht darum gebeten, das zu tun. Sie wissen doch, wie sie ist. Ich glaube nicht, dass sie mit einer solchen Lüge einverstanden wäre.« Corbin fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Ich hätte nicht so bald wieder zurückkommen dürfen, aber ich musste sie einfach sehen. Ich konnte ihr nicht fernbleiben. Ich empfinde sehr stark für sie.«
Alexis sah entsetzt aus. »Oh Gott! Sie lieben sie, stimmt’s?«
»Möglich.« Er war sich nicht sicher, wie sich Liebe anfühlte, doch er hatte definitiv sehr starke Gefühle für Brittany, Gefühle, die in den acht Wochen ihrer Trennung nur noch stärker geworden waren.
»Ich vermute, sie empfindet das Gleiche. Also nehme ich mal an, dass ich mich wirklich damit abfinden und Sie akzeptieren muss. Mist.« Alexis stellte ihr Glas laut klirrend auf dem Frühstückstisch ab. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich es schaffe, sie anzulügen.«
»Das werden Sie aber müssen.« Corbin trat einen Schritt auf sie zu. »Und sagen Sie, wissen Sie vielleicht, wer Brittanys Vater ist?«
»Nein. Zum tausendsten Mal: nein! Ethan und Seamus haben mich das schon gefragt.« Alexis schüttelte den Kopf. »Ich weiß nur, dass meine Mutter ihn kennengelernt
hat, als sie in einem Club gearbeitet hat. Und ich erinnere mich an den Tag, als mein Vater es rausgefunden hat. Meine Eltern haben sich gestritten, und er drohte damit, sie zu verlassen und uns zwei mitzunehmen. Und sie hat ihm gesagt, mich könnte er ruhig mitnehmen, aber nicht
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