Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen
Blatt Papier? Ich schreibe ihr meine Adresse und Telefonnummer auf.« Er hatte kein Handy, weil es niemanden gab, der ihn anrufen würde, doch in seiner Wohnung gab es ein Telefon.
»Das wurde aber auch Zeit«, murmelte Alexis, als sie die Schublade des Tischchens aufzog, das Brittany neben der Küchentür stehen hatte. Sie holte Papier und einen Stift heraus und reichte es ihm.
Der Block trug die Aufschrift: Ein breites Lächeln von Dr. Brittany Baldizzi. Ein großer Backenzahn mit einem strahlenden Gesicht war neben der Textzeile abgebildet. Unbewusst fuhr er sich mit der Zungenspitze über die Zähne. Er war noch nie bei einem Zahnarzt gewesen.
Während er schrieb, sagte er: »Können Sie Seamus bitten, die Information für mich zu beschaffen? Ich werde mit den Datensätzen anfangen, die ich bereits habe.«
»Können Sie nicht jetzt schon einen Suchlauf nach Nationalität starten? Wenn nicht, dann kann ich schon fragen, aber Seamus und ich, wir kommen nicht wirklich gut miteinander aus. Er wird nicht gerade vor Freude einen Luftsprung machen, dass er mir helfen kann.«
»Gibt es irgendjemanden, mit dem Sie zurechtkommen?«, fragte er. Er war ehrlich neugierig.
»Mit Brittany. Und mit Ethan.« Sie zuckte die Schultern. »Meistens. Und mit Cara. Und Kelsey. Mit meiner Freundin vom College, Judith. Mit meinem ehemaligen
Nachbarn, Bob, der mein altes Haus für den Winter gemietet hat, damit seine Mutter aus North Dakota ihn hier besuchen kann, ohne bei ihm wohnen zu müssen.«
»Sie haben ein Haus?« Das interessierte Corbin. Brittany hatte eine Wohnung, genau wie er. Sie wollte ein Haus mit Garten. »Gehört da ein Grundstück dazu?«
»Sie meinen ein Garten? Schon, aber da wachsen hauptsächlich Wüstenpflanzen von hier. Kein Rasen. Ich werde es wahrscheinlich verkaufen, wenn Bobs Mom im Frühling wieder abreist. Warum?«
»Brittany hätte gern, dass wir in einem Haus wohnen. Das ist alles. Vielleicht könnte ich es Ihnen ja für sie abkaufen.«
Alexis zog eine Grimasse, als sie den Zettel von ihm entgegennahm. »Wow. Und dann sind wir einfach eine große, glückliche, untote Familie, was?«
»Das können wir nur hoffen.« Corbin deutete eine Verbeugung an. »Und jetzt: Excusez-moi. Ich muss los, um diesen Abgleich laufen zu lassen und um etwas zu essen.«
»Das ist wirklich toll. Wir werden noch die Waltons in den Schatten stellen. Wir sind die neue amerikanische Vorzeigefamilie.«
»So ist es geplant.« Corbin grinste, er konnte es sich fast vorstellen. »Wir werden eine Familie sein.« Aber zuerst musste er noch einen fruchtbaren Vampir aufdecken und ein genetisches Rätsel lösen.
10
R ingo stand vor dem Springbrunnen, der sich majestätisch vor dem Bellagio erhob. Das Becken wurde von eingelassenen Lichtquellen beleuchtet, und das Wasser rauschte beständig hinter ihm. Er vermied es, unruhig hin und her zu laufen, konnte aber nicht verhindern, dass er auf den Fußballen wippte. Donatelli hatte ihm gesagt, er sollte um vier Uhr früh hier sein, und er war pünktlich, nach einem anstrengenden Nachtflug von New York.
Kelsey war auf der anderen Straßenseite in einer Bar. Sie hatte Angst, in ihre alte Suite im Ava zurückzugehen, und war sich sicher, dass Carrick den Zugangscode geändert hatte. Ringo musste zugeben, dass das durchaus möglich war, und er zweifelte auch nicht daran, dass er selbst bereits vor Monaten aus seiner alten Wohnung geflogen war und sein Vermieter seinen ganzen Kram bei eBay verhökert hatte. Also hatte er nicht protestiert, als Kelsey darauf bestanden hatte, mit ihm zu kommen, denn ehrlich gesagt wusste er nicht, was er sonst mit ihr anfangen sollte. Das Bargeld in Donatellis Brieftasche hatte für ihre Motelrechnung und den Flug gereicht, aber das war’s dann auch schon gewesen. Ringo hatte
die Kreditkarte nicht benutzen und damit den Italiener vielleicht verärgern wollen, bevor er sich nicht sein Geld abgeholt hatte.
Fünfundzwanzig Riesen. Donatelli hatte ihm gesagt, der Russe, Chechikov, würde ihm das Geld geben, und im Gegenzug würde er ihm den Namen der Frau nennen, die Ateliers Baby erwartete. So einfach.
Warum kam er sich also vor, als säße er in einer beschissenen Falle?
Der Dezemberwind war für Sterbliche kalt, und die wenigen Touristen, die unterwegs waren, trugen dicke Jacken. Es wäre nicht schwer, ein Messer zu verstecken. Ringo tat es selbst. Aber es würde einem anderen Vampir schwerfallen, ihm auf dem Vorplatz des Bellagio unbemerkt den Kopf
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