Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen
nicht, in welcher Gefahr sie möglicherweise schweben mochte, doch er musste sich davon überzeugen, dass alles in Ordnung war.
»Shit, ich hatte schon den Eindruck, dass Sie das sagen würden.« Alexis riss die Tür weit auf. »Und nur fürs Protokoll: Ich mag Sie nicht. Und wenn Sie sie aufwecken, werde ich Ihnen weh tun.«
Corbin war daran gewöhnt, dass die Leute ihn nicht mochten. Normalerweise war ihm das egal. Es war der Preis für seine Arbeit, von der er fest überzeugt war und die er niemals aufgeben würde. Aber das hier war Brittanys Schwester. Sie würden wohl oder übel viel Zeit miteinander verbringen müssen.
Er trat in die Wohnung. »Was habe ich getan, dass Sie so schlecht auf mich zu sprechen sind?«
»Sie meinen, außer mit meiner Schwester zu schlafen, kaum zwei Minuten nachdem Sie sie kennengelernt haben, nicht zu verhüten, sie zu schwängern, ihr zu versprechen, Sie wären immer für sie da, nur um dann für acht Wochen zu verschwinden? Außer dem?«
Corbin starrte sie trotzig an. Was wusste sie schon
über seine Beziehung mit Brittany? Das waren nur die oberflächlichen Fakten, sonst nichts. »Ja, außer dem.«
Seine Kaltschnäuzigkeit überraschte sie. Sie schaute ihn finster an, als sie die Tür schloss. »Dann ist da noch die Tatsache, dass Sie eine Frau umgebracht haben. Ganz zu schweigen davon, dass Sie bis über beide Ohren in kontroverser Vampirforschung stecken, die verdammt nach moralischen Zwickmühlen riecht. Ich stell mir gerade tiefgefrorene Vampirembryos vor. Gott, man denke nur an die Klagen bei Gericht. Ich wollte, dass meine Schwester einen Angestellten heiratet. Ich wollte, dass sie ein normales Leben führt, mit einem normalen Mann und einem normalen Baby. Das hat sie verdient, verdammt noch mal. Ich habe mir den Arsch aufgerissen, um ihr das zu ermöglichen, und ein Techtelmechtel mit Ihnen und alles ist beim Teufel!«
Nun, ihre Gefühle waren vollkommen klar. Corbin ließ sie sich auskotzen. Sie starrte ihn finster an, und er starrte zurück. »Sonst noch was?«
»Sie sind komisch.«
Wenn er nicht so wütend wäre, hätte er vielleicht gelacht. Stattdessen steckte er die Hände in die Hosentaschen und hoffte, ein gewisses Maß an Selbstbeherrschung zu bewahren. »Ich will mich nicht verteidigen. Ich habe mit Brittany geschlafen, kaum dass wir uns kannten. Das stimmt. Genau wie die Tatsache, dass sie mit mir geschlafen hat, kaum dass sie mich kannte. Ich habe nicht verhütet, und sie auch nicht. Und danach haben wir uns darauf verständigt, dass wir einander nicht mehr treffen wollten. Das sind die Tatsachen,
und die gehen Sie überhaupt nichts an. Aber wenn Sie sich schon einmischen, will ich nur so viel sagen: Wenn Sie mit den Entscheidungen Ihrer Schwester nicht einverstanden sind, dann ist das zwar schade, aber nichts, woran Sie etwas ändern könnten. Und was Sie wollen, ist absolut unerheblich. Wichtig ist allein, was Brittany will, und sie verdient es, glücklich zu sein. Unterstützt zu werden. Und Sie helfen ihr weder bei dem einen noch bei dem anderen, indem Sie ihre Handlungen verurteilen und missbilligen und mir gegenüber gemein sind.« Corbin hielt einen Moment inne, da seine Wut ihn zu übermannen drohte. »Und jetzt bitte ich Sie, zum Wohle Ihrer Schwester der Tatsache, dass ich komisch bin, nicht allzu große Bedeutung beizumessen.«
Mit diesen Worten schob er sich an der pinkfarbenen Couch vorbei und ging zu Brittanys Schlafzimmer.
»Verdammt«, hörte er Alexis hinter sich sagen. »Sie haben mehr Mumm in den Knochen, als ich dachte.«
Corbin ignorierte sie und öffnete leise die Tür. Brittany schlief, wie Alexis gesagt hatte, und sie hatte in der kühlen Dezemberluft die Decke über ihren Bauch und ihre Schultern gezogen. Er konnte ihren Körper nicht sehen, was enttäuschend war. Er hatte sie im Nachthemd sehen wollen oder vielleicht auch in ihrer Unterwäsche, hatte ihren Körper sehen wollen, den Bauch, in dem sein Kind heranwuchs. Er hatte ihren nackten Körper seit neun Wochen nicht mehr gesehen. Die Veränderung musste merklich sein.
Er begnügte sich damit, ihr ihr neuerdings kurzes Haar aus der Stirn zu streichen, und seufzte erleichtert.
Er hatte gehofft, die Realität ignorieren zu können, aber das Treffen mit Chechikov hatte ihn daran erinnert, wer er war und dass sie niemals ein normales Leben miteinander haben würden. Nicht bevor er das Heilmittel gefunden hatte und sein Wissen jemandem zur Verfügung gestellt hatte, dem er
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