Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen
Brittany, denn sie sei nicht seine Tochter.« Sie verdrehte die Augen. »Nett, nicht wahr? Er sagte, sie würde lügen, und sie wies ihn darauf hin, dass Brittany schwarzes Haar hatte, während seines aschblond war, ob ihm das denn nie aufgefallen sei. Dann hat er gesagt, sie sei eine Schlampe, worauf sie lachte und konterte, Italiener seien schließlich dafür bekannt, gute Liebhaber zu sein, anders als Dorfdeppen aus West Virginia. Also ist er gegangen, ohne mich, möchte ich hinzufügen, trotz ihres Angebots, mich doch mitzunehmen. Man sollte meinen, sie hätten nicht so rumgebrüllt, vor allem, da ich ja nebenan vor dem Fernseher saß und …«
Corbin sog zischend die Luft ein.
Alexis riss den Kopf hoch.
Er sah den Moment, in dem ihr bewusst wurde, was sie gesagt hatte. »Italiener … wie bin ich jetzt darauf gekommen? Ich habe mich vorher nie daran erinnert. Mist! Was hat das zu bedeuten? Ich hatte immer angenommen, meine Mutter wäre italienischer Abstammung. Deshalb heißen wir ja Baldizzi – es ist ihr Mädchenname.«
»Es bedeutet entweder, dass Ihre Mutter Ihren Vater angelogen hat, um ihn zu ärgern, oder dass sie glaubte, der Mann, mit dem sie geschlafen hat, wäre Italiener,
oder dass der Mann, mit dem sie geschlafen hat, wirklich Italiener ist.« Corbins Gedanken überschlugen sich, versuchten die Einträge in seiner Datenbank zu sortieren. Hatte er die DNA von irgendeinem italienischen Vampir, um einen Vergleichslauf zu starten? Er hatte Brittanys Haar aus der letzten Nacht, die sie miteinander verbracht hatten, und er hatte es vor Wochen bereits analysiert. Allerdings hatte er gerade erst mit der mühsamen Aufgabe angefangen, ihre DNA mit der von möglichen Vätern abzugleichen. Er hatte mit einer Gruppe europäischer Vampire begonnen, doch ihre Zahl lag bei über zwölfhundert. Mit dreihundert war er durch, ohne eine Übereinstimmung gefunden zu haben. Wenn er diese Gruppe aufspalten konnte, und nur die Italiener …
Vielleicht hatten sie bereits die Antwort auf die Frage, wer Brittanys Vater war, wussten es nur noch nicht.
Aber Corbin hatte nur zwanzig Prozent aller Vampire in seiner Datenbank. Da sie zu fünfundsiebzig Prozent männlich waren, blieben noch immer etwa fünftausend Kandidaten übrig.
»Wie viele italienische Vampire gibt es?«
»Ich weiß nicht. Einhundert vielleicht. Oder zweihundert.«
»Was sollen wir also tun? Sie alle zum Vaterschaftstest bitten? Und was tut es überhaupt zur Sache?«
Corbin fing an, auf und ab zu gehen. »Es tut etwas zur Sache, denn wer dieser Mann ist, spielt eine große Rolle bei dem politischen Gerangel über unser Kind, wenn es jemals an die Öffentlichkeit kommen sollte, dass ich der Vater bin. Dieser Mann, Brittanys leiblicher Vater,
könnte unser Kind entweder schützen oder ihm Leid zufügen, oder er ist völlig hilflos denen gegenüber, die es versuchen. Und es ist auch aus rein genetischen Gründen wichtig. Wenn ihr Vater ein ganz bestimmtes Gen hat, bedeutet das, dass unser Kind bisher ungeahnte Talente und Kräfte entwickeln wird.«
»Das klingt alles so furchtbar, dass ich gar nicht weiß, was ich jetzt für das schlimmstmögliche Szenario halten soll. Und wie finden wir heraus, wer unser Mann ist?«
»Natürlich, indem wir die DNA abgleichen. Und wenn Mitglieder der Nation sich ins Wahlverzeichnis eintragen lassen, dann geben sie ihre Nationalität an. Hat Seamus Fox nicht Zugang zu diesen Unterlagen?«
»Wenn es irgendwo gespeichert ist, wette ich, dass Seamus da rankommt.« Alexis nagte an ihrem Fingernagel herum. »Hey, vielleicht ist das ja von Interesse: Eine Zeitlang habe ich seltsame E-Mails von einer Gruppe bekommen, die sich als Vampirjäger bezeichnete. Es klingt ein bisschen nach Hokuspokus, und sie haben auch aufgehört, aber nur damit Sie es wissen.«
»Vampirjäger?« Corbin schnaubte beinahe. »Das ist nichts als ein Mythos.«
»Ja, schon, also die E-Mails waren jedenfalls kein Mythos. Und vielleicht gibt es keine echten Vampirjäger, aber manche Leute sind so irre, dass sie es für wahr halten und sich dranhängen.«
»Genau, was wir brauchen.« Er fischte seinen Autoschlüssel aus der Tasche. »Bitte sagen Sie Brittany, dass ich vorbeigekommen bin und ich sie gerne sprechen würde.«
»Wollen Sie, dass sie Sie in Gedanken ruft? Denn als ich das letzte Mal mit ihr darüber sprach, wusste sie nicht einmal, wo Sie wohnen.«
Das erwischte ihn kalt. »Nicht?« Es klang furchtbar. Es war verkehrt. »Haben Sie ein
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